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Sonntag, 18. August 2013

Rezension zu "Der Altmann ist tot - Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln" (Hörbuch)



Lehrerinnen als Kriminalermittler?

„Der Altmann ist tot – Frl. Krise und Frau Freitag ermitteln“ ist der erste Krimi-Versuch der beiden Lehrerinnen aus Berlin, die unter ihren Pseudonymen erfolgreich bloggen und Bücher mit unterhaltsamen Schulgeschichten veröffentlich haben.

Zum Inhalt: Schlechte Nachrichten für das Kollegium der Berliner Problembezirk-Schule – Lehrer Altmann ist tot, gefunden an einer Treppe zur Spree in der Nähe des Reichstags. Ist er dort etwa mitten in der Nacht runter gestürzt? Frau Freitag und Frl. Krise haben einen anderen Verdacht: Mord. Genügend Verdächtige gäbe es immerhin…

Bisher habe ich nur „Chill mal, Frau Freitag“ gelesen und konnte darüber sehr lachen. Kurze Schul-Anekdoten, als Buch zusammengefasst aus dem Blog der Autorin und Lehrerin. Auch „Der Altmann ist tot“ versucht gelegentlich mit ähnlichem Witz an diese Vorerfolge anzuschließen – immerhin kennt man Frau Freitag und Frl. Krise genau dafür: Bissiger Humor mit Geschichten aus dem Berliner Problembezirk, schlechte Sprache und kulturelle Differenzen unverblümt aufs Korn genommen, nicht bösartig, sondern mit Witz und Ehrlichkeit. Nur, was bei den kurzen Anekdoten funktioniert, reicht bei diesem Roman absolut nicht. Die wenigen lustigen Stellen gehen unter, werden überschüttet von einem riesen Haufen Langeweile – dem Todfeind eines jeden Krimis.

Die Kriminalhandlung ist einfach hanebüchen, ohne Hand und Fuß, an den Haaren herbeigezogener Unfug und von Anfang bis Ende stinklangweilig. Frau Freitag und Frl. Krise „ermitteln“ auch nicht wirklich, sondern phantasieren erst ein bisschen und finden dann durch mehr glückliche Zufälle und unerwartete Begegnungen, als in einer Großstadt wie Berlin in Jahrhunderten möglich sein dürften, irgendwie den richtigen Weg durch ihre selbst zusammengestellte Reihe der Verdächtigen. Genug Feinde des Altmanns präsentieren sich ja. Cousins einer ehemaligen Schülerin, denen die Gerüchte über ein Verhältnis der beiden ganz und gar nicht gefallen; eine Lehrerin, die freimütig über die Affäre mit ihrem Kollegen im Internet schreibt; die junge, schwangere Ehefrau, die sich längst von einem anderen trösten lässt…

Trotz all der Möglichkeiten geht ohne Zufälle nichts bei den beiden selbst ernannten Ermittlerinnen und abgesehen davon füllt der Kriminalfall, so flach wie er ist, nicht einmal annähert ein Buch. Das ist wohl auch den bloggenden Lehrerinnen aufgefallen, denn die Palette von Nebenhandlungen ist beachtlich – leider sind auch die alle recht langweilig. Witz kommt in der Sprache zwar gelegentlich auf, aber das reichte nicht. Fast lehrerhaftes und sehr aufgesetzt wirkendes Sinnieren über Kultur und Religion wirkte zudem absolut deplatziert und gewollt.

Da sich diese Rezension auf das Hörbuch bezieht, jetzt noch ein paar Worte zu der Umsetzung und den beiden Sprecherinnen Carolin Kebekus als Frau Freitag und Joseline Gassen als Frl. Krise. Zunächst war ich skeptisch, ob die mir ansonsten eher aus dem TV bekannte Kebekus als Sprecherin überzeugen könnte. Jetzt muss ich sagen: Ja, kann sie. Und sie ist dabei noch der Lichtblick des gesamten Hörbuchs, denn Kebekus verkörpert Frau Freitag einfach hervorragend und mit einer klaren, abwechslungsreichen Stimme, der man gerne zuhört.

Enttäuscht hat mich dagegen Joseline Gassen als Frl. Krise. Ihre Stimme wird als „temperamentvoll“ beschrieben – wenn man eine weibliche Version des Kinder in den Tiefschlaf versetzenden Märchenonkels „temperamentvoll“ nennen möchte, dann stimmt das sogar. Leider variiert sie ihre Stimme, abgesehen von gelegentlicher Schnappatmung und einem leichten Nasehochziehen, auch deutlich zu wenig. Kann sie keinen Akzent sprechen, klingen alle Figuren gleich. Während Frau Freitag und Frl. Krise bei den von Kebekus gelesenen Kapiteln (leider zu wenige) gut auseinanderzuhalten sind, ist das bei Gassen kaum möglich.

Das stört besonders in den reinen Dialog-Passagen, die teilweise, wenn sie lang genug sind, von beiden Sprecherinnen im Wechsel gelesen werden, zwischendurch aber auch mal nur von Joseline Gassen übernommen werden. Dann funktionieren sie nicht mehr, denn, wenn mir der Text nicht sagte, wer hier gerade sprach, konnte ich es anhand der Stimme nicht unterscheiden. Leider ist für mich auch vollkommen unverständlich, warum diese reinen Dialoge nicht immer im Wechsel gelesen wurden, sondern so beliebig mal von beiden, mal von einer – mal bekam der Kioskbesitzer „Onkel Ali“ sogar noch einen eigenen Sprecher, dann wieder nicht. Insgesamt war die Hörbuchumsetzung also leider fast genauso enttäuschend wie die Geschichte selbst.

Onkel Ali war übrigens noch eine der ansprechenderen Figuren der Geschichte. Über ihn konnte man gelegentlich lachen, wie auch über die Schüler. Wenn sich die Handlung zwischenzeitlich mehr mit Frau Freitag und ihrer Klasse beschäftigte, konnte sie durch Witz punkten. Frau Freitag als nicht immer voll motivierte Lehrerin ist ebenfalls einfach lustig und verschafft der ansonsten etwas staubig wirkenden Geschichte ein wenig Elan und Spritzigkeit.

Fazit: Manchmal zum Lachen, manchmal zum Fremdschämen, manchmal zum Einschlafen. Die beiden bloggenden Lehrerinnen aus dem Problembezirk haben Humor, aber glaubhafte oder spannende Kriminalfälle erfinden können sie nicht. Die Hörbuchumsetzung ist zudem sehr durchwachsen. Während Carolin Kebekus als Frau Freitag überzeugt, enttäuscht Joseline Gassen als Frl. Krise eher. Ich vergebe knappe 3 Sterne. 



Allgemeine Informationen


DAS HÖRBUCH

6 CDs,  7 Stunden 16 Minuten
Juni 2013
Verlag: Argon Verlag
ISBN: 978-3-8398-1248-8
Sprecherin: Carolin Kebekus, Joseline Gassen

Hörprobe, Kaufmöglichkeit und weitere Informationenauf der Verlagshomepage
Rezensionsexemplar erhalten von Blogg Dein Buch
 
 

DAS BUCH

Ausgabe: Broschiert, Mai 2013
Seiten: 256
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-499-25111-5
Preis: € [D] 14.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

Dienstag, 4. Juni 2013

Rezension zu "Die Einzige" von Jessica Khoury (Hörbuch)



Ein schwaches Hörbuch für eine gute Geschichte

„Die Einzige“ von Jessica Khoury ist ein Jugendbuch, dem eigentlich schon durch seinen Status als Einzelband eine gewisse Exklusivität anhaftet, denn wenn man sich den Reihen-überfluteten Markt anschaut, sticht jeder fortsetzungsfreie Roman doch sofort heraus. Und tatsächlich bereue ich es nicht, in diese Geschichte eingetaucht zu sein. Was ich aber bereue ist, dass ich dem Hörbuch gelauscht habe anstatt das Buch zu lesen…
 
Aber zunächst zum Inhalt: Pia feiert ihren 17. Geburtstag, doch den Ort an dem sie geboren wurde, hat sie noch nie verlassen. Es ist eine geheime Forschungseinrichtung namens „Little Cambridge“ mitten im Dschungel, in der die besten Wissenschaftler an der Erschaffung unsterblicher Menschen forschen. Pia ist die erste und einzige Unsterbliche. Ihre Haut kann nichts verletzen, sie ist unnatürlich stark und schnell. Bisher war es immer ihr größter Wunsch, irgendwann selbst Teil des Forscherteams zu werden und weiterer ihrer Art zu erschaffen. Doch dann entdeckt sie ein Loch im Zaun und lernt durch den jungen Eingeborenen Eio eine ihr völlig fremde Welt kennen. Sie beginnt von einem Leben außerhalb zu träumen…
 
Die Grundidee dieser Geschichte war sehr gut, auch die Umsetzung konnte trotz kleiner Logiklücken überzeugen. Pia, die Ich-Erzählerin, ist etwas so Besonderes und Einzigartiges, wie man es sich kaum vorstellen kann. Während alle anderen um sie herum altern und irgendwann sterben werden, ist die 17jährige mit dem Wissen aufgewachsen, dass ihr Leben niemals enden wird – selbst, wenn sie es wollte. Einige nennen sie sogar „perfekt“. Doch Pia sieht auch die Schattenseiten. Sie ist allein, „die Einzige“ ihrer Art, und es kann noch lange dauern, bis es einen weiteren Menschen wie sie gibt, denn der Prozess, einen Unsterblichen zu erschaffen, ist langwierig. Ihre einzige Hoffnung auf andere wie sie ist die Forschung in „Little Cam“, das aber gleichzeitig auch ein Gefängnis ist, wie sie besonders durch Eio immer mehr erkennt.

Diesen inneren Konflikt verkörpert die Ich-Erzählerin sehr gut. Ihre innere Entwicklung ist absolut glaubwürdig und dadurch trägt ihr Charakter die Geschichte zum großen Teil allein. Denn während sie stark und auch in ihren Gedanken sehr vielfältig und tiefgründig ist, sind andere Charaktere leider recht schwarz-weiß geraten oder entwickeln sich sehr vorhersehbar in eine dieser beiden Richtungen. Einige Überraschungen gab es in den Details, doch wer „die Guten“ und wer „die Bösen“ sein würden, stand von Anfang an nicht zur Debatte. Es war sehr schnell ersichtlich.

Dennoch retten Pia, ihre zarte Beziehung zu Eio und die Grundidee des Romans tatsächlich einiges, selbst das eher schwache Ende. Eine Lösung schien schwierig – unmöglich. Eio ist ein sterblicher Dschungelbewohner, Pia ist unsterblich. Welche Idee wird die Autorin für die beiden präsentieren? Das war für mich eine der zentralen Fragen und, da ich Pia und Eio zusammen auch als ein sehr interessantes Charakterpaar gesehen habe, war die Entwicklung zwischen den beiden spannend, gefühlvoll und an sich gut umgesetzt. Erst das Ende hat mich dann enttäuscht. Es wurde zu einfach, zu magisch und ich konnte es kaum mit dem Rest der Geschichte in Einklang bringen. Leser, die Happy Ends lieben und bereit sind, jeden Preis dafür zu bezahlen, denen es unwichtig ist, wie viel Glaubwürdigkeit und Tiefe die Geschichte dafür einbüßen muss, denen wird „Die Einzige“ sicher bis zur letzten Seite gefallen. Ich fand das Ende nicht gut durchdacht und zu verkitscht. Es las sich wie eine Notlösung.
 
Das Buch allein hätte wohlmöglich aber trotz des schwachen Endes einen Stern mehr verdient. Aber die Rezension bezieht sich eben auf das Hörbuch und da müssen – ich möchte fast sagen leider – auch andere Aspekte in die Bewertung einfließen. Die Tonqualität und die Einteilung der einzelnen Tracks sind gut gelungen. Auch etwaige Kürzungen innerhalb dieser autorisierten Lesefassung fallen nicht auf. Das Hörbuch ist flüssig und ohne abgehackt wirkende Gedankengänge, wie es sonst bei leicht abgeänderten Lesungen schon mal zu beobachten ist, nachzuverfolgen. Die Sprecherin allerdings ist mein großer Kritikpunkt bei diesem Hörbuch. Ihr zu lauschen war nicht wirklich ein Vergnügen. Zum einen verkörperte ihre sehr jungenhafte Stimme mit schwachem Akzent und einem deutlichen Hang zu Nuscheligkeit bei allen „s“-Lauten für mich nicht die 17jährige „perfekte“ Ich-Erzählerin. Was mich außerdem sehr störte waren die Betonungen. Vieles wirkte wie rausgepresst, anstatt natürlich gesprochen, viel zu sehr mit Nachdruck betont, teilweise wie ausgespuckt. Selbst nachdenkliche ruhige Passagen bekamen durch diese hervorgepressten Worte eine leicht aggressive Note, was zu dieser Geschichte absolut nicht passen wollte.

Fazit: Eine gute Grundidee und eine sehr gelungene Ich-Erzählerin zeichnen „Die Einzige“ ebenso aus, wie eine zarte Liebesgeschichte. Alles zusammen ließ mich fast das undurchdachte Ende und einige stereotype Nebencharaktere vergessen. Wer die Geschichte allerdings kennenlernen möchte, sollte zum Buch greifen, denn das Hörbuch hat mich aufgrund der Sprecherin enttäuscht. Für den guten Inhalt, aber eine schwache Hörbuch-Umsetzung vergebe ich im Mittel leider nur 3 Sterne. 




Allgemeine Informationen


DAS HÖRBUCH

5 CDs,  398 Minuten
ISBN: 978-3-8337-3108-2
Sprecherin: Jana Schulz

Hörprobe und weitere Informationenauf der Verlagshomepage
 
 
 
DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 440
Verlag :Arena
ISBN: 978-3-401-06869-5
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: € [D] 17.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch








Montag, 27. Mai 2013

Hörbuch-Rezension zu "Entführt in der Dämmerung" von C.C. Hunter (Shadow Falls Camp 3)



Besser, aber noch nicht wieder "gut"

"Entführt in der Dämmerung" von C.C. Hunter ist der dritte Band ihrer "Shadow Falls Camp"-Reihe, Urban-Fantasy für Jugendliche/junge Erwachsene. Nach einem sehr enttäuschenden zweiten Teil hat mich der dritte Band - beziehungsweise das Hörbuch dazu, gelesen von Shandra Schadt - wieder mehr überzeugen können. Wenn auch nur ein bisschen mehr...

Inhalt: Der nächste Geist, die nächste Warnung. Kylie kommt nicht zur Ruhe. "Jemand wird lebe, aber jemand anderes muss sterben." lautet dieses Mal die Botschaft, überbracht von einer Geisterfrau, die nicht einmal mehr weiß, wer sie ist. Doch auch andere Sorgen plagen Kylie, denn sie weiß immer noch nicht, welche Art von übernatürlichem Wesen sie ist, und, obwohl sie jetzt mit Lucas zusammen sein könnte, geht ihr Derek nicht aus dem Kopf. Außerdem scheint Mario, der geheimnisvolle Vampir, neue Pläne zu schmieden...

Ich muss leider sagen: Viel Neues bietet dieser dritte Band nicht. Sicher werden einige Geheimnisse aufgedeckt, Kylies Identität wird klarer und einige Beziehungen verändern sich, aber an sich läuft die Handlung recht ähnlich ab, wie die des Vorgängers. Immer wieder taucht ein Geist auf, der Kylie warnt, doch - wie schon im letzten Band - ist die Hauptprotagonistin weder eine aufmerksame Beobachterin noch eine besondere Schnelldenkerin und ihre Aufmerksamkeits- spanne reicht kaum weiter als die einer Fliege.
Besonders angenehm ist es daher nicht, ausgerechnet dieser hormongesteuerten, aber natürlich wie immer unentschlossenen Blitzbirne bei ihren Erkenntnissen zu begleiten. Sie hinterfragt so gut wie nie etwas, denkt kaum nach und falls doch, dann ganz sicher nie besonders weit in die Tiefe, reflektiert kein Ereignis ernstzunehmend und, wenn sie mal ganz schrecklich traurig ist oder ganz schlimme Gefühlsausbrüche hat, dann merkt der Leser das nur an einer Sache: Irgendjemand - in der Regel Holiday, bei der Kylies klettenhafte Anhänglichkeit schon krankhafte Züge annimmt, oder Lucas - muss sie mal ganz fest in den Arm nehmen. Dann geht es Kylie wieder gut. So einfach ist das...

Abgesehen davon, dass Kylie nichts versteht, macht die Autorin es dem Leser allerdings auch unfassbar einfach, viele Entwicklungen voraus zu sehen. Ungeschickt platzierte Andeutungen, die zum gegebenen Zeitpunkt nicht den geringsten Sinn ergeben, einfach gestrickte Denkmuster aller Charaktere - die Durchschaubarkeit war manchmal wirklich unerträglich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man selbst als Leser es durchschaut, Blondinchen Kylie aber garantiert noch lange - ganz, ganz lange - nicht so weit ist. Ja, es ist ein Jugendbuch, aber auch dort müssen Oberflächlichkeit und geistige Schlichtheit eine Grenze haben und "Shadow Falls Camp" hat das Gleichgewicht zwischen jugendlicher Lockerheit und glaubhafter Geschichte noch nicht gefunden.

Gerade zum Ende hin, das übrigens einen deutlich schwächeren Höhepunkt zu bieten hatte, als besonders in Anbetracht des Titels zu erwarten gewesen wäre, wird die Geschichte des Weiteren sehr unglaubwürdig konstruiert. Es klang ehrlich gesagt beinahe so, als hätte die Autorin selbst erkannt, dass es an sich unmöglich war, die Handlung auf einem logischen Weg in die gewünschte Situation zu manövrieren. Also versucht sie das mit dem logischen Weg gar nicht erst und als Leser (oder ja eigentlich Hörer) saß ich nur noch da, sah das Unglück kommen und konnte aufgrund der völlig absurden Entwicklung der Geschichte nicht mehr aufhören mit den Augen zu rollen.

Das Positive am dritten Teil der Reihe ist, dass er, obwohl das Finale, wie schon erwähnt, nicht annähernd das bot, was ich erwartet hätte, doch halbwegs spannend ist und nach der Durststrecke im zweiten Teil auch endlich wieder ein paar interessante Charakterentwicklungen und Ereignisse vorgefunden werden konnten. Die Haupthandlung war sogar so interessant, dass ich meine gereizten Nerven zwischenzeitlich von den diversen Liebesplänkeleien losreißen und auf die positiven Aspekte lenken konnte.

Natürlich geben die Drama-Queens auch in diesem Band keine Ruhe. Miranda und Perry, Holiday und Burnett und natürlich Kylie und Lucas und Derek spielen dem Leser/Hörer auch in ihrem dritten Auftritt die ganz großen Trauergeschichten vor - selbstverständlich, ohne, dass auch nur ansatzweise so etwas wie eine romantische Liebesgeschichte auch nur entstanden wäre. Kylie und Lucas haben zwar am Anfang ihre Momente, aber bevor das zu weit geht, ist Derek plötzlich wieder da und mischt wieder mit, Kylie ist wieder unentschlossen und unpassend eifersüchtig und so wird jede Romantik direkt wieder im Keim erstickt, noch bevor sie sich zwischen Lucas und Kylie wirklich entfalten kann. Möchte die Autorin diese Pseudo-Dreiecksgeschichte wirklich bis zum Ende ihrer Reihe mitschleifen? Langsam ist genau das mein Eindruck und das ist sehr schade, denn unter diesem nichtssagenden Hin und Her leidet die Entwicklung der Geschichte schrecklich.

Sprachlich war "Shadow Falls Camp" wieder einmal ausbaufähig. Die Reihe ist einfach selbst für ein Jugendbuch sehr anspruchslos. Vor allem inhaltliche wie sprachliche Wiederholungen werden mit der Zeit müßig. Allerdings reißt sie Sprecherin doch einiges wieder raus, denn Shandra Schadt liest ansprechend, abwechslungsreich und dennoch - zumindest die meiste Zeit - nicht übertrieben. Einzig der leicht quengelige, oft etwas weinerliche Ton, mit dem sie die Hauptprotagonistin Kylie bedenkt, entpuppt sich manchmal als anstrengend. Allerdings trifft das ja durchaus auch auf den Charakter von Kylie zu, die aus jeder Mücke einen Elefanten und aus jedem Wort ein Drama machen kann.

Fazit: Besser, aber von dem "gut" des ersten Bandes immer noch ein Stück entfernt. Ich wünschte Kylie wäre nicht ganz so schwer von Begriff, die Autorin würde ihre Liebesgeschichten nicht so sehr dramatisieren und ihre Geschichte weniger vorhersehbar, dafür aber ein bisschen konsequenter vorantreiben. 3 Sterne. 




Die "Shadow Falls Camp"-Reihe (mit Links zu Amazon):
  1. "Geboren um Mitternacht" (Juni 2012, englische Originalausgabe "Born at Midnight") - meine Rezension
  2. "Erwacht im Morgengrauen" (Dez. 2012, englische Originalausgabe "Awake at Dawn") - meine Rezension
  3. "Entführt in der Dämmerung" (März 2013, englische Originalausgabe "Taken at Dusk")
  4. "Verfolgt im Mondlicht" (erscheint Juli 2013, englische Originalausgabe "Whispers at Moonrise")
  5. Noch nicht bekannt (englische Originalausgabe "Chosen at Nightfall")


Allgemeine Informationen

DAS BUCH

Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 528
Verlag :Fischer FJB
ISBN: 978-3841421289
Preis: € [D] 14.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

DAS HÖRBUCH

6 CDs,  494 Minuten
Lesung
ISBN:978-3-86231-255-9
Sprecher: Shandra Schadt

Hörprobe und weitere Informationenauf der Verlagshomepage


Samstag, 4. Mai 2013

Rezension zu "House of Night 7 - Verbrannt" von P.C. und Kristin Cast



 Ohne Zoey ist alles so viel besser...

"Verbrannt" ist der siebte "House of Night"-Band des Mutter-Tochter-Gespanns P.C. und Kristin Cast. Wie schon die letzten drei Bände habe ich auch dieses als Hörbuch, gelesen von Marie Bierstedt, gehört und war nach den meiner Meinung nach absoluten Tiefpunkten der Reihe in Form von "Gejagt" (Band 5) und "Versucht" (Band 6) doch ganz positiv überrascht.

Zunächst aber ein paar Worte zum Inhalt: Nach Heath' Tod ist Zoeys Seele zerschmettert und in der Anderwelt gefangen. Während Neferet Kalona in die Anderwelt hinterher schickt, wo dieser sicherstellen soll, dass Zoey nicht zurückkehrt, versuchen ihre Freunde, allen voran ihr Krieger Stark, alles, um Zoeys Seele zurückzuholen...

Der Inhalt ist mal wieder recht knapp anzureißen, denn, sind wir ehrlich, in den "House of Night"-Büchern passiert grundsätzlich nie besonders viel. Auch dieses Mal ist die Frage, ob die präsentierte Handlung wirklich wieder einmal 600 Seiten oder, wie bei mir im Falle des Hörbuchs, sechseinhalb Stunden brauchte, um angemessen erzählt zu werden, absolut gerechtfertigt und ich kann sie nur beantworten mit: Ganz sicher nicht!
Die Autorinnen verhaspeln sich wie gewohnt ein wenig, wiederholen viel und gerne und, was mich wirklich stört, kramen aus jeder Ecke plötzlich noch mehr Mythen, Prophezeiungen und irgendwelches anderes Göttinnen-Zeug hervor. Was als Schule in den USA angefangen hat, ist mittlerweile in Venedig angekommen und ständig tauchen neue Weisheiten auf, die wieder alles über den Haufen werfen, mit der Zeit aber auch immer schlimmer zusammenfantasiert wirken. Wirklich Spaß machten mir diese teilweise einfach hanebüchenen Ideen irgendwann nicht mehr.

Damit verbunden ist auch das größte Problem, dass ich bei dieser Reihe immer wieder und auch im siebten Teil sehe: Sie führt zu nichts. Es gibt nichts als kleine Etappenziele, eine übergeordnete Handlung ist zwar mit Neferet und Kalona eigentlich da, wird aber nur sporadisch angegangen und ohnehin ändern die Autorinnen die Regeln ihrer Fantasy-Welt anscheinend nach Belieben. Jede zu minimalem logischen Denken fähige Leserin/Hörerin könnte sich mit der Zeit außerdem fragen, warum das alles so kompliziert abläuft. Wenn die gute Göttin Nyx doch ihre Vampyre mit allen nur erdenklichen Fähigkeiten ausstattet, sich Zoey zeigen kann und mit ihre redet – ja, warum braucht es dann eine Dichterin wie Kramisha, die durch die Gabe der Göttin die Prophezeiungen in wirren Worten niederschreibt? Warum müssen aus irgendwelchen Ecken immer neue, sinnlose Legenden hervorgeholt werden, wenn Nyx doch auch einfach mal die Zähne auseinander kriegen könnte?

Gelesen wird Kramisha – um jetzt zum sprachlichen Teil des Hörbuches zu kommen – von Marie Bierstedt übrigens mit einem unerträglich schwerfälligen Akzent, der mir ebenso wenig zugesagt hat wie ihre Versuche im Bereich des Schottischen. Weniger wäre bei der Aussprache hier häufig mehr – auch bei Zoeys durchgehend weinerlich klingender Stimmlage. Andersherum wäre beim allgemeinen sprachlichen Anspruch wie immer ein gewisses ‟mehr“ die deutlich bessere Wahl. Aber das ist nach mittlerweile bereits sechs Bänden sprachlicher Unterirdischkeit für niemanden mehr eine Überraschung und ich für meinen Teil rechne auch nicht mehr damit, dass die "House of Night"-Bücher jemals über den Wortschatz und den Satzbau eines Grundschülers hinauskommen werden – ganz zu schweigen von den vielen Füllworten und dümmlichen Ausrufen, wie "Oh, Himmel", "Oh, Göttin"... "Oh bitte, sei still!". Letzteres war natürlich weniger Teil des Hörbuchs, als viel mehr meine eigene Gedankenstimme währenddessen.

Bis jetzt waren das alles Kritikpunkte, die kaum erklären können, warum ich diesen Band wieder besser fand, als die Vorgänger. Zu großen Teilen lag das ganz einfach an der Abwesenheit einer Person: Zoey, die ständig jammernde Ich-Erzählerin mit haufenweise selbstgemachten Männerproblemen, ist in der Anderwelt und damit abgesehen von einigen kleineren Gastauftritten fürs erste raus aus der Geschichte. Ein Segen. Dadurch kommen die stärkeren Nebencharaktere auch viel deutlicher zur Geltung. Insbesondere Stark, aber auch Aphrodite oder Stevie Rae sind einfach viel ausgeglichenere Protagonisten, die meine Nerven nicht im Mindesten so strapazieren wie Zoey es für gewöhnlich tut. Gut, bedauerlicherweise, setzen Zoeys Freunde alles daran, ihre Abwesenheit zu beenden, indem sie ihre zersplitterte Seele (übrigens ziemlicher spiritueller Unfug, der mir als Teil der Idee dieses Bandes gar nicht gefallen hat) in die reale Welt zurückholen. Für mich, nachdem ich festgestellt habe, wie angenehm ein "House of Night"-Buch mit wenig Zoey-Gequängel sein kann, nicht unbedingt die beste Entwicklung, aber doch ganz spannend erzählt und – was soll man machen? - "House of Night" muss ja noch weitergehen, immerhin fehlen noch fünf Bände....

Fazit: Es ging bergauf. Nicht sprachlich, da ist "Verbrannt" schwach wie man es von "House of Night" gewöhnt ist. Auch nicht was die Idee der Geschichte angeht, die wird immer konfuser. Aber die Charaktere waren ansprechender und die Handlung ganz spannend. Knappe 3 Sterne. 




 Die "House of Night" - Reihe (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Gezeichnet" (Dez. 2009, englischer Originaltitel: "Marked")
  2. "Betrogen" (März 2010, englischer Originaltitel: "Betrayed")
  3. "Erwählt" (Sep. 2010, englischer Originaltitel: "Chosen")
  4. "Ungezähmt" (Nov. 2010, englischer Originaltitel: "Untamed")
  5. "Gejagt" (Feb. 2011, englischer Originaltitel: "Hunted") 
  6. "Versucht" (Mai 2011, englischer Originaltitel: "Tempted")
  7. "Verbrannt" (Aug. 2011, englischer Originaltitel: "Burned")
  8. "Geweckt" (Nov. 2011, englischer Originaltitel: "Awakened") 
  9. "Bestimmt" (Mai 2012, englischer Originaltitel: "Destined")  
  10. "Verloren" (Nov. 2012, englischer Originaltitel: "Hidden")  
  11. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "Revealed", vermutlich 2013)
  12. noch nicht bekannt (englisches Original vermutlich 2014)

Allgemeine Informationen

DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 608
Verlag :Fischer Fjb
ISBN: 978-3841420077
Preis: € [D] 16.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

DAS HÖRBUCH

5 CDs,  394 Minuten
Beabeitete Lesung
Verlag: Lübbe Audio
ISBN: 978-3-7857-4412-3
Sprecher: Marie Bierstedt

Hörprobe und weitere Informationenauf der Verlagshomepage

Montag, 4. Februar 2013

Hörbuch-Rezension zu "Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid" von Gabriella Engelmann


Selbst für ein Märchen zu kitschig

"Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid" von Gabriella Engelmann, als Hörbuch gelesen von Cosma Shiva Hagen, ist der Versuch einer modernen Schneewittchen-Version. Ich habe mir davon recht viel versprochen, da ich schon viele begeisterte Stimmen gehört hatte.

Inhalt: Sarahs Vater muss aus beruflichen Gründen oft verreisen. Das schöne Mädchen, das kurz vor einem Modelvertrag steht, lebt dann bei seiner Stiefmutter Bella. Diese träumt aber selbst davon, die Schönste zu sein und nutzt alte Kontakte, um Sarah verschwinden zu lassen, doch das Mädchen kommt bei den "Zwergen" unter...

Um mit dem anzufangen, was mir bei diesem Hörbuch mit Sicherheit positiv aufgefallen ist, muss ich zunächst die Sprecherin loben. Cosma Shiva Hagen kannte ich als Hörbuch-Sprecherin bisher nicht, finde sie aber sehr überzeugend. Die Stimme ist angenehm, der jeweiligen Situation angepasst, gut akzentuiert und sehr flüssig. Ebenfalls überzeugen konnte das Sprachniveau dieser Märchenadaption, das zwar der jugendlichen Zielgruppe angepasst einfach gehalten, aber in sich stimmig ist. Es gibt zwei verschiedene Perspektiven: Sarah als Ich-Erzählerin und Bella, die Stiefmutter, in der dritten Person, wobei in diesen Kapiteln ganz unpersönlich von "der Frau" und "dem Mädchen" gesprochen wird. Diesen Wechsel fand ich sehr gelungen und besonders die sehr ungewöhnliche Umsetzung der unpersönlichen Perspektive in den Kapiteln der Stiefmutter ist recht einzigartig und interessant.

Inhaltlich musste ich mir mehrfach vor Augen führen, dass es sich bei "Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid" erstens um eine Märchenadaption und zweitens um ein Jugendbuch handelt. Dennoch konnte es mich nicht richtig überzeugen.
Zuerst einmal sind die Figuren alle sehr schwarz-weiß gezeichnet. Die Stiefmutter ist durch und durch die "Böse", Sarah ist die ebenso vollkommene "Gute". Das reicht nicht nur von soweit, dass Sarah einfach nett und freundlich ist und immer versucht es allen recht zu machen, nein, sie ist auch noch tierlieb, protestiert gegen die böse Kosmetikindustrie und kauft, zusammen mit den "Zwergen", eine WG aus sieben Freunden, nur noch Bio-Gemüse.

Sie ist also so etwas wie eine ziemlich verkitschte Instanz moralischer Unantastbarkeit und, obwohl ich schon einiges dieser charakterlichen Eintönigkeit der Rolle des Buches als Märchenadaption zuschreibe und damit mehr toleriere, als ich es bei anderen Romanen würde, konnte es mich nicht unterhalten, da die Charaktere nicht echt wirkten. Märchenfiguren sind meistens relativ stereotyp in Gut und Böse unterteilt, aber, wenn Schneewittchen schon seinen Weg in die reale Welt gefunden hat, warum dann nicht auch mit einer realen Persönlichkeit? Oder wenigstens mit einer ein bisschen weniger perfekten?

Auch die WG der Zwerge ist recht langweilig. Ecken und Kanten fehlen der Geschichte vollständig, glaubhaft ist an ihr nichts. Leider verhält sich auch niemand so, wie man es im realen Leben erwarten würde, die Polizei wird nie eingeschaltet und Sarah ist fürchterlich naiv. Die Liebesgeschichte konnte nicht punkten, da sie kaum greifbar war und sehr konstruiert wirkte. Der Traumtyp verhielt sich seltsam und war als solcher kaum greifbar. Erst war er da, dann war er wieder weg. Ich war sowohl von der Ich-Erzählerin als auch von der Realitätsferne dieses doch angeblich modernen Märchens oft genervt und leider auch gelangweilt.

Fazit: Gut hörbar, aber für mich zu kitschig mit zu perfekten, stereotypen Charakteren. Da es eine moderne Schneewittchen-, und damit Märchenversion ist, konnte ich ein wenig über den Kitsch hinwegsehen, langweilig und unglaubhaft war es dennoch manchmal. 3 Sterne.



Allgemeine Informationen

Ausgabe: Audio CD (2010)
Sprecherin: Cosma Shiva Hagen
Laufzeit: 204 min (3 CDs)
ISBN: 978-3862310203
Preis: € [D] 14.99 (UVP)


Mittwoch, 30. Januar 2013

Hörbuchrezension zu "Überman" von Tommy Jaud


Der Sprecher reißt es raus!

‟Überman“ ist der dritte Teil der ‟Simon Peters“-Reihe von Tommy Jaud. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern habe ich den letzten Band der Reihe nicht gelesen sondern als Hörbuch gehört und das macht tatsächlich einen großen Unterschied.

Inhalt: 5 Jahre sind vergangen, seit Simon Peters Millionär wurde. Er lebt mit Annabelle zusammen, die gerade verkündet hat, ihren Job aufzugeben und stattdessen zu studieren, und alles könnte so schön sein, hätte Simon nicht gerade erfahren, dass er pleite ist und noch dazu hohe Schulden beim Finanzamt hat. Und das kurz vorm angekündigten Weltuntergang am 21.12.2012. Könnte er damit nicht vielleicht Geld verdienen?

Der Unterschied zwischen einem Hörbuch und den selbst gelesenen Buch ist bei Tommy Jaud tatsächlich beachtlich. Der Autor liest das Hörbuch selbst und bringt sprachliche Facetten ein, die sowohl die Handlung als auch die Charaktere des Romans in besonderem Maße unterstützen. Obwohl ich also zum Beispiel sicher bin, dass das Niveau von ‟Vollidiot“ und ‟Millionär“,was den Humor angeht, dem von ‟Überman“ deutlich überlegen ist, hatte ich bei den beiden ersten Büchern nie das Gefühl, so sehr von der Handlung mitgerissen zu werden, wie es beim ‟Überman“-Hörbuch der Fall war. Das Vorlesen, die Stimmveränderungen und Hintergrundgeräusche dabei, geben der Lebensgeschichte des ‟Vollidioten“ Simon Peters ein ganz anderes Flair und lassen den bissigen Humor der Hauptfigur erst richtig zum Vorschein kommen. Tommy Jaud macht seine Sache als Sprecher darüber hinaus insgesamt sehr gut und gestaltet die Lesung abwechslungsreich, so dass ich selbst dann noch gut unterhalten war, wenn die Handlung selbst ein wenig ins stocken geriet.

Was den Humor angeht, so war ‟Überman“ zunächst durchaus auf dem gleichen Niveau wie die Vorgänger: trocken, bissig, schwarz. Simon Peters, wieder der Ich-Erzähler in Jauds Geschichte, ist in seiner gewohnt unsympathischen, Freunde vergraulenden Manier zurück – eine Ausgeburt an sozialer Kompetenz, Freundlichkeit und brillanten Ideen war er ja ohnehin noch nie. Und so findet Simon auch garantiert jeden Fettnapf, den es zu finden gibt, und benimmt sich unausstehlich wie eh und je. Ich liebe Tommy Jauds Bücher für diese Art von bitter-bösem Witz in der Kombination mit einem schwierigen Protagonisten und einer Prise Absurdität und da kann sich auch ‟Überman“ größtenteils einreihen.

Erst im letzten Drittel des Buches wurde mir das Absurde zu viel. Simon Peters ist verzweifelt und greift zu verschiedenen Mitteln, um sich aus seiner prekären Situation zu befreien, und überdreht dabei mit der Zeit leider ein wenig. Der Humor geht ein wenig verloren, wenn Peters zum Irren mutiert, mit dem man dank vollkommener Verwirrung und Unzurechnungsfähigkeit eigentlich nur noch Mitleid haben möchte, anstatt drüber zu lachen. Sprachlich ist ‟Überman“ - und bleibt es auch über die gesamte Länge – allerdings sehr gut gelungen. Der Autor überzeugt mit einer rasanten Sprache und unterhaltsamen Neologismen und Wortzusammenstellungen.

Fazit: Es hat mich gut unterhalten. Insbesondere gegen Ende wurde die Handlung etwas zu absurd, doch das schwindende Witzniveau wird weitestgehend von einem überragenden Hörbuchsprecher (dem Autor selbst) ausgeglichen. Das Hörbuch kann ich daher für ein paar amüsante Stunden jedem empfehlen – ob das auch für das Buch gilt, kann ich in diesem Fall nicht beurteilen. 4 Sterne 


Die Simon-Peters-Reihe (mit Links zu Amazon.de):
  1. "Vollidiot" (2004)
  2. "Millionär" (2007)
  3. "Überman" (2012) - Hörbuch

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Audio CD (2012)
Autorenlesung (Sprecher: Tommy Jaud)
Laufzeit: 5 Stunden, 24 Minuten (5 CDs)
Verlag:Argon Verlag
ISBN: 978-3839811740
Preis: € [D] 19.95 (UVP)

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Dienstag, 1. Januar 2013

Rezension zu "Versucht" - House of Night 6 - von Kristin und P.C. Cast (Hörbuch)


Eine Zumutung, Teil 2

Bereits meine Rezension zum 5. Teil der "House of Night"-Reihe, "Gejagt", hatte ich mit "Eine Zumutung" überschrieben. Zwar hatte ich die Hoffnung, es würde nach diesem gefühlten Tiefpunkt jetzt wieder besser werden, doch das war ein Irrtum. Auch "Versucht" bleibt auf diesem erschreckend niedrigen Niveau. Und der zweite Teil der Zumutung beginnt...

Inhalt: Neferet und Kalona sind vorerst verjagt, aber nicht besiegt. Die Gruppe versteckt sich zunächst weiterhin im Benediktinerkloster. Stevie Rae hat unterdessen immer mehr Geheimnisse vor Zoe. Sie rettet Rephaim, einen Rabenspötter, vom Schlachtfeld des vergangenen Kampfes und versteckt ihn vor den anderen. Wohin werden diese Geheimnisse führen und werden Zoey und ihre Freunde einen Weg finden, Kalona endlich zu vernichten?

Dieser Band bietet wenig Neues. Die Handlung kommt nicht von der Stelle, stattdessen quälen Zoey und ihre Freunde die Leser/Zuhörer mit endlosem, an kein Ziel führendes Gerede, sie eiern ein wenig in Tulsa und der Weltgeschichte umher und kommen doch kaum weiter. Zoeys Männergeschichten nerven weiterhin, auch wenn sie ihre potentiellen Liebschaften mal wieder ein wenig reduziert, und sprachlich ist es beinahe wieder ein Rückschritt, denn vor allem Zoeys Gedankengängen zu lauschen, ist eine Qual. Der Wortschatz ist gruselig schlecht und an sich für einen Roman absolut nicht ausreichend.

Was mich bei diesem Teil am meisten gestört hat (abgesehen von dem eben genanntem Üblichen), sind die Perspektivwechsel. Das Autorinnen-Duo schmeißt sein gesamtes Konzept aus den bisherigen Bänden über den Haufen und lässt nun plötzlich auch andere Protagonisten erzählen, im Gegensatz zu Zoey allerdings nicht aus der Ich-Perspektive. Ich sehe darin keinerlei Bereicherung für das Buch - stattdessen führt es dazu, dass ich mir gleiche Vorgänge mehrfach anhören musste. Außerdem erübrigen sich dadurch jegliche Fragen, die zum Beispiel Zoey sich bezüglich Stevie Raes Treue und Geheimnissen stellt. Stevie Rae erzählt dem Leser das Ganze ohnehin aus ihrer Sicht.

Erst am Ende wird die Handlung besser. Zwar wirkt sie mittlerweile eindeutig zu konstruiert, aber wenigstens am Schluss nimmt sie noch einmal Fahrt auf und endet auf einem Höhepunkt, wie man ihn in solch mitreißender Form bei dieser Reihe kaum noch erwartet hätte. Leider ändert dies aber kaum etwas am Gesamtbild.

Fazit: Sprachlich schlecht, inhaltlich kaum mehr als sinnloses Gerede und zu wenig Fortschritt in der eigentlichen Handlung. Wieder nur ein Stern. Ich hoffe es wird wieder besser, denn jetzt, wo ich mich bereits bis zur "Halbzeit" durchgequält habe, werde ich die Reihe nicht mehr aufgeben, sondern bis zum bitteren Ende weiterverfolgen. Wer aber noch nicht angefangen hat, sollte sich das gut überlegen...eigentlich kann man an dieser Reihe nämlich nicht viel empfehlen. 



 Die "House of Night" - Reihe (mit Links zu Amazon.de)

  1. "Gezeichnet" (Dez. 2009, englischer Originaltitel: "Marked")
  2. "Betrogen" (März 2010, englischer Originaltitel: "Betrayed")
  3. "Erwählt" (Sep. 2010, englischer Originaltitel: "Chosen")
  4. "Ungezähmt" (Nov. 2010, englischer Originaltitel: "Untamed")
  5. "Gejagt" (Feb. 2011, englischer Originaltitel: "Hunted") 
  6. "Versucht" (Mai 2011, englischer Originaltitel: "Tempted")
  7. "Verbrannt" (Aug. 2011, englischer Originaltitel: "Burned")
  8. "Geweckt" (Nov. 2011, englischer Originaltitel: "Awakened") 
  9. "Bestimmt" (Mai 2012, englischer Originaltitel: "Destined")  
  10. "Verloren" (Nov. 2012, englischer Originaltitel: "Hidden")  
  11. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "Revealed", vermutlich 2013)
  12. noch nicht bekannt (englisches Original vermutlich 2014)

Allgemeine Informationen

DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 608
Verlag :Fischer Fjb
ISBN: 978-3-8414-2006-0
Preis: € [D] 16.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

DAS HÖRBUCH

5 CDs,  394 Minuten
Gekürzte Lesung
Verlag: Lübbe Audio
ISBN: 978-3-7857-4410-9
Sprecher: Marie Bierstedt

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Rezension zu "Gejagt" - House of Night 5 (Hörbuch)


 Eine Zumutung

"Gejagt" ist der fünfte Band der "House of Night"-Reihe des Mutter-Tochter-Gespanns Kristin und P.C. Cast. Schon ab dem vierten Band bin ich von den Büchern auf die Hörbücher umgestiegen, da mich lediglich der Inhalt noch interessiert, ich aber keine Zeit mehr opfern möchte, um die vor sprachlichen Mängeln nur so strotzende Reihe selbst zu lesen. Band 5 ist für mich jetzt allerdings auch beim Hören eine einzige Zumutung gewesen und definitiv der schwächste Band der Reihe bis hierher.

Inhalt: Zoey versteckt sich vor Kalona in den Tunneln der roten Jungvampyre. Doch, auch wenn sie auf ein Rätsel stoßen, das möglichweise die Lösung zu Kalonas Vertreibung in sich birgt, sind Zoey und ihre Freunde nicht lange sicher. Kalonas Interesse an Zoey ist groß, denn die Vergangenheit verbindet die beiden, und seine Rabenspötter lauern ihnen schon bald auf...

Ich fand die Ich-Erzählerin leider schon immer unerträglich, aber in diesem Band toppt sie alles bisher Dagewesene. Zoey jammert die ganze Zeit herum, wie arm sie - die Auserwählte der Göttin, Mächtigste aller Jungvampyre, umgeben von treuen und ebenfalls mächtigen Freunden, Begehrteste aller Frauen - doch dran ist. Die Sprecherin der Hörbücher, Marie Bierstedt, fördert Zoeys Selbstmitleidsorgie auch noch großzügig, indem sie beinahe durchgehend in einem kaum zu ertragenden, weinerlichen Tonfall liest - schon bei dem Gedanken an dieses Gequäke bin ich von neuem genervt.

Geradezu lächerlich wirkt Zoeys Jammerei besonders wenn es um die Männer geht. Hatte Zoey im vierten Band eine wohltuend abstinente Phase von (fast) allen Männergeschichten, gibt es in diesem Band keine Dreiecks-, nein, auch keine Vierecksgeschichte, sondern eine Fünfecksnummer. Vier Typen, alle sehen aus wie personifizierte Götter und alle wollen Zoey. Diese versöhnt sich gleich zu Beginn wieder mit Erik - was mich zunächst freute, denn ein fester Freund hätte sie ja vielleicht dieses Mal von den andauernden Anschwärme- und Anschmachtereien abhalten können, aber Pustekuchen. Schon wenige Augenblicke nach der Versöhnung jault die arme, arme Zoey nur noch rum, wie schrecklich Erik sich manchmal benimmt und himmelt unentwegt abwechselnd Erik, Heath, Stark und Kalona an. Nicht, dass sie, die arme, arme Zoey, etwas dafür könnte, dass sie quasi von einem Typen zum nächsten hüpft. Nein, sie ist unschuldig! Die sind einfach alle so heiß und sexy und ... ja, man möchte sich übergeben. Ich habe mich über die gesamte Länge des Buches für Zoey fremdgeschämt. Einer muss es ja tun, wenn sie es schon nicht macht.

Leider ist auch die Handlung, selbst wenn man Zoeys immer wiederkehrendes Gequatsche bestmöglichst ausblendet, nichts als eine Zumutung. Logik ist ein Fremdwort. Kalona könnte ein interessanter Charakter sein, aber er bleibt blass und verhält sich sinnlos. Zoey dagegen kommt alles zugeflogen. Ein großes Rätsel (dessen Existenz Zoey ebenfalls einfach zufliegt) muss gelöst werden - kein Problem, denn die Erklärungen dazu sind zwar an den Haaren herbeigezogen, aber die Antworten auf alle Fragen lauten eigentlich: Zoey, Menschen aus Zoeys unmittelbarem Umfeld und Ort in Zoeys unmittelbarer Umgebung. Hat Nyx gut eingefädelt. Da Zoey aber ständig ganz entspannt mit Nyx reden kann und Nyx alle Vamypre, denen Zoey begegnet, reich mit Gaben beschenkt hat, fragt man sich langsam, wie Kalona dieser Allmächtigen jemals gefährlich werden konnte und warum sie die Sache durch ihre Super-Zoey nicht einfach direkt löst, anstatt Umwege über andere Vampyre zu gehen.

Zoey ist ihrer Göttin natürlich treu ergeben, hat wie immer, abgesehen von ihrem Männerverschleiß, eigentlich keine Makel und alle lächeln sich andauernd an. Die Nebencharaktere bleiben alle blass und sind maximal dazu da, den Leser weiter zu nerven, wenn sie alle reihum sinnlose Dinge "sagen" und dann ihr "Lächeln lächeln" und ihr "Grinsen grinsen". Sprachlich ist auch "Gejagt" eine Zumutung aus Jugendslang und Kleinkinderniveau - nur wenn Zoey ihre Elemente beschwört, kann sie sich plötzlich sehr altertümlich und geschwollen ausdrücken, was einfach nur unharmonisch und schrecklich gewollt wirkt. Wieder wird viel geredet, vieles wiederholt, doch die Handlung macht erneut keine Fortschritte, die mit dem Umfang des Buches auch nur in einer annähernd akzeptablen Korrelation stehen könnten.

Fazit: Ja, ich könnte noch Weiteres an diesem (Hör-)Buch kritisieren, aber ich spare es mir. Langsam weiß ich auch nicht mehr, warum ich mir diese Qualen noch antue. Die Geschichte hat was, sodass ich gerne wissen wollen würde, wie sie endet, aber der Weg dahin wird für mich immer anstrengender. Die Handlung kommt nicht vom Fleck, stattdessen werden unnötige Gedanken und Dialoge ständig wiederholt. Die Hörbücher sind gekürzt - dazu kann ich, obwohl ich mich sonst immer für eine ungekürzte Lesung aussprechen würde, nur sagen: Nicht genug! 1 Stern. Der Tiefpunkt ist jetzt (hoffentlich) erreicht.



 Die "House of Night" - Reihe (mit Links zu Amazon.de)

  1. "Gezeichnet" (Dez. 2009, englischer Originaltitel: "Marked")
  2. "Betrogen" (März 2010, englischer Originaltitel: "Betrayed")
  3. "Erwählt" (Sep. 2010, englischer Originaltitel: "Chosen")
  4. "Ungezähmt" (Nov. 2010, englischer Originaltitel: "Untamed")
  5. "Gejagt" (Feb. 2011, englischer Originaltitel: "Hunted") 
  6. "Versucht" (Mai 2011, englischer Originaltitel: "Tempted")
  7. "Verbrannt" (Aug. 2011, englischer Originaltitel: "Burned")
  8. "Geweckt" (Nov. 2011, englischer Originaltitel: "Awakened") 
  9. "Bestimmt" (Mai 2012, englischer Originaltitel: "Destined")  
  10. "Verloren" (Nov. 2012, englischer Originaltitel: "Hidden")  
  11. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "Revealed", vermutlich 2013)
  12. noch nicht bekannt (englisches Original vermutlich 2014)

Allgemeine Informationen
DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 576
Verlag :Fischer Fjb
ISBN: 978-3-8414-2005-3
Preis: € [D] 16.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

DAS HÖRBUCH

5 CDs,  384 Minuten
Gekürzte Lesung
Verlag: Lübbe Audio
ISBN: 978-3-7857-4410-9
Sprecher: Marie Bierstedt

Hörprobe und weitere Informationenauf der Verlagshomepage

Donnerstag, 29. November 2012

Rezension zu "Ungezähmt" - House of Night 4 - von P.C. und Kristin Cast (Hörbuch)


Eine leichte Steigerung

"Ungezähmt“ ist der vierte Band der ‟House of Night“-Reihe des Mutter-Tochter-Autoren-Duos P.C. und Kristin Cast. Nachdem ich es bei den ersten drei Bänden dank vieler Wiederholungen und einer deutlich zu einfachen Sprache eher als Zeitverschwendung denn als wirkliches Vergnügen empfunden hatte, der doch ganz reizvollen Handlung lesend zu folgen, habe ich mich beim vierten Band für die Hörbuch-Version entschieden – doch geholfen hat das auch nicht.

Inhalt: Zoeys Freunde sind wütend auf sie und durch ihren Betrug hat sie Eric verloren. Nur Aphrodite, die überraschend an die Schule zurückkehrt, sowie Stevie-Rae, die nach ihrer Wandlung zur Anführerin der unter der Erde lebenden, untoten Jungvampyre geworden ist, halten noch zu ihr, doch Zoey weiß, dass sie mehr Unterstützung braucht, wenn sie sich Neferet entgegen stellen muss. Die Hohepriesterin des House of Night offenbart unterdessen, mit welchen alten Mächten sie sich tatsächlich eingelassen hat...

Auch wenn die Haupthandlung - der einzige Grund, warum ich die Reihe nach längerer Wartezeit doch wieder aufgenommen habe - jetzt endlich ein wenig in Schwung kommt, ist dieser vierte Band zunächst wie schon die Vorgänger geprägt von Wiederholungen und in die Länge gezogenen Dialogen in zu stark überzogener Jugendsprache, die das Lesen/Hören teilweise zu einer recht langweiligen und manchmal Nerven raubenden Sache machten. In diesem Band empfand ich die sprachliche Schlichtheit zwar als weniger störend, dennoch sollte jemand, der Wert legt auf detailreiche Beschreibungen und einen lesenswerten, interessanten oder gar poetischen Schreibstil, auch in ‟Ungezähmt“ nicht mit einer Steigerung rechnen. Die schlechte Sprache gehört bei der ‟House of Night“ - Reihe anscheinend leider zum Stil.

Die Handlung ist – manchmal – gut und unterhaltsam, allerdings auch wieder unnötig in die Länge gezogen. Erst die letzten Kapitel werden wirklich spannend, davor quält die Ich-Erzählerin ihre Leser/Zuhörer wie gewohnt mit Banalitäten aus ihrem einzigartigen Leben. Sie hat den Männern abgeschworen – für mindestens einen Tag. Denn gleich am Anfang dieses vierten Bandes kreuzen bereits wieder mehrere männliche Wesen Zoeys Weg, deren bloße Erscheinung sie in Schwärmereien versetzt. Zwar erspart sie dem Leser dieses Mal weitestgehend die Peinlichkeiten, ihre Schwärmereien unter Verlust sämtlicher Gehirnzellen in die Tat umzusetzen, aber besonders reizen konnten mich die neu auftauchenden männlichen Superwesen in der Geschichte, wie etwa der neue Schüler Stark, auch nicht mehr. 
 
Was dagegen den Fortschritt in der Haupthandlung angeht, konnte ‟Ungezähmt“ mich von allen Bänden bisher am meisten überzeugen. Es passiert endlich was, Neferets Verrat kommt endlich deutlicher zum Tragen und besonders das Ende ist mitreißend und actionreich. Hoffentlich schwört Zoey den Männern weiterhin ab – es tut der Geschichte gut, wenn es neben all den Schmachtereien auch endlich um etwas Handfestes geht.

Speziell zum Hörbuch muss ich leider sagen, dass ich es eher misslungen finde. Die Sprecherin, Marie Bierstedt, spricht Zoey fast durchgehend mit einem eher weinerlichen Unterton in der Stimme, was zwar durchaus zur selbstmitleidigen Art des Charakters passt, beim Hören aber nicht leicht zu ertragen ist. Auch der Versuch einigen anderen Charakteren spezielle Akzente zu geben, konnte mich nicht überzeugen, zumal sie, wenn einmal begonnen, nicht immer hundertprozentig beibehalten wurden.

Fazit: Es wird nicht besser, aber auch nicht schlechter. Wenn das Buch sprachlich schon wenig bietet, passt in diesem viertem Band wenigstens der Inhalt. Es ist besonders am Ende sehr spannend. Das Hörbuch hat mich nicht mehr enttäuscht, als die ersten drei Bände es sprachlich beim Lesen getan haben, aber besonders gelungen ist es leider auch nicht. 3 Sterne.


 Die "House of Night" - Reihe (mit Links zu Amazon.de)
  1. "Gezeichnet" (Dez. 2009, englischer Originaltitel: "Marked")
  2. "Betrogen" (März 2010, englischer Originaltitel: "Betrayed")
  3. "Erwählt" (Sep. 2010, englischer Originaltitel: "Chosen")
  4. "Ungezähmt" (Nov. 2010, englischer Originaltitel: "Untamed")
  5. "Gejagt" (Feb. 2011, englischer Originaltitel: "Hunted") 
  6. "Versucht" (Mai 2011, englischer Originaltitel: "Tempted")
  7. "Verbrannt" (Aug. 2011, englischer Originaltitel: "Burned")
  8. "Geweckt" (Nov. 2011, englischer Originaltitel: "Awakened") 
  9. "Bestimmt" (Mai 2012, englischer Originaltitel: "Destined")  
  10. "Verloren" (Nov. 2012, englischer Originaltitel: "Hidden")  
  11. noch nicht bekannt (englischer Originaltitel: "Revealed", vermutlich 2013)
  12. noch nicht bekannt (englisches Original vermutlich 2014)

Allgemeine Informationen

DAS BUCH

Ausgabe: Gebunden
Seiten: 544
Verlag :Fischer Fjb
ISBN: 978-3-8414-2004-6
Preis: € [D] 16.95

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

DAS HÖRBUCH

5 CDs,  368 Minuten
Gekürzte Lesung
Verlag: Lübbe Audio
ISBN:  978-3-7857-4346-1
Sprecher: Marie Bierstedt

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