Bereits am Sonntag durfte ich in einer Vorpremiere in einem kleinen, aber hübschen Kino in Köln, dem Odeon, den Film "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" anschauen. Wie der Rest der Zuschauer im Kino auch hatte ich die Karten bei einem Mayersche-Kultkarten-Gewinnspiel gewonnen und mich mit einer Freundin auf den Weg gemacht.
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Mittwoch, 19. März 2014
Dienstag, 3. September 2013
Buchverfilmung: "City of Bones"
„City of Bones“, die langerwartete Verfilmung des ersten
Teils der „Chroniken der Unterwelt“ ist seit dem 29. August in unseren Kinos zu
sehen. Das Buch hat mich damals sehr begeistert, jetzt habe ich mir auch den Film angesehen und muss sagen, ich bin ein wenig
enttäuscht. Es ist durchaus eine ganz nette Unterhaltung, aber kein großartiger
Film und das liegt nicht zuletzt daran, dass das Potential des Buches meiner
Meinung nach nicht gut genutzt und vielleicht auch das ein oder andere Mal aufs
falsche Pferd gesetzt wurde.
----- INHALT -----
"CHRONIKEN DER UNTERWELT - CITY OF BONES erzählt die Geschichte
von Clary (Lily Collins), die entdeckt, dass sie einer viele
Generationen alten Gruppe von Schattenjägern angehört, einem Geheimbund
von Halbengel-Kriegern, die dafür kämpfen, unsere Welt vor Dämonen zu
bewahren. Nach dem rätselhaften Verschwinden ihrer Mutter schließt sich
das Mädchen einer Gruppe von Schattenjägern an, die ihr das New York
einer Parallelwelt zeigen – voll mit Dämonen, Zauberern, Werwölfen,
Vampiren und anderen tödlichen Kreaturen. Gemeinsam mit den
Schattenjägern Jace (Jamie Campbell Bower), Alec (Kevin Zegers) und
Isabelle (Jemima West) macht sich Clary auf die Suche nach ihrer Mutter.
Außerdem müssen die vier verhindern, dass der finstere Valentine
Morgenstern (Jonathan Rhys Meyers) in den Besitz des mächtigen Kelchs
der Engel gelangt… " (Quelle: chronikenderunterwelt.de) - Trailer -
------ DIE CHARAKTERE -----
Ja, ich war skeptisch, was die Besetzung mancher Rollen
anging. Jamie Campbell Bower war mir für einen guten Jace irgendwie zu
androgyn, Lily Collins hatte ebenfalls nichts mit meiner Vorstellung der Clary
gemeinsam und – so sehr ich Jonathan Rhys Meyers ansonsten als Schauspieler
auch schätze – ein idealer Valentin Morgenstern war er auf den ersten Blick für
mich auch nicht.
Soviel zu meinen Gedanken vor dem Film. Nachdem ich ihn jetzt gesehen habe, kann ich nur sagen: Jamie Campbell Bower ist für mich immer noch kein Jace und genau genommen ist er eine meiner größten Enttäuschungen des Films. Nicht nur, dass sein Äußeres für mich abgesehen von den Lederklamotten nicht den kämpferischen Schattenjäger widerspiegelt und ich ihn – aber das ist auch persönlicher Geschmack – weder gutaussehend noch attraktiv finde, er spielt auch einfach mit dem Ausdruck einer Betonwand. Dabei hat er ja eigentlich ein Gesicht, das ich nicht als klassische Schönheit, sondern eher als das eines Charakterdarstellers einschätzen würde, aber dazu müsste man es gelegentlich mal bewegen. Ich weiß, das könnte Falten geben und dieser regungslose Gesichtsausdruck soll vielleicht auch Coolness ausdrücken, aber ein bisschen mehr Mimik hätte doch niemanden umgebracht. Mir war Jace als Figur leider deutlich zu blass.
Lily Collins verkörperte die Clary da schon ein wenig besser, wenn sie auch in einigen Szenen ein wenig hölzern, in anderen etwas affig wirkte – was aber auch am Skript gelegen haben kann. Das größte Fremdschäm-Potential für mich hatte eine Szene, in dem sie einen Werwolf gegenüberstand, der ihr wohlgemerkt gerade geholfen hatte. Clary, anstatt wegzulaufen, verlangt völlig gehetzt von Jace ein Messer, wirft es mädchenhafter als jedes Mädchen, dem ich jemals beim Werfen zusehen musste, einschließlich mir selbst, nach dem Wolf … und läuft dann weg. Hä? Was war das denn? Auch an anderen Stellen wirkte Collins trotz Verwandlung von Jeans-Mädchen zur Leder-Schnalle ein wenig steif und oft unnatürlich. Oh je, und wenn sie erst überrascht dreinschauen musste. Das hatte häufig was von Verzweiflung. Dennoch fand ich sie überzeugender als Jamie Campbell Bower als Jace.
Jonathan Rhys Meyers, dem man für seine Rolle als Valentin
aus irgendwelchen Gründen, die ich absolut nicht verstehen kann, ein paar geflochtene
Hippiezöpfen mittig an den Hinterkopf getackert hat, kann man sicher ein
gewisses Overacting vorwerfen, aber, möglicherweise aufgrund der Gewöhnung an
das Betongesicht, fand ich seine Interpretation eines exzentrischen und leicht
dem Wahnsinn verfallenden Valentin dem Genre und der Rolle angemessen und
unterhaltsam – endlich mal jemand, der sich reingehangen hat. Endlich eine
Figur, der ich wirklich abgenommen habe, dass sie etwas absolut will, wenn er
dies auch auf eine andere Art verkörperte als im Buch.
Enttäuschend blass blieben die anderen beiden Schattenjäger,
die Geschwister Alec und Isabelle, sowie der Hexemeister Magnus Bane. Die
Besetzungen waren hier größtenteils gelungen, besonders Godfrey Gao als Bane
hat mir gut gefallen. Leider hatte er nur zwei relativ kurze Auftritte, die
seinen Charakter kaum vermitteln konnten. Ähnliches gilt für Alec, dargestellt
von Kevin Zegers. Im Vorfeld habe ich gelegentlich die Kritik gelesen, Zegers
sei zu alt für die Rolle, jedoch gilt das, um ehrlich zu sein, für jeden
Schauspieler, der in diesem Film einen Teenager spielen muss – und angesichts
der Tatsache, dass Alec ohnehin der älteste der Schattenjäger sein sollte, fiel
mir das nie negativ auf.
Bei Alecs jüngerer Schwester Isabelle sah das schon anders
aus. Jemima West wirkte ein wenig zu alt und erwachsen für ihre Rolle. Leider wurde bei
Isabelles Charakter ohnehin am meisten gekürzt, was mich ebenfalls sehr
enttäuscht hat. Der Kontrast zwischen ihrer Schönheit und ihrem Hang zu
weiblicher, stylischer Kleidung auf der einen und ihrem harten und gefährlichen Auftreten auf der anderen Seite war
im Buch immer für einen Lacher gut. Im Film ist sie bestenfalls anwesend, eine mädchenhafte
Seite hat mir vollkommen gefehlt. Jemima West ist durchtrainiert und spielt
Isabelle als sehr starke Frau, alles andere fehlt einfach.
Bleiben noch die Figuren außerhalb der Reihen der Schattenjäger. Simon, gespielt von Robert Sheehan, hat mir von allen eigentlich am besten gefallen. Ausdrucksstark, überzeugend, abwechslungsreich – sowohl von der Ausarbeitung des Charakters im Film als auch von der schauspielerischen Leistung kann ich hier eigentlich nur Positives sagen. Robert Sheehan hat einfach eine gute Leistung gezeigt und dem Film damit sehr geholfen.
Luke, der Familienfreund der Frays, war dagegen weniger
überzeugend. Offenbar hatte man versucht, den doch zu jungen Aidan Turner älter
zu stylen, doch er wirkte gelegentlich wie ein etwas glatter, weicher
Teddybär-Typ. Erst, wenn das Fantasywesen in ihm durchkommt, macht die Maske
einen besseren Eindruck.
------ KOSTÜME, ANIMATIONEN und SYNCHRO -----
Die Konstüme dominierte schwarzes Leder, wie erwartet. Die
Animationen waren gut gemacht, wenn auch nicht überragend, gerade die Werwölfe
waren ein wenig enttäuschend, wohingegen die Dämonen überzeugender waren –
zombiemäßig, aber überzeugend.
Hölzern waren dagegen einige Stimmen. Neben Clary ist dabei besonders die Stimme von Clarys Mutter sehr negativ aufgefallen. Die Betonungen wollten einfach nicht passen. Da aber bei Lily Collins auch Mimik und Gestik gelegentlich hölzern wirken, war die Stimme dann auch nicht mehr so störend.
----- DIE HANDLUNG ----
Jetzt das wichtige. Die Handlung. Eigentlich blieb sie recht
nah am Buch, allerdings nur dann, wenn es um die Actionszenen ging. Kampf um
Kampf um Kampf wurde recht genau nachempfunden, wenn auch gelegentlich Details
(wie der Handlungsort) verändert wurde. Doch bei der Action wurde kaum gekürzt,
alle wichtigen Szenen, an die ich mich aus dem Buch erinnere, waren auch im
Film vorhanden.
Dafür hat das Drum-Herum gelitten und nach dem Film muss ich doch feststellen, dass dieses schmückende Beiwerk nicht unwichtig für „Die Chroniken der Unterwelt“ ist. Man lernt die Charaktere kaum kennen, keine Witze über Isabelles Kleidung oder ihre Kochkünste, nur wenige exzentrische Momente eines Magnus Bane, keine Schwärmereien von Simon für Isabelle – und wo war eigentlich die Katze?
Kein Church im Institut, angeblich soll er aber im zweiten
Film die Chance zu einem Auftritt bekommen.
In einem Film muss natürlich immer gekürzt werden im
Vergleich zum Buch, aber die Geschichte hat dadurch leider ein wenig Charme
verloren und wurde eher zur Action-Schlacht. Die Kampfszenen wurden gut
umgesetzt, auch wenn kleine Details, wie Clarys bereits beschriebener
Messerwurf, ein bisschen albern wirkten.
Die wenigen Liebesszenen wurden natürlich ausgeschlachtet bis zum Abwinken und da versteckte sich vielleicht eine Spur zu viel Kitsch – Fremdschäm-Anfälle blieben nicht aus, vor allem zum Ende hin. Als Jace anfing von Engeln zu faseln habe ich mir wirklich gewünscht, er würde jetzt aufhören zu reden, aber das hat er nicht und es wurde wirklich schlimm. Irgendwas in der Art von „Ich habe doch gesagt, ich habe noch nie einen Engel gesehen…blablabla“ – in einem Wort: *würg*.
Die wenigen Liebesszenen wurden natürlich ausgeschlachtet bis zum Abwinken und da versteckte sich vielleicht eine Spur zu viel Kitsch – Fremdschäm-Anfälle blieben nicht aus, vor allem zum Ende hin. Als Jace anfing von Engeln zu faseln habe ich mir wirklich gewünscht, er würde jetzt aufhören zu reden, aber das hat er nicht und es wurde wirklich schlimm. Irgendwas in der Art von „Ich habe doch gesagt, ich habe noch nie einen Engel gesehen…blablabla“ – in einem Wort: *würg*.
Zwischendurch waren nicht alle Handlungen wirklich
nachvollziehbar und ein unnötiger Spoiler hat sich auch noch eingeschlichen. Es
ist kein großer und zwischen der Andeutung und der nächsten Szene, die diese
betrifft, vergehen ein paar Minuten, sodass ich mir vorstellen könnte, dass
einigen, die das Buch nicht kennen, dieser Spoiler entgeht. Die schnatterten
Mädels in der Reihe hinter mir, die sich bei ihrer Diskussion über das Ende
kaum noch beruhigen konnten, schienen die entscheidende Stelle jedenfalls nicht
wahrgenommen zu haben.
Mein Freund, der die Bücher nicht kennt, kam nebenbei über die Plattheit einer anderen Szene kaum hinweg. Die war auch wirklich etwas peinlich platt. Ich möchte niemanden spoilern, der die Bücher noch nicht kennt, deswegen ein wenig abstrakt ausgedrückt: Valentin möchte Jace etwas beweisen, kündigt diesen Beweis groß an und … dreht dann ein wenig plump einfach mal einen Gegenstand um. Woooooooooow. Schockmoment. Was für eine Offenbarung.
Ansonsten gab es ein paar Witze, von denen allerdings
ungefähr die Hälfte nicht ganz zünden konnte.
----- EIN WORT ZUR WARNUNG -----
„City of Bones“ ist ab 12 Jahren freigegeben. Das ist in
Ordnung. Diese Filme dürfen aber in Begleitung der Eltern auch schon ab 6
Jahren gesehen werden. Also, liebe Eltern, wenn ich ihr wäre, würde ich nicht
mit meinem sechsjährigen Kind in diesen Film gehen. Hunde könnten danach für
eure lieben Kleinen nicht mehr dasselbe sein. Ab 12 Jahren ist wirklich eine
gute Empfehlung.
----- DER BESTAUSSEHENSTE TYP IM FILM -----
Ja, mein Gott, es ist ein Teenie-Film, deswegen bleibt eine Frage wohl kaum aus: Wer ist der bestaussehenste Typ im Film. Da Jace für mich in der Hinsicht komplett ausfällt, man Jonathan Rhys Meyers Zöpfchen angeklebt hat und Alec und Magnus Bane nur am Rande mal reinschauen - wer bleibt da noch? Simon als etwas nerdige Variante?
Für mich gibt es einen Gewinner und das ist....Trommelwirbel:
Der namenlose Dämon, der gleich am Anfang im Club kalt gemacht wird.
Schnell tot, aber in den wenigen Sekunden seiner Filmzeit sah echt gut aus. Die Rolle dieses blauhaarigen Dämons wird übrigens verkörpert durch Chad Connell.
----- FAZIT ----
Nette Unterhaltung, kein großer Wurf. Es wurde sehr auf Action gesetzt, die Welt der Schattenjäger kam ein wenig zu kurz, die Charaktere blieben oft zu blass. Mit der Bewertung, wie ihr sie von den Büchern kennt, wären es gute 3 Sterne, mit leichter Tendenz zur 4.
(Quelle der Filmbilder, Copyright bei Constantin Film)
Freitag, 8. Februar 2013
Buchverfilmung: Aus "Delirium" wird eine TV-Serie, Hauptrolle besetzt
Vielleicht haben es einige schon gehört, "Delirium", der erste Band der Amor-Trilogie wird ein den USA zur TV-Serie. Ende Januar gab die Autorin Lauren Oliver die Pläne von Fox bekannt.
Ich persönlich finde es gut, dass aus "Delirium" ausnahmsweise mal kein Film, sondern eine Fernsehserie gemacht wird, da eine Serie ja einen viel größeren zeitlichen Umfang haben kann, wenn auch eben aufgeteilt auf die einzelnen Episoden. Ich denke, die Welt von "Delirium" hat noch einige Hintergründe und Zusätze zu bieten, womit sie auch eine Serie ausfüllen kann, wenn dazu das Buch möglicherweise auch etwas erweitert werden muss. Das stört mich aber nicht. In Filmen wird mir dagegen viel zu oft zu viel gekürzt, manchmal so viel, dass Kernaussagen des Buches ohne das Hintergrundwissen eines Lesers nicht mehr wirklich rauskommen (können) und dadurch verfälscht werden.
Wie dem auch sei, gestern hat die Autorin eine weitere Information preisgegeben. Die Hauptrolle der Lena - zunächst für die Pilot-Folge - ist vergeben. Emma Roberts wird Lena Haloway spielen. Mir sagt die Schauspielerin nicht viel, aber nach einer kurzen Google-Bildersuche finde ich sie zumindest optisch schon einmal passend und bin mit der Besetzung zufrieden.
Wer jetzt überhaupt nicht weiß, wovon ich gesprochen habe - '"Delirium"? Hä?': Das ist eine Jugendbuch-Trilogie, und zwar eine meiner absoluten Favoriten. Sehr durchdachte Dystopie, tolle Ich-Erzählerin, überraschende Wendungen und sowohl viel Gefühl als auch ordentlich Action. Sehr empfehlenswert. Bisher sind die ersten beiden Bände auf Deutsch erschienen, der dritte Band "Requiem" kommt im März zunächst im englischen Original auf den Markt.
Die Amor-Trilogie (mit Links zu Amazon):
- "Delirium" (Nov. 2011, engl. Originaltitel: "Delirium") - Meine Rezension
- "Pandemonium" (Nov. 2012, engl. Originaltitel: "Pandemonium") - Meine Rezension
- noch nicht bekannt (engl. Originaltitel: "Requiem" - März 2013)
Was sagt ihr zur Schauspielerin, die Lena spielen soll? Findet ihr sie passt zur Rolle? Wie findet ihr es überhaupt, dass aus "Delirium" eine Serie werden soll?
EDIT: Leider hat FOX den Pilot der Serie abgelehnt und diese somit gecancelled. Sehr schade drum, eine "Delirium"-Verfilmung im TV wird es also vorerst NICHT geben.
Montag, 30. Juli 2012
Off-Topic: Filmrezension zu "Snow White & The Huntsman"
Später kommt auch noch mindestens eine der noch ausstehenden Buchrezensionen, aber irgendwie habe ich heute mal Lust etwas über den Film zu schreiben, den ich am Samstag abend gesehen habe:
"Snow White & The Huntsman"
eine Neuinterpretation des Grimm'schen Märchens "Schneewittchen" - und das ist ja immerhin ursprünglich ein Buch gewesen...
IM KINO
Mein Freund hat sich ein wenig geweigert, in einen Märchenfilm zu gehen, aber letztendlich habe ich ihn überzeugt bekommen. Wir waren nämlich nicht wirklich in einem Kino, sondern im Fußball-Stadion, wo während der Spielpause jeden Abend bei einsetzender Dunkelheit ein anderer Spielfilm gezeigt wird. Wir haben schon eine Woche vorher online gebucht. Da waren die allerbesten Plätze zwar auch schon längst weg, aber wir haben noch halbwegs anständige bekommen. Gezeigt werden die Filme vor dem Block 27 auf der Westtribüne, dem VIP-Block im Stadion. Da hat man auch nicht wirklich Beinfreiheit, aber wenigstens einen Ledersitz anstelle einer Plastikschale unterm Hintern.
Dienstag, 17. April 2012
Buchverfilmung: Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele
Eigentlich war ich schon Ende März in der Verfilmung von "Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele", aber weil es zu dem Zeitpunkt bei mir ja alles ein wenig chaotisch war, kommt der Post ein wenig verspätet.
Dass ich das Buch gelesen habe, ist ja auch noch gar nicht so lange her (zwei Monate etwa, hier die Rezi) und ich fand es ziemlich gut. Von daher war ich auch etwas skeptisch wegen des Films: Verfilmungen sind ja doch recht oft ein wenig enttäuschend - aber das war es absolut nicht. Zwar finde ich das Buch immer noch einen Ticken besser, aber die Umsetzung war ziemlich gut.
Der Trailer
Im Kino
Also, wie gesagt, Ende März war ich im Kino, zusammen mit meinem Freund. Der war möglicherweise nicht ganz so angetan von dem Film und fand ihn im Vergleich zu meiner Zusammenfassung, worum es gehen soll, ("Verfilmung eines Jugendromans, 24 Jugendliche werden in einer Arena gesperrt und bringen sich gegenseitig um") ein bisschen harmlos. Gut - möglicherweise - habe ich auf die explizite Erwähnung der "FSK 12"-Freigabe und der damit einhergehenden, anzunehmenden Entschärfung des "und bringen sich gegenseitig um" verzichtet.... aber das "Jugendroman" habe ich erwähnt (bestimmt...einmal) ;-).
Außerdem - zu meiner und auch zur Überraschung meiner beiden Sitznachbarinnen - waren neben meinem Freund wirklich sehr viele Männer im Kino - allein, ohne weibliche Begleitung (Warum?). Ich glaube letzte Woche in "Battleship" (Kurz-Rezi: Macht viel "Bumm!", aber bitte Hirnmasse am Eingang abgeben) waren prozentual sogar weniger Männer anwesend.
Naja, wir haben dann nochmal kurz die Karten verglichen - ja, doch, richtiges Kino. Konnte losgehen...
Meine Eindrücke
Ja, ich bin wirklich überrascht. Ich mag die Verfilmung.
Gerade der Teil in der Arena war doch sehr nah am Buch, auch wenn gerade eine der besten Szenen, die Sache mit dem Schlafmittel für Peeta, weggelassen wurde. Und natürlich war alles ein bisschen harmloser, als in meiner Vorstellung. FSK 12 kann halt mit Kopfkino doch nicht mithalten - jedenfalls nicht mit meinem ;-).
Die Besetzung fand ich eigentlich bis auf wenige Ausnahmen passend. Josh Hutcherson als "Peeta" fand ich wirklich gut und auch die meisten Nebenrollen von den Teenagern in der Arena fand ich gut besetzt. Besonders Jackie Emerson als "Foxface" sah genauso aus, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt hatte.
Leider ist es ausgerechnet die Katniss, dargestellt von Jennifer Lawrence, die ich nicht ganz überzeugend finde. Jennifer Lawrence ist natürlich wirklich hübsch, aber ich finde auch sehr weich, gerade im Gesicht...und Katniss hätte ich mir deutlich drahtiger und härter vorgestellt. Der Funke ist auch während des Films leider nicht so wirklich übergesprungen.
Ich fand auch, dass der Charakter "Katniss" im Film sehr entschärft wurde, was ihre Berechnung und Distanziertheit angeht. Der End-Konflikt mit Peeta fehlt und sie wirkt eigentlich oft eher unsicher, als wirklich trotzig, berechnend oder stark, wie im Buch, obwohl es genau das ist, was diesen Charakter für mich auszeichnete.
Dafür gefielen mir die zusätzlichen Szenen mit "Präsident Snow", dargestellt von Donald Sutherland, wirklich gut. Durch die Ich-Perpektive im Buch war das Drum-Herum ja maximal zu erahnen, aber im Film kriegt das durch diese zusätzlichen Szenen etwas richtig bedrohliches.
Andere Sachen wurden dafür zurückgestellt: Der Konflikt zwischen Katniss und ihre Mutter und auch der Tod ihres Vaters waren, ohne das Buch zu kennen, wohl nicht ganz so leicht zu verstehen - fanden zumindest mein Freund und auch meine Mutter, die den Film ein paar Tage nach mir geschaut hat und das Buch nicht kennt. Das stumme Mädchen in der Unterkunft in Capitol fehlt auch völlig und das Ende wurde insgesamt harmloser. Peeta blutet kein zweites Mal und das Bein bleibt, wo es ist.
Die beiden Fortsetzungen habe ich bisher nicht gelesen, daher weiß ich noch nicht, was davon später relevant wird...zumindest zum stummen Mädchen hatte ich aber noch irgendwie eine weiterführende Geschichte erwartet (oder nicht?)
Also...
Mein Fazit
Eine lohnenswerte Verfilmung, obwohl das Buch immer noch besser ist. (Aber welche Verfilmung war schon jemals besser, als das Buch?)
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