Posts mit dem Label Autobiographie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Autobiographie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 1. Januar 2013

Rezension zu "Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause" von Malte Pieper


zu alltäglich, zu geschwollen

"Wenn der Keks redet, haben die Krümel Pause" von Malte Pieper ist eine humorvoller/humorvoll gemeinter Rückblick eines Abiturienten auf die Schulzeit.

Der Autor erzählt anekdotenhaft von seinen Erlebnissen als Schüler eines Gymnasiums, gegliedert in von skizzenhaften Zeichnungen begleiteten Kapiteln wie "Der Lehrer", "Die Schüler", "Der Unterricht"....
An sich sind einige der erzählten Geschichten durchaus amüsant, doch was mir immer wieder auffiel, war ihre Alltäglichkeit. Denn einen Großteil der Geschichten habe ich in meiner Schulzeit ebenfalls erlebt. Hätte man die Namen ausgetauscht, waren e die gleichen Dinge, die auch mich als Schülerin regelmäßig geärgert oder amüsiert haben, doch mit einigen Jahren Abstand erscheint mir das meiste davon kaum noch so komisch wie damals, als ich selbst noch in dieser Situation war.

Von daher konnte ich bei diesem Roman nicht allzu häufig wirklich lachen und alles wirkte sehr langatmig. Durch den Aufbau aus kurzen, unzusammenhängenden und trotz Unterteilung etwas willkürlich wirkenden Geschichten, hat das Buch zudem kein Ziel. Ich habe es oft für Tage und sogar Wochen zur Seite legen können, ohne das Bedürfnis zu verspüren, weiterzulesen. Leider fehlte dem Humor oft auch die Lockerheit. Sprachlich wirkte es gelegentlich auf eine sehr aufgeblasene Art geschwollen, was ebenfalls nicht angenehm war und zur Langeweile, die dieses Buch über große Strecken verbreitete, beitrug.

Fazit: Der Humor ist nicht spitz genug, um mich zu begeistern, und dem Schreibstil fehlt die Lockerheit. Mich hat es leider nicht überzeugen können. Das Lesen zog sich und war eher anstrengend als unterhaltsam. Leider nur 2 Sterne



Allgemeine Informationen

Ausgabe: Taschenbuch
Erschienen:  1. Juni 2012
Seiten: 288
Verlag: rororo
ISBN: 978-3499629617
Preis: € [D] 9.99

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch

Mittwoch, 4. Juli 2012

Rezension zu "Sommerhaus, jetzt!" von Oliver Geyer


Zu gestelzt, zu langweilig, zu wenig Humor

13 Freunde aus Berlin suchen, kaufen und renovieren gemeinsam ein Sommerhaus an einem See in Brandenburg. Ausgehend von diesem Inhalt, dem farbenfrohen Cover und dem Untertitel "Ein Überlebensbericht" kündigt sich "Sommerhaus, jetzt!" von Oliver Geyer als (teil-)autorbiographisches Heimwerkererlebnis an und lässt eigentlich auch ein wenig Humor erwarten. Wer bei diesem Buch aber eine lockere, leichte Lektüre mit viel Witz erwartet, wird - ähnlich wie ich - vielleicht enttäuscht werden.

"Locker" oder "Leicht" ist an "Sommerhaus, jetzt!" nämlich leider gar nichts. Die Sprache wirkt künstlich und sehr gestelzt. Versuche, insbesondere durch Neologismen, etwas Sprachwitz zu erzeugen, scheiterten für mich an ihrer Unnatürlichkeit, dem umständlichen Satzbau und dem dadurch entstehenden mangelnden Lesefluss.

Samstag, 3. März 2012

Kurzrezension zu "Heute bin ich blond" von Sophie van der Stap


Krebstherapie mit Perückenkaufrausch

In "Heute bin ich blond" erzählt Sophie van der Stap von ihrer Krebserkrankung mit gerade einmal Anfang zwanzig und wie sie die Zeit der Chemotherapie erlebte. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den insgesamt neun Perücken, denen sie unterschiedliche Namen gab (Sue, Blondie...) und die für sie während der Erkrankung unterschiedliche Stimmungen und Charaktere verkörperten.

Das Buch war für mich ein Spontankauf, weil es eigentlich recht interessant aufgemacht ist, mit Fotos der Autorin mit den unterschiedlichen Perücken in den Klappen des Einbands, und sich auch die ersten Seiten sehr gut lasen. Man spürte dort ein wenig den Witz einer jungen Erwachsenen, aber auch die Emotionalität, die Traurigkeit und die Angst, die mit der Diagnose Krebs einhergingen.

Leider wurde es beim Lesen immer langweiliger. Emotionen blieben aus, stattdessen teilte van der Stap neben ihrem Perückenkaufrausch zunehmend ihre auf Äußerlichkeiten fixierte Weltanschauung und eher unspektakuläre Alltagsschilderung vor und während der Erkrankung mit dem Leser. Vieles wiederholte sich. Auch der Schreibstil war nicht wirklich überzeugend. Manchmal gewollt philosophisch, meistens aber einfach sehr schlicht und wenig abwechslungsreich. Zwar flüssig zu lesen, aber abgesehen von etwas Sarkasmus zwischendurch auch recht langweilig.

Fazit: Ich bin im Zwiespalt. Teilweise hat mir diese autobiographische Aufarbeitung einer schweren Erkrankung gut gefallen, teilweise war es langweilig und oberflächlich. 3 von 5 Sternen. Muss man nicht lesen.

"Heute bin ich blond" von Sophie van der Stap auf Amazon.de