Am
9. Oktober 2017 wird der diesjährige Gewinner des Deutschen Buchpreises
bekannt gegeben. Aus diesem Anlass möchte ich mich eine Woche lang den
sechs finalen Büchern auf der Shortlist widmen.
Nachdem sich der erste Beitrag
des "Projekts Shortlist" mit den Eckdaten des Deutschen Buchpreises
selbst beschäftigt hat und der zweite sich ein paar Daten der Bücher annahm, habe ich heute einige Informationen zu den Autoren hinter den nominierten Büchern zusammengetragen.
Zunächst dem Alphabet folgend beginne ich mit Gerhard Falkner, dem Autor des Nicht-Liebesromans "Romeo oder Julia". Der in Schwabach (liegt in der Nähe von Nürnberg) geborene Falkner hat sich besonders als Lyriker einen Namen gemacht, eine Gemeinsamkeit, die er mit der Hauptfigur seines Romans - nicht Romeo, sondern Kurt Prinzhorn mit Namen - teilt. Sein erster Gedichtband, auf den weitere und einige Auszeichungen folgten, erschien 1981 unter dem Titel "so beginnen am körper die tage". Neben Gedichten schrieb Falkner auch Essays, Novellen, Bühnenstücke und war als Übersetzer tätig. Sein Romandebüt gab er allerdings erst im letzten Jahr mit dem Titel "Apollokalypse", der für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2016 nominiert war. Geboren 1951 ist er der älteste - oder sagen wir es andersherum: der am wenigsten junge - Autor unter den diesjährigen Finalisten.
Die - mit Abstand - jüngste Nominierte auf der Shortlist 2017 ist die 1985 in Wolgograd (Russland) geborene Sasha Marianna Salzmann, die bis 1995 in Moskau lebte, bevor sie mit ihren Eltern nach Deutschland emigrierte. Wie schon bei Falkners Roman teilt auch Salzmanns Protagonistin Ali biographische Gemeinsamkeiten mit ihrer Schöpferin, nämlich die Kindheit in Russland, das Aufwachsen in Deutschland und spätere Aufenthalte in Istanbul. Die Autorin hat Literatur, Theather und Medien in Hildesheim sowie Szenisches Schreiben in Berlin studiert und sich anschließend hauptsächlich als Dramatikerin einen Namen gemacht. Sie hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben, ist Hausautorin des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, in dem sie bis 2015 außerdem die künstlerische Leistung einer Studiobühne inne hatte, und hat bis 2013 außerdem ein Kultur- und Gesellschaftsmagazin (freitext) herausgegeben. "Außer sich" ist ihr Debütroman.
Zunächst dem Alphabet folgend beginne ich mit Gerhard Falkner, dem Autor des Nicht-Liebesromans "Romeo oder Julia". Der in Schwabach (liegt in der Nähe von Nürnberg) geborene Falkner hat sich besonders als Lyriker einen Namen gemacht, eine Gemeinsamkeit, die er mit der Hauptfigur seines Romans - nicht Romeo, sondern Kurt Prinzhorn mit Namen - teilt. Sein erster Gedichtband, auf den weitere und einige Auszeichungen folgten, erschien 1981 unter dem Titel "so beginnen am körper die tage". Neben Gedichten schrieb Falkner auch Essays, Novellen, Bühnenstücke und war als Übersetzer tätig. Sein Romandebüt gab er allerdings erst im letzten Jahr mit dem Titel "Apollokalypse", der für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2016 nominiert war. Geboren 1951 ist er der älteste - oder sagen wir es andersherum: der am wenigsten junge - Autor unter den diesjährigen Finalisten.
Die - mit Abstand - jüngste Nominierte auf der Shortlist 2017 ist die 1985 in Wolgograd (Russland) geborene Sasha Marianna Salzmann, die bis 1995 in Moskau lebte, bevor sie mit ihren Eltern nach Deutschland emigrierte. Wie schon bei Falkners Roman teilt auch Salzmanns Protagonistin Ali biographische Gemeinsamkeiten mit ihrer Schöpferin, nämlich die Kindheit in Russland, das Aufwachsen in Deutschland und spätere Aufenthalte in Istanbul. Die Autorin hat Literatur, Theather und Medien in Hildesheim sowie Szenisches Schreiben in Berlin studiert und sich anschließend hauptsächlich als Dramatikerin einen Namen gemacht. Sie hat zahlreiche Theaterstücke geschrieben, ist Hausautorin des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, in dem sie bis 2015 außerdem die künstlerische Leistung einer Studiobühne inne hatte, und hat bis 2013 außerdem ein Kultur- und Gesellschaftsmagazin (freitext) herausgegeben. "Außer sich" ist ihr Debütroman.
Die neben den vier männlichen Autoren zweite Frau unter den Finalisten des diesjährigen Buchpreises, Marion Poschmann, hat wie Marianna Salzmann Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin (heute: Universität der Künste Berlin) studiert, vorher außerdem Germanistik, Philosophie und Slawistik. Neben prosaischen Texten schreibt die 1969 in Essen geborene Autorin vor allem Lyrik. Sie hat bereits mehrere Romane veröffentlicht und steht nach "Die Sonnenposition" (2013) mit ihrem aktuellen Werk "Die Kieferninseln" bereits zum zweiten Mal als Finalistin auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.
Mehr Shortlist-Erfahrung als Marion Poschmann hat nur einer unter den diesjährig nominierten Autoren, nämlich der 1957 in Speyer gebore Thomas Lehr. Nach einem Studium der Biochemie, begonnen 1979, in Berlin und anschließender Tätigkeit als Programmierer war er als freier Schriftsteller tätig. Seine ersten Romane veröffentlichte Lehr Anfang im Laufe der 90er Jahre. Bei der ersten Vergabe des Deutschen Buchpreises 2005 stand sein Roman "42" auf der Shortlist, eine zweite Nominierung erhielt er 2010 für "September. Fata Morgana". Mit "Schlafende Sonne" ist Lehr demzufolge in diesem Jahr zum dritten Mal der "Einzug ins Finale", also die Platzierung seines Titels auf der Shortlist, gelungen.
Da ich versucht habe, als Überleitung von einem Autoren zum nächsten Gemeinsamkeiten in den Biographien zu finden, statt mich eiskalt ans Alphabet zu halten, ist es jetzt , wie mir gerade erst auffällt, irgendwie passiert, dass ich die beiden Österreicher am Ende der Liste stehen habe. Das war nun wirklich keine Absicht, ich hoffe, nicht einmal mein Unterbewusstsein hat daran etwas zu schaffen gehabt.
Franzobel also ist einer von zwei österreichischen Autoren auf der diesjährigen Shortlist. Hinter diesem Künstlernamen steht der 1967 in Oberösterreich geborene Franz Stefan Griebl, der in Wien Germanistik und Geschichte studiert hat. Angesichts dessen ist es vielleicht keine Überraschung, dass sich dieser Autor in "Das Floß der Medusa" dem am weitesten zurückliegende historische Ereignis als Handlung unter allen sechs Shortlist-Titeln angenommen hat. Franzobel war neben zahlreichen Veröffentlichungen als Schriftsteller, darunter auch in Eigen- oder Kleinverlagen, auch als Maler tätig. Die Bandbreite seiner Puplikationen reicht von Gedichten, Romanen und Theaterstücken bis hin zu Kinderbüchern.
Der zweite Österreicher unter den Shortlist-Nominierten ist der Wiener Robert Menasse, geboren 1954. Menasse studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften, promovierte und lehrte einige Jahre an der Universität von Sao Paulo. Neben Romanen hat Robert Menasse vor allem Essays veröffentlicht und widmet sich seit Jahren vermehrt dem Thema der Europäischen Union, die auch im Zentrum seines 2017er Romans "Die Hauptstadt" steht.
Dass Robert Menasse ein leidenschaftlicher Verfechter der europäischen Idee und deutlicher Kritiker der Aufrechterhaltung und Einmischung der Nationalstaaten ist, davon konnte ich mich gestern selbst überzeugen, als ich nämlich spontan noch nach Essen gefahren und seine Lesung im Rahmen der lit.Ruhr in der dortigen Stadtbibliothek besucht habe. Deswegen hat sich dieser Post auch vom geplanten Gestern zu Heute verschoben, aber die Lesung war den kleinen Stau auf der A40 und das Aufschieben anderer Freizeitaktivitäten wirklich wert. Dazu aber vielleicht ein andermal mehr...
***Abschließend noch ein Hinweis zum heutigen Post: Ich habe der Übersicht halber nur die jeweilige Autoren-Seite auf der Homepage der aktuellen Verlage verlinkt. Die Informationen sind des Weiteren auch dem höchst unwissenschaftlichen Wikipedia sowie den dort verlinkten Quellen entnommen und wurden nach bestem Wissen und Gewissen, mit der großen Hoffnung nichts Unwahres geschrieben zu haben, ausgewählt und im großen weiten Internet überprüft.***
"Das Floß der Medusa" von Franzobel
"Die Hauptstadt" von Robert Menasse
"Die Kieferninseln" von Marion Poschmann
"Romeo oder Julia" von Gerhard Falkner
"Schlafende Sonne" von Thomas Lehr
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