Montag, 2. Oktober 2017

Projekt Shortlist - Lesen zum Deutschen Buchpreis 2017

Am 09. Oktober 2017 - also heute in einer Woche - wird der Gewinner des diesjährigen Deutsche Buchpreises bekannt gegeben. Als Finalisten stehen bereits seit dem 12. September sechs Romane fest, die sogenannte Shortlist, die aus einer zwanzig Werke umfassenden Longlist ausgewählt wurden. 



Zwanzig nominierte Romane in nur zwei Monaten zwischen Bekanntgabe der Longlist und der Preisverleihung fest in meine Leseliste zu integrieren scheint mir in jedem Jahr zu aufwendig, deswegen habe ich mir auch in diesem Jahr - wie schon ab und an in den vergangenen - vorgenommen, die Shortlist zu lesen, mit dem Unterschied, dass ich dieses Vorhaben mit einer kleinen Projekt-Woche-Kommentierung auf meinem Blog begleiten möchte.

Deutscher Buchpreis

Was ist überhaupt der Deutsche Buchpreis? Seit 2005 zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jährlich den besten deutschsprachigen Roman aus. Der Preis ist insgesamt mit 37.500 Euro dotiert. Neben dem Preisträger selbst, der 25.000 Euro erhält, werden die übrigen fünf Finalisten mit jeweils 2.500 Euro bedacht. 
Als Ziel des Preises wird die internationale Aufmerksamkeit für deutschsprachige Literatur benannt. Da es sich bei den nominierten Titeln in der Regel um anspruchsvollere literarische Werke handelt, die deutlich seltener in den Bestsellerlisten zu finden sind als die vergleichbar leicht verkäufliche Unterhaltungsliteratur, ist der Deutsche Buchpreis sicher auch ein Marketinginstrument. Neben des direkt an die Finalisten und den Preisträger vergebene Preisgeld bekommen alle nominierten Romane durch das mediale Interesse zusätzliche Öffentlichkeit. 

Das funktioniert nicht zuletzt auch bei mir, denn so werden mir jedes Jahr mindestens sechs Titel vor Augen geführt, die auch neben den von Verlagen stark beworbenen, in der Bloggerszene prominient vertretenen oder in den Buchhandlungen in Bestsellerregalen oder großen Werbeaufstellern auffällig präsentierten Werken von einer fachkundigen Jury für lesenswert befunden wurden. Natürlich ist das keine Garantie dafür, dass diese Bücher auch mir gefallen werden - für solche Diskrepanzen zwischen einer Jury-Entscheidung und meiner persönlichen unfachmännischen Meinung gab es in den letzten Jahren schon einige Beispiele. Trotzdem macht gerade die Nominierung und Preisverleihung für mich einen zusätzlichen Reiz aus, denn ich finde es spannend zu sehen, welches der sechs Bücher ich favorisiere und welches am Ende von der Jury zum "Roman des Jahres" gekürt wird.

Das Auswahlverfahren

Zur Wahrung einer gewissen Unabhängigkeit macht man es sich hier beim Börsenverein und den Unterstützern des Preises ein wenig komplizierter. Die Jury wird jedes Jahr neu zusammengestellt, jedoch nicht direkt vom Börsenverein, sondern von einer zuvor berufenen zehn- bis elfköpfigen "Akademie Deutscher Buchpreis", in der verschiedene Vertreter aus der Buch- und Kulturbranche sitzen, einige bereits seit 2005, andere zwischenzeitlich neu hinzugekommen. Dazu zählen etwa der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Vertreter der unterstützenden Deutsche Bank Stiftung, Vertreter des Börsenvereins selbst sowie die Kultur-und-Medien-Beauftragte der Bundesregierung.

Diese Akademie benennt eine jährlich wechselnde Jury, die aus insgesamt sieben Autoren, Journalisten und Buchhändlern besteht. Die diesjährige Jury wird ausführlich auf der Homepage des Buchpreises vorgestellt.

Nach der Bekanntgabe der Jurymitglieder, in diesem Jahr erfolgt am 07. Februar, beginnt die Ausschreibung und damit die Zeit, in der die Öffentlichkeit bis zur Verkündung der Longlist-Titel im August eher wenig von der Existenz des Buchpreises wahrnimmt. Die Verlage konnten in diesem Jahr bis zum 29. März jeweils zwei deutschsprachige Bücher aus ihrem aktuellen oder geplanten Programmen für den deutschen Buchpreis einreichen, sofern sie zwischen Oktober 2016 und September 2017 erscheinen und spätestens bei Bekanntgabe der Shortlist (12. September) im Handel sind. Darüber hinaus können weitere Titel empfohlen (je Verlag bis zu fünf Stück) oder von der Jury selbst nachgefordert werden.


Der Vorschlagsphase folgt die Phase, in der die Jury alle Einreichungen prüfen und sich am Ende auf eine 20 Titel umfassende Longlist festlegen muss, die am 12. August 2017 veröffentlicht wurde. Nach einem Monat wurden diese Nominierten dann auf die sechs Finalisten reduziert: Die Shortlist. Das sind sie also, die auserwählten Werke dieses Jahres - alle nebeneinander auf meinem Esstisch abfotografiert, drei davon, Stand heute 16.00 Uhr, auch bereits gelesen.

 Der Preisträger

Jedem der auf der Shortlist vertretenden Autoren ist das "kleine" Preisgeld von 2.500 Euro bereits sicher, jetzt geht es nur noch um die Auswahl und Bekanntgabe des Preisträgers. Diese erfolgt am Montagabend zum Beginn der Frankfurter Buchmesse, also in diesem Jahr am 09. Oktober, im Rahmen der Preisverleihungsveranstaltung im Kaisersaal des berühmten Frankfurter Römers.

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Das war dann also der kleine Lexikon-Start-Post zu meiner Buchpreis-Projekt-Woche. In den folgenden Tagen versuche ich euch dann noch ein paar Informationen zu den nominierten Büchern und Autoren zusammenzutragen, die gelesenen Werke zu rezensieren und - natürlich vor der offiziellen Jury - meinen Favoriten bekannt zu geben. Da ich drei Bücher komplett gelesen und eines angefangen habe, könnte ich bereits verkünden, welches auf keinen Fall meine Nummer eins wird, welche beiden anderen vielleicht - wobei eines die Nase knapp vorne hat...aber dazu beim nächsten Mal mehr.

Eure 
Sabrina

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