Freitag, 2. November 2012

Rezension zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green


Zum Weinen und zum Lachen

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green ist ein Jugendbuch über Krebs, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Zum Inhalt: Hazel ist 16 und schon seit Jahren krebskrank. Obwohl sie unheilbar krank ist, will sie kein Mitleid und eigentlich auch nicht in die Selbsthilfegruppe, in der sie sich mit gleichaltrigen Krebskranken austauschen soll. Doch eines Tages trifft sie dort Augustus, einen intelligenten und gut aussehenden Jungen, der durch den Knochenkrebs ein Bein verloren hat. Von ihm fühlt sie sich verstanden und verliebt sich. Und dann erfüllt Augustus Hazel auch noch ihren größten Wunsch...

Wie bei einer Krebsgeschichte zu erwarten, ist "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ein emotional sehr berührendes Buch voller ergreifendem Mitgefühl, unverblümter Ehrlichkeit und mitreißender Traurigkeit. Wenn man also dieses Buch zur Hand nimmt, sollte man sich auf einige Tränen gefasst machen, denn, dass diese fließen werden, ist praktisch garantiert.

Allerdings ist Greens Roman noch mehr und dieses „mehr“ macht ihn so überraschend lesenswert – und das für jede Altersgruppe, nicht nur für die Jugendlichen, für die er geschrieben wurde, und die jung gebliebenen Erwachsenen, die sich ohnehin von Jugendliteratur angesprochen fühlen. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ist nämlich auch bissig, selbstironisch und sarkastisch, was sich neben dem flüssigen Schreibstil insbesondere in der gelungenen Ich-Erzählerin Hazel widerspiegelt.

Hazel, ein junges Mädchen, das durch ihre Krankheit auf der einen Seite sehr erwachsen wirkt, das unabhängig sein will, aber nicht kann, da sie ständig auf Hilfe angewiesen ist, und fröhlich sein will, anstatt sich dem Mitleid anderer auszusetzen und deren Klischees von der depressiven Krebspatientin zu erfüllen. Trotz allem hat Hazel aber auch eine sehr verletzliche und naive Seite, die sich besonders in ihrem großen Wunsch, den Autor ihres Lieblingsbuches, der zurückgezogen in Holland lebt, zu treffen und nach dem weiteren Leben der Protagonisten seines Romans zu fragen, äußert.
Zu dieser sehr eigenwilligen Ich-Erzählerin gesellt sich der ebenfalls sehr facettenreiche Augustus (Gus). Es entwickeln sich sowohl amüsante, zwischen den Zeilen tiefgründige  Gespräche als auch eine zarte Liebesgeschichte zwischen diesen beiden außergewöhnlichen Charakteren, die einen sehr glaubwürdigen Eindruck hinterlassen.

Fazit: Ein definitiv All-Age-geeignetes Jugendbuch zum Weinen und zum Lachen gleichermaßen, das durch seine emotionale Tiefe, aber auch durch viel Humor und besondere Charaktere überzeugen kann. Sehr lesenswert, wunderschön und ein Buch, an das man noch lange denken kann. Eindeutig 5 Sterne.


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Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, Juli. 2012
Seiten: 285
Verlag: Carl Hanser
englischer Originaltitel: The fault in our stars
ISBN: 978-3446240094
Preis: € [D] 16.90

Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch



1 Kommentar:

  1. Meine Mitbloggerin hat dieses Buch auch völlig vom Hocker gerissen. Ich hoffe es ist irgendwann in nächster Zeit mal in der Bücherei verfügbar, weil ihr mich alle echt heiß darauf macht ;)

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