Und es zieht sich...
"Der Frühling" ist der erste "Hyddenworld"-Band von William Horwood über die kleinen Hydden, die vor den Augen der Menschen verborgen unter der Erde leben. Obwohl ich sowohl die Grundidee als auch die Leseprobe noch sehr ansprechend fand, konnte mich dieser Fantasy-Roman dann aber ganz und gar nicht begeistern.
Der Inhalt: Alles begann vor rund 1500 Jahren in Englalond als Imbolc, die große Liebe des Hyddenschmieds Beornamund starb. In seiner Wut über diesen Verlust zertrümmerte Beornamund eine selbst hergestellte Brosche in 1000 Stücke. Nur drei dieser Stücke, die den Sommer, den Herbst und den Winter repräsentieren, konnten gefunden werden und zieren seitdem dem Anhänger der Friedenswerberin Imbolc, die seit ihrem Tod unsterblich durch die Welt reist und der Legende nach erst dann vergehen wird, wenn der letzte Stein aus dem Anhänger gefallen ist.
Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, doch Imbolc hat noch zwei letzte Aufgaben zu erfüllen: Sie muss ihre Nachfolgerin, die Schildmaid, die einen Umbruch in der Welt der Hydden ankündigt, und den fehlenden Stein, den Frühling, der in ihrem Anhänger immer fehlte, finden.
Bei ihre Suche trifft sie unter anderem auf den beeindruckend intelligenten Hydden Stort und seine Freunde aus der Stadt Brum, mit denen gemeinsam sie einen schicksalhaften Autounfall von vier Menschen. Die kleine Katherine, ihre Eltern und der kleine Junge Jack.
Doch Jack ist in Wirklichkeit kein Mensch, sondern ein Riesengeborener unter den Hydden, der in die Menschenwelt geschmuggelt wurde, um sein Leben zu schützen.
Er und Katherine haben ebenfalls ein Schicksal zu erfüllen und das wird ihnen klar, als sie sich 11 Jahre nach dem schweren Unfall als Teenager wiedersehen und in die geheime Welt der Hydden eintauchen...
Die Grundidee ist meiner Meinung nach noch wirklich gut. Kleine Leute, die unsichtbar für die Menschen in eigenen Städten leben und zwei Teenager, die in diese fremde Welt hineingezogen werden. Daraus hätte man sicher was machen können. Leider fand ich das, was daraus gemacht wurde, dann aber bis auf wenige Kleinigkeiten einfach nur noch schlecht.
Der Inhalt lässt ja schon eine Vielzahl von Handlungssträngen vermuten und so ist es dann auch. Gerade am Anfang fiel es mir mit jeder Seite schwerer zu überblicken, was geschah, und die vielen Namen und Personen richtig einzuordnen. Im Laufe der Geschichte besserte sich dies zwar - nicht zuletzt, weil sich die Zahl der wichtigen Handlungsträger für längere Zeit von gefühlt-unzählbar auf zwei reduzierte - vieles blieb für mich aber auch nach den geschlagenen 520 Seiten undurchsichtig und ich machte mir viele Gedanken um mögliche Fehler in der Logik oder Widersprüche in einfachsten Dingen (wie Alter oder Größe der Protagonisten).
Der Roman teilte sich für mich daher in zwei Teile: Verwirrung am Anfang, Langeweile danach. Nachdem sich auf den ersten Seiten alles gleichzeitig, aber nur in kaum verständlichen Andeutungen ereignete, passiert anschließend endlos lange kaum noch etwas, abgesehen von der Annäherung zwischen Katherine und Jack. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, ich läse immer noch die Einleitung - und das 500 Seiten lang. So wenig Handlung steckt letztendlich in diesem in die Länge gezogenen Roman.
Auch der Spannungshöhepunkt fehlte mir zum Schluss völlig. Es kam immer wieder sehr kurzzeitig Spannung auf, die aber in der Regel durch langwierige Abschweifungen und Unsinnigkeiten schnell zunichte gemacht wurde und, während Banalitäten im Hintergrund, wie die Diät eines dicken Hydden oder die Geschichte der Stadt Brum, endlose und ebenso endlos langweilige Seiten füllten, hätte ich die beiden Kernthemen, das Auffinden von Frühlingsstein und Schildmaid, fast überlesen, so beiläufig wurden sie nach dutzendfachem Wiederholen der Prophezeiungen dann final abgehandelt.
Zusätzlich sorgten auch die Charaktere nicht für wirklich interessante Momente. Fand ich die etwas steife, förmliche Art bei den Hydden zwar noch nachvollziehbar, aber auch schon nicht wirklich gut umgesetzt, waren Jack und Katherine für mich dann einfach nur noch zu staubig für zwei Heranwachsende in der "normalen", modernen Menschenwelt. Selbst wenn ich berücksichtige, dass beide durch schwere Schicksalsschläge früh erwachsen werde mussten, finde ich sie deutlich zu steif, zu altklug und zu langweilig. Keine Spur von Jugendlichkeit, wie auch das gesamte Buch jegliche Leichtigkeit vermissen ließ.
Allerdings waren Katherine und Jack auch die einzigen, die überhaupt Gefühlsregungen zeigten. Die Hydden dagegen bleiben mir ein Rätsel. Emotionen kann man bei ihnen ewig suchen, auch wenn der Autor sie unablässlich darüber philosophieren lässt.
Leider konnte zusätzlich dazu auch der Schreibstil des Autors mich nicht überzeugen. Die etwas altertümliche Ausdrucksweise und die sehr distanzierte, erzählende und leider häufig abschweifende Art hatten auf den ersten Seiten noch etwas märchenhaftes, wurden aber mit der Zeit immer trockener und einfach nur noch stelzig. Von flüssigem Lesen kann keine Rede sein. Oft umständliche Formulierungen gepaart mit ausladenden Erzählungen über Gott und die Welt, aber selten über etwas für die Handlung relevantes, auf das ich als Leser sehnsüchtigst wartete, taten ihr Übriges, um mich das Buch immer wieder entnervt zur Seite legen zu lassen.
Fazit: Kein Buch für mich. Staubig und trocken geschrieben in einer sehr umständlich wirkenden Sprache. Eine undurchsichtige Handlung voller Ungereimtheiten, halbherzig wirkender Erklärungen und offensichtlicher Widersprüche. Die Charaktere teils langweilig teils unverständlich. Die Handlung kaum vorhanden - ich wartete 500 eiten auf ein spannendes Finale, das nicht kam.
Eine klare Sprache, eine fokussiertere Handlung und 300 Seiten weniger, hätten das Buch vielleicht retten können, aber so war es unertäglich in die Länge gezogen und langweilig. Für eine gute Grundidee und kurze Lichtblicke durch die Beziehung zwischen Jack und Katherine gebe ich noch 2 von 5 Sternen.
Der Inhalt: Alles begann vor rund 1500 Jahren in Englalond als Imbolc, die große Liebe des Hyddenschmieds Beornamund starb. In seiner Wut über diesen Verlust zertrümmerte Beornamund eine selbst hergestellte Brosche in 1000 Stücke. Nur drei dieser Stücke, die den Sommer, den Herbst und den Winter repräsentieren, konnten gefunden werden und zieren seitdem dem Anhänger der Friedenswerberin Imbolc, die seit ihrem Tod unsterblich durch die Welt reist und der Legende nach erst dann vergehen wird, wenn der letzte Stein aus dem Anhänger gefallen ist.
Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen, doch Imbolc hat noch zwei letzte Aufgaben zu erfüllen: Sie muss ihre Nachfolgerin, die Schildmaid, die einen Umbruch in der Welt der Hydden ankündigt, und den fehlenden Stein, den Frühling, der in ihrem Anhänger immer fehlte, finden.
Bei ihre Suche trifft sie unter anderem auf den beeindruckend intelligenten Hydden Stort und seine Freunde aus der Stadt Brum, mit denen gemeinsam sie einen schicksalhaften Autounfall von vier Menschen. Die kleine Katherine, ihre Eltern und der kleine Junge Jack.
Doch Jack ist in Wirklichkeit kein Mensch, sondern ein Riesengeborener unter den Hydden, der in die Menschenwelt geschmuggelt wurde, um sein Leben zu schützen.
Er und Katherine haben ebenfalls ein Schicksal zu erfüllen und das wird ihnen klar, als sie sich 11 Jahre nach dem schweren Unfall als Teenager wiedersehen und in die geheime Welt der Hydden eintauchen...
Die Grundidee ist meiner Meinung nach noch wirklich gut. Kleine Leute, die unsichtbar für die Menschen in eigenen Städten leben und zwei Teenager, die in diese fremde Welt hineingezogen werden. Daraus hätte man sicher was machen können. Leider fand ich das, was daraus gemacht wurde, dann aber bis auf wenige Kleinigkeiten einfach nur noch schlecht.
Der Inhalt lässt ja schon eine Vielzahl von Handlungssträngen vermuten und so ist es dann auch. Gerade am Anfang fiel es mir mit jeder Seite schwerer zu überblicken, was geschah, und die vielen Namen und Personen richtig einzuordnen. Im Laufe der Geschichte besserte sich dies zwar - nicht zuletzt, weil sich die Zahl der wichtigen Handlungsträger für längere Zeit von gefühlt-unzählbar auf zwei reduzierte - vieles blieb für mich aber auch nach den geschlagenen 520 Seiten undurchsichtig und ich machte mir viele Gedanken um mögliche Fehler in der Logik oder Widersprüche in einfachsten Dingen (wie Alter oder Größe der Protagonisten).
Der Roman teilte sich für mich daher in zwei Teile: Verwirrung am Anfang, Langeweile danach. Nachdem sich auf den ersten Seiten alles gleichzeitig, aber nur in kaum verständlichen Andeutungen ereignete, passiert anschließend endlos lange kaum noch etwas, abgesehen von der Annäherung zwischen Katherine und Jack. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, ich läse immer noch die Einleitung - und das 500 Seiten lang. So wenig Handlung steckt letztendlich in diesem in die Länge gezogenen Roman.
Auch der Spannungshöhepunkt fehlte mir zum Schluss völlig. Es kam immer wieder sehr kurzzeitig Spannung auf, die aber in der Regel durch langwierige Abschweifungen und Unsinnigkeiten schnell zunichte gemacht wurde und, während Banalitäten im Hintergrund, wie die Diät eines dicken Hydden oder die Geschichte der Stadt Brum, endlose und ebenso endlos langweilige Seiten füllten, hätte ich die beiden Kernthemen, das Auffinden von Frühlingsstein und Schildmaid, fast überlesen, so beiläufig wurden sie nach dutzendfachem Wiederholen der Prophezeiungen dann final abgehandelt.
Zusätzlich sorgten auch die Charaktere nicht für wirklich interessante Momente. Fand ich die etwas steife, förmliche Art bei den Hydden zwar noch nachvollziehbar, aber auch schon nicht wirklich gut umgesetzt, waren Jack und Katherine für mich dann einfach nur noch zu staubig für zwei Heranwachsende in der "normalen", modernen Menschenwelt. Selbst wenn ich berücksichtige, dass beide durch schwere Schicksalsschläge früh erwachsen werde mussten, finde ich sie deutlich zu steif, zu altklug und zu langweilig. Keine Spur von Jugendlichkeit, wie auch das gesamte Buch jegliche Leichtigkeit vermissen ließ.
Allerdings waren Katherine und Jack auch die einzigen, die überhaupt Gefühlsregungen zeigten. Die Hydden dagegen bleiben mir ein Rätsel. Emotionen kann man bei ihnen ewig suchen, auch wenn der Autor sie unablässlich darüber philosophieren lässt.
Leider konnte zusätzlich dazu auch der Schreibstil des Autors mich nicht überzeugen. Die etwas altertümliche Ausdrucksweise und die sehr distanzierte, erzählende und leider häufig abschweifende Art hatten auf den ersten Seiten noch etwas märchenhaftes, wurden aber mit der Zeit immer trockener und einfach nur noch stelzig. Von flüssigem Lesen kann keine Rede sein. Oft umständliche Formulierungen gepaart mit ausladenden Erzählungen über Gott und die Welt, aber selten über etwas für die Handlung relevantes, auf das ich als Leser sehnsüchtigst wartete, taten ihr Übriges, um mich das Buch immer wieder entnervt zur Seite legen zu lassen.
Fazit: Kein Buch für mich. Staubig und trocken geschrieben in einer sehr umständlich wirkenden Sprache. Eine undurchsichtige Handlung voller Ungereimtheiten, halbherzig wirkender Erklärungen und offensichtlicher Widersprüche. Die Charaktere teils langweilig teils unverständlich. Die Handlung kaum vorhanden - ich wartete 500 eiten auf ein spannendes Finale, das nicht kam.
Eine klare Sprache, eine fokussiertere Handlung und 300 Seiten weniger, hätten das Buch vielleicht retten können, aber so war es unertäglich in die Länge gezogen und langweilig. Für eine gute Grundidee und kurze Lichtblicke durch die Beziehung zwischen Jack und Katherine gebe ich noch 2 von 5 Sternen.
Die Tetralogie (mit Links zu Amazon.de):
- "Hyddenworld: Der Frühling" (März 2012, engl. Originaltitel: "Hyddenworld: Spring")
- engl. Originaltitel: "Hyddenworld: Awakening"
- noch nicht bekannt
- noch nicht bekannt
Allgemeine Informationen
Ausgabe: Gebunden
Seiten: 527
Verlag : Klett-Cotta
ISBN: 978-3608946383
Preis: € [D] 22.95
Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage
Auch wenn das Buch anscheinend nicht so gut war - wunderschöne Rezension! :D
AntwortenLöschenBin grad am Lesen... hab mich fast durchgekämpft... und werde bis zum Schluss kämpfen, da ich es nun einmal zu Hause hab... war anfangs von der Idee gereizt, bin aber jetzt schon enttäuscht... und muss nebenher noch 5 andere Bücher lesen, um nicht einzuschlafen. ;D
AntwortenLöschen