Dienstag, 8. Dezember 2015

Rezension zu "Endgame - Die Hoffnung" von James Frey



Actionreiche Fortsetzung

„Endgame – Die Hoffnung“ ist nach „Die Auserwählten“ der zweite Band der endzeitlichen Actionthriller-Trilogie des amerikanischen Bestseller-Autors James Frey.

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 Inhaltlich schließt „Die Hoffnung“ sich unmittelbar an seinen Vorgänger an. Der Erdschlüssel ist gefunden, doch anders als die Spieler es ursprünglich durch die Überlieferungen ihrer Geschlechter gelernt hatten, offenbarten die keplers ihnen, dass sie das Ereignis, das große Teile der Menschheit auslöschen würde, dadurch überhaupt erst ausgelöst haben. Und tatsächlich zeigt sich nun bald eine reale Bedrohung für die Erde. Ein riesiger Meteorit rast auf den Planeten zu. Währenddessen müssen die Spieler die Entscheidung treffen, ob sie weiterspielen oder einen Weg finden, das Ereignis doch noch zu verhindern...
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Zunächst einmal kommen die Spieler nach dem actionreichen Finale des ersten Bandes allerdings zur Ruhe. Viele kehren an vertraute Orte oder sogar nach Hause zu ihren Familien zurück, um sich zu sammeln und für die Suche nach dem Himmelsschlüssel, der zweiten von drei Etappen des Spiels, zu rüsten. Dennoch wird es auch gleich am Anfang wieder spannend. Die neun verbleibenden Spieler sind über den gesamten Globus verteilt und verfolgen, anders als im ersten Band, längst nicht mehr alle das gleiche Ziel, was zu großer Abwechslung und zahlreichen eindrucksvollen Kulissen führt.
Shari, die längst weiß, dass sich der Himmelsschlüssel in ihrem „Besitz“ befindet, bereitet sich und ihre Familie auf die Ankunft der anderen Spieler vor. Alice beschließt sich auf die Seite der jungen Mutter zu schlagen. Hilal und Baitsakhan lassen ihre schweren Wunden versorgen, Maccabee unterstützt seinen Verbündeten dabei und sucht wie Aisling Hilfe bei der Familie. Sarah – traumatisiert von Christophers Tod - und Jago sind als zweites Duo unterwegs, das sich auch weiterhin mit der Widersprüchlichkeit ihrer Gefühle füreinander und ihren Rollen als Spieler zweier gegnerischer Geschlechter auseinandersetzen muss, und ein bereits totgeglaubter Spieler erwacht in Gefangenschaft des Militärs.

Noch mehr Action durch Verfolgung, Kampf und Flucht bringt eine weitere Entwicklung der Geschichte mit sich: Das Endgame ist nicht länger geheim – die Bergung des Erdschlüssels in Stonehenge hat die Aufmerksamkeit der Weltbevölkerung auf das Spiel gezogen, sodass sich die Spieler nicht länger nur bei Begegnungen untereinander in Gefahr befinden, sondern auch das Interesse diverser Behörden geweckt haben, die sich nun an ihre Fersen heften. Viele Gewissensfragen werden aufgeworfen, denn die Enthüllungen der keplers bezüglich des Auslösens des die Menschheit zu großen Teilen vernichtenden Ereignisses haben die Spieler tief verunsichert. Während einige weiterhin fest entschlossen sind, weiterzuspielen und so ihrem Geschlecht das Überleben durch den Sieg zu sichern, überdenken andere die uralten Überlieferungen und schmieden neue Pläne, um das Ereignis doch noch aufzuhalten.

Strukturell wie sprachlich bleibt James Frey dem Stil des ersten Bandes treu. Jedes Kapitel ist bereits überschrieben mit den dort in Erscheinung tretenden Charakteren und schildert die Ereignisse anschließend aus ihrer Sicht. So schlüpft der Leser abwechselnd in diverse Köpfe an die verschiedensten Handlungsorte und ist immer mitten drin im Geschehen. Die Sätze bleiben oft kurz, beabsichtigte Wiederholungen erzeugen zusätzlich ein hohes Lesetempo und unterstützen durch einen Stakkato-artigen Stil den Eindruck von Anspannung und Action. Was sich ebenfalls wie schon im ersten Band findet, sind recht intensiv beschriebene Kampfszenen bis hinein in die blutigsten Details, welche die Altersempfehlung von ab 16 Jahren nachvollziehbar machen.

Trotz Liebesgeschichte und Charakteren unterschiedlichster persönlicher Einstellungen und Handlungsweisen prägen Stil und Sprache „Endgame“ eher als Thriller im Bereich eines apokalyptischen Abenteuerromans und weniger als Entwicklungsroman einzelner Hauptfiguren, was angesichts der Anzahl von immerhin noch neun der ursprünglichen zwölf Spielern wohl auch kaum auf dem fast gleichberechtigten Niveau zu leisten wäre. Wer sich dessen bewusst ist, kann hier die Stärken der Trilogie sehen, die sich durch einen ununterbrochen hohen Spannungsbogen ebenso auszeichnet wie durch die Vielzahl der Charaktere, die Abwechslung in die Geschichte bringen.

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Fazit: Mit Spannung und Vielfalt fesselt auch der zweite Teil der „Endgame“-Trilogie von James Frey den Leser und Fan actionreicher Unterhaltung an die Seiten und überzeugt mit einer ausgeklügelten Vision des nahenden Weltuntergangs. Mich hat der Autor ein weiteres Mal überzeugt und ich vergebe 5 von 5 Sterne.




Die Trilogie
  1. "Endgame - Die Auserwählten" (Okt. 2014, engl. Originaltitel: "Endgame - The Calling") - meine Rezension
  2. "Endgame - Die Hoffnung" (Okt. 2015, engl. Originaltitel: "Sky Key")
  3. ???

Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, mit Schutzumschlag
Originaltitel: Sky Key
Erschienen: 19. Oktober 2015
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Seiten: 592 Seiten
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3789135248
Preis: € [D] 19.99


Leserpobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch
und über das Website-Special 

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