Spannender Endzeit-Thriller 
„Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey ist mehr als nur der 
Reihenauftakt zu einer neuen apokalyptischen Trilogie, die mit einer 
Altersempfehlung ab 16 Jahren nicht mehr als klassisches Jugendbuch 
sondern in das neu gewachsene Genre der All-Age-Literatur einzuordnen 
ist. Darüber hinaus ist es angelegt als multimediales Großereignis, 
bestehend aus einer geplanten Verfilmung, für alle Figuren angelegte 
Profile in sozialen Netzwerken, Events in diversen Städten, einem 
Augmented-Reality-Game und nicht zuletzt einem im Roman versteckten 
Kryptorätsel, bei dessen Lösung ein Gewinn von 500 000 US-Dollar in Gold
 winkt. Dementsprechend groß wurde die Veröffentlichung von „Endgame“, 
in 30 Ländern weltweit am gleichen Tag, auch beworben, was einen 
gewissen Hype um das Buch auslöste.
Nichtsdestotrotz sehe ich das
 Kryptorätsel und all die interaktiven Zusätze in erster Linie als 
Erweiterungen zum Lesen, welche die Geschichte selbst aber nicht mehr 
oder weniger lesenswert machen sollten. Daher habe ich mich auch in 
erster Linie von der inhaltlichen Beschreibung dieses, wie ich es 
bezeichnen würde, endzeitlichen Action-Thrillers zum Kauf verleiten 
lassen und mich beim Lesen zunächst nur auf die Geschichte konzentriert –
 wie bei jedem anderen Roman auch – und mich nicht von der Suche nach 
kryptischen Hinweisen ablenken lassen.Und darum geht es inhaltlich: 12 Meteoriten schlagen auf der Erde ein, an den Wohnorten von 12 ganz bestimmten Menschen – den aktuellen Spielern der 12 Geschlechter, in die sich die gesamte Erdbevölkerung unterteilt. Seit Jahrtausenden haben die Eingeweihten der Geschlechter auf dieses Ereignis gewartet und ihre Spieler dafür trainiert. Endgame hat begonnen. Jetzt müssen die Spieler aufbrechen und sich einem Wettkampf auf Leben und Tod rund um den Globus stellen. Nur einer kann gewinnen und so das Überleben seines ganzen Geschlechts sichern….
12 
Spieler und jeder von ihnen wird zum Protagonisten dieses Romans. Es 
fordert schon einen aufmerksamen Leser, um den verschiedenen Charakteren
 und ihren Schicksalen zu folgen. Natürlich stehen nicht alle 12 
gleichermaßen im Fokus der Geschichte – die einen sind wichtigere 
Hauptfiguren, die anderen agieren eher am Rand der Handlung, werden 
vielleicht erst in den weiteren beiden Teilen der Trilogie verstärkt in 
Aktion treten oder verabschieden sich mit der Zeit durch ihr eigenes 
Ableben vom Endgame. Darauf läuft es schließlich hinaus: Nur einer kann 
übrig bleiben.
Dennoch legt der Autor viel Wert auf die 
Ausbildung der Persönlichkeiten seiner 12 Spieler. Sie sind nicht nur 
eine international bunt gemischte Gruppe, sondern zeigen auch alle eine 
unterschiedliche Einstellung zum Endgame, zu ihrem Schicksal als 
Spieler, auf deren Schultern die Verantwortung für die Zukunft eines 
ganzes Geschlechtes liegt, und auch ihr Vorgehen ihren Mitspielern 
gegenüber unterscheidet sich. James Frey nimmt sich in einer ansonsten 
straff erzählten Geschichte Zeit, die Hintergründe jedes einzelnen 
Spielers anzuschneiden und ihre verschiedenen Eigenschaften mit ihrer 
Ausbildung, ihrem familiären Umfeld und persönlichen Eigenarten 
zumindest teilweise zu erklären. Der Autor erschafft dadurch ein 
wirklich umfangreiches Bild abwechslungsreicher Charakterzüge, die durch
 das allem übergeordnete Endgame unfreiwilliger Weise 
aufeinandertreffen.
Während des Endgames führt der Autor seine 
Figuren rund um die Welt. Die Handlungsorte sind eine der großen Stärken
 von „Endgame – Die Auserwählten“. Spannende Orte - historische Bauwerke
 alter Kulturen, bildhaft beschrieben - werden Teil der Reise der 
Spieler und ebenso Teil der Rätsel, die sie während des Endgames lösen 
müssen. Im Buch ist also nicht nur für den Leser ein Kryptorätsel 
versteckt, auch die Figuren selbst sind dabei, ihre eigenen Rätsel zu 
lösen. In der Art, wie sie dies tun, liegt für mich aber einer der 
kleinen Kritikpunkte, die ich bei diesem Roman anbringen könnte: Die 
Lösungen kommen teilweise zu schnell, teilweise auch vollkommen aus dem 
Nichts. Für den Leser sind der Erkenntnisgewinn der Figuren und die 
Zufälle, die dafür von Nöten sind, nicht immer ganz nachvollziehbar.
Hier
 muss der Leser wohl oder übel ein kleines Opfer bringen, das sich aus 
dem hohen Erzähltempo ergibt, da auf immerhin fast 600 Seiten dennoch 
die Geschichte von einem Dutzend Figuren wiedergegeben werden muss, die 
zwar gelegentlich zusammentreffen, sich größtenteils aber über den 
gesamten Globus verstreut aufhalten. Allerdings erzeugt diese hohe 
Geschwindigkeit auch Spannung, was durch die gewählte Sprache des Autors
 aus kurzen Sätzen, knackigen Formulierungen und Anspannung übertragende
 einprägsame Wiederholungen und Aufzählungen zusätzlich unterstützt 
wird, wodurch sie zu einem unverzichtbaren Merkmal dieser actionreichen 
Geschichte wird und maßgeblich zur Atmosphäre beim Lesen beiträgt. Die 
Figuren sind in Eile, für sie geht es um Alles oder Nichts, Leben oder 
Tod, nicht nur für sie selbst, sondern für einen großen Teil der 
Menschheit – dieses Gefühl von Dringlichkeit wird auch dem Leser 
vermittelt. Der Autor schafft es tatsächlich, den Spannungsbogen fast 
durchgehend hoch zu halten, die Schauplätze immer an den passenden 
Stellen zu wechseln oder andere Spieler überraschend wieder ins 
Geschehen eingreifen zu lassen. Es gibt kaum ein paar Seiten am Stück, 
die zum Durchatmen einladen würden, bevor die nächste Wendung erfolgt.
Das
 Endgame selbst ist ein weiteres interessantes Konstrukt, das als 
Grundidee eines apokalyptischen Romans dem multimedialen Gesamtpaket in 
nichts nachsteht. James Frey wählt hier den Ansatz einer übergeordneten 
Macht, welche die Menschheit geformt hat und weiterhin Einfluss nimmt. 
Dabei hält der Autor noch viele Informationen zurück, macht aber 
geschickt Andeutungen sowohl über diese übergeordnete Lebensform wie 
auch über deren Gründe für das Endgame, die neugierig machen und die 
Umsetzung insgesamt sehr gelungen erscheinen lassen. Frey bringt immer 
neue Aspekte auf, deutet neue Sichtweisen an und erweitert den 
Kenntnisstand der Figuren so, dass der Leser immer wieder umdenken und 
neue Vorstellungen über Endgame und die Macht dahinter entwickeln kann 
und muss, ohne dass der Autor sein Publikum jemals vollständig in 
Sicherheit wiegt, was die Richtigkeit der Vermutungen anbelangt. Es 
bleibt geheimnisvoll und rätselhaft.
Natürlich schließt die Idee des Endgames zusammen mit dem hohen, auf Action ausgelegten Tempo auch wenig freundlich gesinnte Aufeinandertreffen der Charaktere mit ein, da bei diesem Wettkampf am Ende nur ein Spieler am Leben bleiben kann. Die 12 Spieler sind mehr oder weniger alle dazu ausgebildet worden, zu kämpfen und zu töten. Somit ist die Altersempfehlung ab 16 Jahren auch durchaus angebracht, denn in „Endgame – Die Auserwählten“ geht kaum etwas friedlich und ohne Blutvergießen vonstatten. Der Autor erweist sich da in den Beschreibungen als alles andere als zimperlich und der Leser sollte es daher auch nicht sein, denn insgesamt passt die geschilderte Gewalt zur Idee des Romans und auch zum empfohlenen Alter.
Fazit: „Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey wurde durch das Marketing als multimediales Großereignis mit der Gewinnchance auf eine halbe Million US-Dollar zum Hype, dem der Roman an sich meiner Meinung nach aber auch gerecht werden kann. Zumindest Leser, die sich für eine Mischung aus Action-Thriller und Apokalypse begeistern, können hier spannende Stunden mit ausgefeilten Charakteren und großartigen Schauplätzen erleben. Ich bin von der ersten bis zur letzten Seite gebannt der außergewöhnlichen Idee gefolgt und würde am liebsten sofort erfahren, welche Wendungen sich der Autor in den folgenden beiden Bänden wird einfallen lassen. Ich vergebe 5 Sterne.
Das
 Endgame selbst ist ein weiteres interessantes Konstrukt, das als 
Grundidee eines apokalyptischen Romans dem multimedialen Gesamtpaket in 
nichts nachsteht. James Frey wählt hier den Ansatz einer übergeordneten 
Macht, welche die Menschheit geformt hat und weiterhin Einfluss nimmt. 
Dabei hält der Autor noch viele Informationen zurück, macht aber 
geschickt Andeutungen sowohl über diese übergeordnete Lebensform wie 
auch über deren Gründe für das Endgame, die neugierig machen und die 
Umsetzung insgesamt sehr gelungen erscheinen lassen. Frey bringt immer 
neue Aspekte auf, deutet neue Sichtweisen an und erweitert den 
Kenntnisstand der Figuren so, dass der Leser immer wieder umdenken und 
neue Vorstellungen über Endgame und die Macht dahinter entwickeln kann 
und muss, ohne dass der Autor sein Publikum jemals vollständig in 
Sicherheit wiegt, was die Richtigkeit der Vermutungen anbelangt. Es 
bleibt geheimnisvoll und rätselhaft.Natürlich schließt die Idee des Endgames zusammen mit dem hohen, auf Action ausgelegten Tempo auch wenig freundlich gesinnte Aufeinandertreffen der Charaktere mit ein, da bei diesem Wettkampf am Ende nur ein Spieler am Leben bleiben kann. Die 12 Spieler sind mehr oder weniger alle dazu ausgebildet worden, zu kämpfen und zu töten. Somit ist die Altersempfehlung ab 16 Jahren auch durchaus angebracht, denn in „Endgame – Die Auserwählten“ geht kaum etwas friedlich und ohne Blutvergießen vonstatten. Der Autor erweist sich da in den Beschreibungen als alles andere als zimperlich und der Leser sollte es daher auch nicht sein, denn insgesamt passt die geschilderte Gewalt zur Idee des Romans und auch zum empfohlenen Alter.
Fazit: „Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey wurde durch das Marketing als multimediales Großereignis mit der Gewinnchance auf eine halbe Million US-Dollar zum Hype, dem der Roman an sich meiner Meinung nach aber auch gerecht werden kann. Zumindest Leser, die sich für eine Mischung aus Action-Thriller und Apokalypse begeistern, können hier spannende Stunden mit ausgefeilten Charakteren und großartigen Schauplätzen erleben. Ich bin von der ersten bis zur letzten Seite gebannt der außergewöhnlichen Idee gefolgt und würde am liebsten sofort erfahren, welche Wendungen sich der Autor in den folgenden beiden Bänden wird einfallen lassen. Ich vergebe 5 Sterne.
Die Trilogie
- "Endgame - Die Auserwählten" (Okt. 2014, engl. Originaltitel: "Endgame - The Calling")
 - ???
 - ???
 
Allgemeine Informationen
Ausgabe: Gebunden, mit Schutzumschlag
Originaltitel: The Calling
Erschienen: 07. Oktober 2014
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Seiten: 592 Seiten
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-3522-4
Preis:  € [D] 19.99
Zusatzmaterialien: "Das geheime Wissen von Endgame" 
Leserpobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch. 

Hallöchen liebe Sarah (:
AntwortenLöschenGestern hab ich 'Endgame' beendet und bei einigen Dingen bin ich absolut deiner Meinung, leider habe ich auch eine Handvolle negativer Dinge gefunden. Wie ich das in eine Rezi bringen soll, muss ich erst noch herausfinden ;)
Schön dass es dich so begeistert hat! :)
Alles Liebe,
Jasi ♥
Hallo liebe Sarah,
AntwortenLöschenda hab ich ja endlich mal jemanden gefunden der genauso begeistert von Endgame ist wie ich :) Gar nicht so einfach! ;)
Ich freue mich, dass es dir auch so gut gefallen hat.
Liebste Grüße
Sonja
Na, das klingt wirklich gut. :O Ich sollte vielleicht doch in Betracht ziehen, das Buch zu lesen. Nach den unendlich vielen Posts und Blogtouren von Endgame hatte ich gar keine Lust mehr darauf, aber wenn das Buch tatsächlich sooo gut ist! Du hast mir jetzt richtig Lust auf das Buch gemacht! :)
AntwortenLöschen