Sonntag, 4. Oktober 2015

Kochbuch-Rezension zu "Craft Beer Kochbuch" von Stevan Paul, Torsten Goffin und Daniela Haug



Bier im und zum Essen

Das "Craft Beer Kochbuch" von Stevan Paul (Rezepte), Torsten Goffin (Texte) und Daniela Haug (Fotos) ist eine gelungende Verbindung zwischen klassischen Sach- und Kochbuch, das seinem Leser den aktuellen Trend der "Craft" Biere, der "handwerklichen" Biere aus - vergleichsweise kleinen, mitunter sehr spezialisierten - Brauereien näher bringt.


Neben allerhand Wissenswertem zum Bier allgemein - den verschiedenen Stilen, der Herstellung, der Trinkkultur und den passenden Gläsern zu jeder Biersorte - besuchten Autor und Fotografin weltweit vierzehn - kleinere - Brauereien: Europa, USA und Australien sind vertreten. Zu jeder Brauerei folgt eine Reportage, die Brauer und Biere vorstellt, alles unterlegt durch mehrseitige Collagen passender Bilder von Mensch, Maschine, Anbau und Herstellung. Besonders spannend natürlich auch: In der eigenen Umgebung auf Entdeckungsreise gehen. Tatsächlich war es leichter als erwartet einige Biere der vorgestellten Brauereien in einem lokalen Bierfachhandel zu beziehen.


Die 57 Rezepte gliedern sich in die Kategorien "Feine Vorspeisen & kleine Gerichte", "Fisch & Meeresfrüchte", "Fleisch & Rotisserie", "Klassische Bierküche & Biersnacks" sowie "Süsses und Desserts" und zeigen Gerichte mit Bier in der Zutatenliste oder als perfekte Begleiter zum Getränk. Die Gerichte selbst sind überraschend wenig klassisch-deftig, wie man es zum Bier vielleicht erwarten würde, aber auch nur zu filigran - eine gelungende Mischung zwischen derb und fein. Die Zusammenstellungen selbst überzeugen durch Bodenständigkeit mit einer Spur Besonderem oder Exotischem - in der Regel sind die weniger gängigen Zutaten wie zum Beispiel der geräucherte Scamorza, den ich durch dieses Kochbuch erst kennengelernt habe, bei den jeweiligen Rezepten kurz erläutert. Auch eine Bierempfehlung - einmal zum Stil des zum Essen passenden Bieres allgemein sowie das optimal passende Bier einer bestimmten Brauerei im Speziellen - gehören zum Umfang einer Rezeptseite.


Die Gerichte sind ansprechend fotografiert und passen mit einer leichten Derbheit in der Anrichtung ebenfalls zum Stil des Buches, das schon mit seiner äußeren Erscheinung - matt-rauer Einband mit glänzender Prägung - einen Kontrast wagt. Dicke ebenfalls matte Seiten mit rauer Haptik, die Bilder in einem Stil mit kräftigen Farben, aber eher dunkler Grundfärbung: Insgesamt präsentiert sich "Craft Beer" sehr modern, hochwertig und einen Hauch rustikal.


Positiv fällt außerdem die Abfolge von Rezepten, Reportagen und Erläuterungen der Bierstile zu nennen. Gut durchmischt präsentiert sich das Buch, sodass das Durchblättern durchgehend Abwechslung bietet - Rezepte anschauen, die Bilder genießen und ein, zwei Seiten lesen.


Fazit: Das "Craft Beer Kochbuch" ist nicht nur ein Kochbuch sondern vermittelt auch viel Wissenswertes rund um das Thema Bier und stellt in interessanten Kurzreportagen nationale und internationale Brauereien vor. Sehr zu empfehlen, sowohl für Bierkenner als auch für jeden, der es noch werden will.




Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden
Erschienen: 21 September 2015
Seiten: 240
Rezepte: 57
ISBN: 978-3-85033-943-8
Preis: € [D] 34.90

Weitere Informationen und ein Blick ins Buch auf der Verlagshomepage. 






1 Kommentar:

  1. Wow, die Bilder sind toll!
    Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass die normalen Kochbücher nur zu gerne im Regal verstauben und man sie manchmal wirklich vergisst. Sind es allerdings auch Sachbücher, nehme ich sie auch gern einfach so mal aus dem Regal, um darin zu blättern. :)

    Ich selbst habe bisher nur ein Mal mit Bier gekocht - na ja, eher gebacken. Das war ein superleckerer englischer Kuchen, für den reichlich Guiness in den Teig floss. Geschmeckt hat man es nachher kaum.
    Irgendwo fliegt aber auch noch ein Rezept für eine Biersoße rum, das ich mal von einer Patientin bekam. Vielleicht wage ich mich da doch mal ran :)

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