Sonntag, 20. Oktober 2013

Arena-Blogger-Workshop in Dortmund

Schön war's. Ganz im Allgemeinen. Am Samstag fand in der Buchhandlung "transfer. Bücher und Medien" im Dortmunder Stadtteil Hörde ein Blogger-Workshop, organisiert vom Arena-Verlag, statt. Vieles hat mir gefallen - einiges habe ich aber auch anders gesehen, als es im Workshop präsentiert wurde. Deswegen versuche ich da einen möglichst umfassenden Rundumblick zu geben. Neben uns Bloggern waren Daniela Kern vom Arena-Verlag und Karla Weber von der Verlagsvertretung für Nordrhein-Westfalen anwesend, außerdem der Autor Jakob M. Leonhardt und Birgit Lange-Grieving, die Inhaberin der Buchhandlung.


------- Die Buchhandlung -------

Damit möchte ich vielleicht anfangen, denn, da ich selbst aus Dortmund komme und gelegentlich, leider aber nicht besonders oft (oder aufgrund anderer Gründe: zum Glück nicht, was ihr in wenigen Zeilen verstehen werdet), in Hörde bin, kannte ich die Buchhandlung "transfer" schon. Ich fand es wunderbar, wie freundlich wir dort empfangen wurden, wie wir dort auch bewirtet wurden (gefüllte Pizzabrötchen von gegenüber, lecker...) und wie uns auch die Buchhandlung noch einmal vorgestellt wurde. Erst durch den Workshop weiß ich jetzt nämlich, dass die kleine, sehr moderne, privat geführte Buchhandlung nicht nur eine Facebook-Seite, sondern außerdem einen umfangreichen Online-Auftritt hat (Shop inklusive).

Ein bisschen hat es mich sogar geärgert, dass ich die Social-Media-Präsenz erst Samstag gefunden habe, denn schon als wir die Buchhandlung betraten, fiel mir auf, dass an der ein oder anderen Stelle der Thriller "Schwarzlicht" in kleinen Stapeln stand - ich hatte einen Verdacht und er hat sich dann gerade auf der Facebook-Seite bestätigt: Der Autor Horst Eckert war für eine Lesung dort. Freitagabend. Wo ich das Buch doch gerade erst in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen habe, an der auch der Autor mit einer sehr sympathischen Art teilgenommen hat. Ich hätte ihn gerne live gesehen. Verpasst...

Ab jetzt werde ich also Veranstaltungen in der Buchhandlung im Auge behalten. Vielleicht werde ich auch versuchen, ein bisschen öfter dorthin zu fahren, anstatt in die große Konkurrenz in die Innenstadt zu gehen (was einfach, ich gebe es zu, oft bequemer ist). Bisher verschlägt mich nur eins gelegentlich in die Hörder Einkaufsstraße: Mein Zahnarzt. Ich war zwar tatsächlich schon einmal in der transfer-Buchhandlung, um mich für meinen Besuch auf dem Folterstuhl (ok, das ist gemein, so schlimm ist mein Zahnarzt gar nicht) zu belohnen, aber regelmäßig funktioniert das nicht (weil so super ist mein Zahnarzt dann auch wieder nicht).

Ich habe die Inhaberin des Ladens am Ende jedenfalls noch gefragt, ob ich ein paar Bilder vom Inneren machen darf - das Ergebnis sehr ihr jetzt hier. Es ist wirklich schön dort. Hell, modern mit weißen Regalen und viel Holz. Auch meine Skepsis bezüglich der Auswahl von kleineren Buchhandlungen kann ich da nicht bestätigt finden, denn zum Beispiel in der Jugendbuch-Ecke habe ich spontan nichts vermisst. Sicher steht dann mal nur ein Buch im Regal, kein großer Stapel wie in der großen Filiale der großen Kette. Aber eigentlich reicht das ja auch. Und die Atmosphäre mit dem langen Tisch mitten im Raum finde ich dazu einfach sehr gemütlich.


------- Das Buch und der Autor -------

Das war eigentlich das, was mir am Workshop am besten gefallen hat. Der Autor der beiden an die Teilnehmer verschickten Bücher war da, Jakob M. Leonhardt, und hat nicht nur sehr viel zu der Entstehungsgeschichte der beiden Bücher und dem Werdegang seines eigenen Autorenlebens erzählt, sondern die Bücher auch signiert und sich - was ich besonders interessant fand - auch in die Diskussion um Thema Rezensionen eingeschaltet. Was ich von Verlagsseite ein bisschen vermisst habe, hat er an der Stelle auch gebracht, nämlich ein Plädoyer für die Ehrlichkeit. Ehrlich sein, auch wenn es kritisch ist. Er hat selbst erzählt, dass Autoren damit ganz unterschiedlich umgehen und dennoch, gerade von einem Autor empfinde ich eine solche Aussage als Rezensent doch sehr positiv. Meine ehrliche Meinung zu einem Buch schreiben zu können und auch zu dürfen ist mir nämlich mit das Wichtigste. 

Natürlich könnte ich immer und bei jedem Wort Rücksicht darauf nehmen, dass ein Autor viel Mühe in das Buch gesteckt hat, ein Verlag viel Geld investiert hat und vor allem darauf, dass es irgendwo Leser gibt, die dieses Buch lieben und ihm bedingungslos 5 Sterne geben. In gewisser Weise macht man das ja auch, indem man versucht nicht zu hart zu formulieren und niemanden zu beleidigen - obwohl man, das muss ich auch mal anmerken, manchmal selbst bei sorgsamster Wortwahl gar keinen Einfluss darauf hat, was einen anderen beleidigt. Dazu gehören einfach immer zwei. 

Zu den Büchern muss ich sagen, ich hatte gehofft, ich würde "Knapp vorbei ist auch daneben" bekommen, da ich glaube, der etwas überspitzte Humor darin hätte mir, obwohl es ein Jungenbuch ist, besser gefallen als die Junge-Mädchen-Geschichte in "Im Pyjama um halb vier". Um bei der Ehrlichkeit zu bleiben, letzteres ist einfach ein Buch, das ich "freiwillig" nicht gelesen hätte, weil es mich einfach nicht interessiert und ich diese Art von Geschichten nicht mag (und was später noch wichtig ist: Mein 13-jähriges Ich mochte solche Bücher auch nicht). Ich habe auch im Workshop und vor dem Autor ganz klar gesagt, dass ich das Buch so eigentlich nie in die Hand genommen hätte. Die Reaktionen um mich herum waren leicht überraschtes Einatmen/Aufglucksen. Ich frage mich warum? Das ist doch nicht schlimmes. Geschmäcker sind verschieden, das ist doch kein Geheimnis, hoffentlich auch nicht für den Autor oder den Arena-Verlag. 

Zurück zum Autor und der Entstehungsgeschichte von "Im Pyjama um halb vier". Denn, auch wenn mich das Buch nicht wirklich interessiert hat, die Geschichte dazu ist interessant und was besonders. Das Buch ist, wie vielleicht nicht nicht alle wissen, in einer Chat- oder besser gesagt PN-Form geschrieben (für Facebook-und-Co-Verweigerer: PN bedeutet persönliche Nachricht). Die beiden Hauptfiguren Ben und Lulu verlassen ihre Monitore also eigentlich nie, die reale Welt findet nur in ihren Gesprächen statt (nebenbei: ja, ernsthaft. Lulu. Steht für - es wird noch schlimmer - Luca-Luisa). Die Autoren Jakob M. Leonhardt und Gabriella Engelmann haben sich zum Schreiben tatsächlich mit Laptops in ein Café mit WLAN gesetzt, ein Google-Dokument erstellt, auf das sie beide Zugriff hatten und dann abwechselnd geschrieben. Wie ein Chat-Dialog, nur mit dem Unterscheid, dass man im Gegensatz zu Lulu und Ben nicht in zwei verschiedenen Städten vorm heimischen PC saß, sondern gemeinsam an einem Tisch im Hamburger Café "Sweet Virginia". 


------- Rezensionen -------

Um jetzt noch einmal auf die Rezensionen nicht nur speziell von diesem Buch zurückzukommen. Ganz im Allgemeinen finde ich es als Blogger schwer, meine Rezensionen immer als professionell zu bezeichnen. Denn streng betrachtet kann professionell eben auch beruflich bedeuten und das stimmt ja nicht. Bloggen und Rezensieren ist mein Hobby. Ich werde nicht dafür bezahlt, ich mache das freiwillig. Ich finde daher, dass man an mich nicht die gleichen Forderungen stellen kann, wie an einen ganz im wörtlichen Sinne professionellen Rezensenten, der für irgendeine Redaktion seine Zeilen tippselt. Ich dagegen bin nämlich auch Leser, das heißt, ich lese das Buch nicht, weil ich Geld fürs Rezensieren bekommen würde, sondern weil mich das Buch wirklich interessiert, denn auch Lesen ist ja mein Hobby. 


Und deswegen möchte ich manchmal auch Spaß am Schreiben der Rezension haben. Wie ich schon erwähnte, ich möchte niemanden beleidigen, aber manchmal möchte ich einen lockereren Ton anschlagen dürfen, als ein Profi, und den ein oder anderen Seitenhieb einbauen. Hätte ich "Im Pyjama um halb vier" beispielsweise nicht vom Verlag bekommen, wäre der Name "Luca-Luisa" für mich der Traum einer Vorlage. Ich würde sie bestimmt mindestens einmal in der Rezension als "Mädchen mit dem Bindestrich-Kevinismus" bezeichnen (und an der Stelle werfe dann bitte derjenige den ersten Stein, der nicht Ähnliches dachte). Aber ich habe das Buch vom Verlag bekommen und da möchte ich meine Pseudo-Professionalität bewahren, jedenfalls soweit es mir möglich ist. 

Was ich damit nur anmerken möchte: In meinen Augen geht beides. Eine Professionalität auf der einen Seite, aber auch ein bisschen Lockerheit und Humor auf der anderen. Auf meinem Blog soll es nicht verkrampft zugehen und die Bücherwelt ist doch auch etwas, das Spaß machen soll. Ich kann natürlich verstehen, dass es für die Verlage jeden Tag auch ein wirkliches wirtschaftliches Geschäft und eine Konkurrenz ist - aber als Leser und als Blogger darf man vielleicht trotzdem auch eine etwas andere Perspektive habe.

Der Vorteil von uns Bloggern ist es doch, dass wir selbst Leser sind und eben keine Profi-Rezensenten, die ein Buch nur durchanalysieren. Jakob M. Leonhardt sprach übrigens von zwei Sorten von professionellen Rezensenten. Diejenigen, die mehr oder weniger die Verlagsvorschau abschreiben, und diejenigen, die den Autoren beweisen wollen, dass sie besser sind und besser schreiben können. Gerade bei dem Schritt weiter zur Erwachsenenliteratur möchte ich letzteren noch die Rezensenten mit Hang zur Fremdwort-Schlacht hinzufügen. Wie kann ich inhaltlich wenig möglichst umständlich schreiben - die sportlichste aller Disziplinen in so manchem Feuilleton. Soll die Blogger-Szene sich dahin entwickeln? Ich hoffe doch nicht, denn eigentlich ist unsere Nähe zum "normalen" Leser doch unsere Stärke und normale Leser sind auch nicht "professionell".


------- Erwachsene rezensieren Jugendbücher -------

Das ewige, leidige Thema. Während der Autor ganz klar von Ehrlichkeit sprach, war für mich dieses hier - leider, muss ich sagen - eines der herausstechendsten Merkmale der von der Verlagsseite angestrebten Diskussion. Ein bisschen kann ich es langsam nicht mehr hören. Dennoch habe ich in der Diskussion im Workshop das gleiche gemacht, was ich hier auch noch einmal machen möchte: Die Blogger in Schutz nehmen. Ich finde diesen Vorwurf, dass erwachsene Leser und Rezensenten die Bücher nach erwachsenen Kriterien beurteilen würden und diesen damit in Anbetracht ihrer Zielgruppe nicht gerecht würden, ungerechtfertigt, willkürlich und leider auch unfair.

Denn er ist einfach. Wie soll ich das als Rezensent widerlegen? Ich bin nun einmal keine 14 Jahre mehr. Sicher, im Internet könnte ich lügen, aber in der Realität kann ich mein Mittzwanzigertum doch nur noch schwer verbergen. Und trotzdem lese ich Jugendbücher, wenn auch nur solche, die mich thematisch interessieren, und mit wenigen Ausnahmen auch nur noch solche, die mindestens die Empfehlung "ab 14 Jahren" haben. "Im Pyjama um halb vier" scheidet damit für mich eigentlich nach beiden Kriterien aus, deswegen hätte ich es aber nicht gelesen und dann schlecht gemacht, sondern einfach gar nicht erst gelesen, wenn es nicht das Workshop-Buch gewesen wäre. Als Hobby- und eben nicht Profi-Rezensent ist die Auswahl meines Lesestoffes ja auch mein eigenes gutes Recht. 

Jetzt bin ich in der Situation es gelesen zu haben. Ich werde das Buch rezensieren. Ich habe noch keine Rezension, aber wie bei jedem Buch hatte ich eigentlich sofort eine Wertung im Kopf, samt den Begründungen dafür. Das waren bei "Im Pyjama um halb vier" 3 Sterne und mit der Einschätzung bin ich zum Workshop gegangen. In der Diskussion fand ich es sehr interessant, was die anderen in dem Buch gesehen habe, wie sie es gesehen haben, und auch, was sie kritisiert haben. Ich muss sagen, dass es mir immer relativ leicht fällt, zu verstehen, warum ein anderer ein Buch mochte, das ich nicht mochte, oder umgekehrt. Das heißt aber nicht, dass ich dessen Ansichten direkt übernehme und meine eigenen über Bord werfe. 

Jetzt könnte man natürlich sagen, meine 3 Sterne würden nur dadurch zustande kommen, dass ich das Buch aus Erwachsenensicht beurteile. Für mein Gefühl mache ich das nicht. Ich denke, für (einige) 13-, 14-jährige Mädchen ist das eine ganz nette Geschichte. "Ganz nett" sind 3 Sterne. Um das jetzt weiterzuspinnen: Würde ich nur berücksichtigen, wie mir das Buch gefallen hat, und das hat es eigentlich nur am Ende, davor habe ich mich gelangweilt, dann wären es wahrscheinlich nur 2 Sterne. Würde ich dann auch noch dieselben sprachlichen Maßstäbe anlegen, wie ich es bei einem Erwachsenenbuch machen würde, dann müsste ich einen einzigen Stern schon mühsam zusammenkratzen. 

Das Problem, das ich habe und auch beim Workshop hatte, ist: Wie beweise ich das? Beim Workshop hatte ich den Eindruck, dass in die Richtung "Für die Zielgruppe empfehle ich es dennoch uneingeschränkt" und einer hohen Bewertung gedrängt werden sollte - was vielleicht gar nicht beabsichtigt war, aber der Eindurck hat sich bei mir gefestigt. Das kann ich nur beim besten Willen nicht machen. Schon gar nicht, weil ich genau weiß, dass mein eigenes 13-jähriges Ich mich in dem Moment hassen würde und das 13-jährige Ich meiner Schwester gleich mit - vor den beiden könnte ich das nie verantworten. Ich wäre dann nämlich mitschuld an den Geburtstagsgeschenken, die all die Jahre strahlend überreicht wurden, mit den Sätzen: "Wir haben gehört, ihr lest gerne. Bei dem hier hat man uns gesagt, dass das alle 13-jährigen Mädchen mögen!" - und es war ein klassisches "Mädchen"-Buch, "Freche Mädchen" oder was einige meiner Freundinnen damals so gelesen haben. Empfänger waren hier aber Zwillinge, die in der Bibliothek nur einen Weg kannten: Den zum Fantasy-Regal. Das gleiche kann man analog übertragen auf 8- oder 10-jährige Mädchen und Pferdebücher. Noch so eine Sammlung von Büchern, die ich nie gelesen habe, aber in Tonnen zu Hause hatte. Und egal, wie oft meine Eltern angemerkt haben, dass "die beiden sowas nicht lesen", es kam immer wieder das gleich. Weil das alle empfehlen und alle Mädchen mögen.

Doch diese homogene Masse jugendlicher Mädchen gibt es einfach gar nicht. Genauso wenig, wie es sie bei Erwachsenen gibt. Einige Erwachsene mögen "Im Pyjama um halb vier", obwohl es ein Jugendbuch ist, andere, wie ich, haben es nicht gerne gelesen. Natürlich werde ich in meiner Rezension berücksichtigen, dass das Buch von vorn herein nicht mein Geschmack war. Natürlich werde ich auch die Altersgruppe berücksichtigen und es einigen 13-jährigen als "nette Geschichte" (= 3 Sterne) empfehlen. Man sollte auch nicht dem Trugschluss erliegen, 3 Sterne wären eine "schlechte" Bewertung. Bei mir reicht die Palette von einem bis fünf Sternen. 
Anderen werde ich es überhaupt nicht empfehlen. Das Problem, was bleibt, ist, ich kann es nicht beweisen. Ich kann niemals beweisen, dass ich tatsächlich berücksichtigt habe, dass es ein Jugendbuch ist. Das macht dieses Argument einfach so unfair. 

Denn eigentlich begründe ich jeden Kritikpunkt, in der Hoffnung, dass andere sich ebenfalls die Mühe machen, zu verstehen, was mir denn nicht gefallen hat, doch in der Realität reicht das eben nicht. Selbst unter Rezensionen, die gespickt waren mit Phrasen wie "in Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt" oder "für seinen Anspruch als Jugendbuch" oder bei denen ich mit Sätzen wie "im Vergleich zu anderen Jugendbücher ist/hat dieses..." sogar versucht habe einen vergleichenden Zusammenhang aufzubauen und zu zeigen, dass ich sehr wohl in der Lage bin, dieses Buch in den Kontext vieler anderer von mir gelesener Jugendbücher einzuordnen, habe ich Kommentar der Art bekommen: "Du musst aber schon berücksichtigen, dass es ein Jugendbuch ist." 


Was soll man darauf sagen? Klassischer "Kopf-meets-Tischplatte"-Moment, oder? Der Workshop hat mir gezeigt, dass man es so leicht wohl nicht abhaken kann. Deswegen versuche ich es anders. Um beim Arena-Verlag zu bleiben, was meint ihr? Ob mir auch bei meinen zwei 5-Sterne-Rezensionen zu den Labyrinth-Büchern von Rainer Wekwerth (Band 1, Band 2) jemand den Vorwurf machen würde, dass ich sie unfairerweise gar nicht als Jugendbuch sondern aus meiner Erwachsenensicht heraus beurteilt habe? Irgendwie glaube ich das nicht. Ich hatte bei einer 5-Sterne-Rezension auch noch nie so einen Kommentar von Lesern. Komisch, sollte man meinen, oder?
Mit welchem Recht zieht man also diesen Vorwurf heran, wenn ich oder andere Blogger einmal kritischer sind? Darf man sich das je nach Bewertung aussuchen? Ist es legitim die positiven Kritiken so hinzunehmen, die negativen aber dann mit einem solchen Argument zu diskreditieren? Ich für meinen Teil finde das ungerecht, mir gegenüber, den anderen Bloggern gegenüber und unseren Rezensionen gegenüber. Solange also auf meinem Blog Erwachsenenbücher mit nur 2 Sternen rezensiert werden, Jugendbücher aber mit 5, messe ich dieser Kritik ab sofort keine Bedeutung mehr bei. Ich weiß, was ich berücksichtige, und mit diesem Abschnitt möchte ich sagen: Beweisführung abgeschlossen, q.e.d.  - was zu beweisen war.


------- Randnotizen -------

Dann gab es noch ein anderes Thema, dass ich hier aber nicht aufführen möchte, da mich persönlich der Umgang damit und die Art und Weise, wie es vorgebracht wurde, sehr enttäuscht hat und mich nach wie vor ein bisschen wurmt. 
Nichtsdestotrotz, soetwas persönlich anzusprechen ist auch nicht immer einfach, das habe ich gemerkt, als ich diesen Beitrag geschrieben habe. Deswegen habe ich beschlossen, es mit diesem kurzen Absatz abzuhaken und es vielleicht, sollte sich die Gelegenheit noch einmal bieten, ausführlicher zu erläutern. Der Rest des Workshops hat mir Spaß gemacht, da wäre es doch schade, wenn eine Sache, die ich nicht inhaltlich sondern durch die Art der Äußerung als unfair empfand, mir im Nachhinein die Stimmung verderben würde. 

Was ich nur mitnehme, ist, dass ich ab jetzt versuchen werde, meine Meinung selbst bei Kommentaren auf Blogs so ausführlich zu erläutern und zu begründen, dass niemand sich unnötigerweise vor den Kopf gestoßen fühlt. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man mich im Gegenzug auch korrekt zitiert - da kann ein Wort nämlich auch schon einen Unterschied machen. Äußern werde ich meine Meinungen dennoch weiterhin und das möchte ich auch "dürfen".

Es gab da nämlich auch eine Frage im Workshop, auf die ich an dieser Stelle abschließend eingehen möchte. 

"Denkt ihr an die Autoren oder die Verlage, wenn ihr eure Rezensionen schreibt?" 

Meine Antwort: Nein. Ich denke an das Buch, denn ich bewerte nur das Buch. Ich finde es hinderlich dabei, meine ehrliche Meinung zu schreiben, wenn ich gleichzeitig darauf achten müsste, ob ich dem Autor oder dem Verlag gerade ausreichend die Seele streichle.
Beleidigen möchte ich natürlich niemanden, das ist nie meine Absicht, wobei ich eben auch nie verhindern kann, dass jemand anderes aus einer für mich vermeintlich harmlosen Meinungsäußerung etwas herausliest, was ich gar nicht gemeint habe. Ich bin aber auch der Ansicht, dass ich das nicht immer verhindern kann. Ich kann mich bemühen, alles so deutlich auszudrücken wie möglich, aber wenn ein Dritter daraus mehr macht, als es ist, oder nur das sieht, was er sehen will, kann ich das einfach nicht beeinflussen.

Es gab dann auch die Bedenken bezüglich persönlicher Kontakte zu Autoren, die an Freundschaften grenzen (und ich denke, das gleiche kann auch für Verlage gelten). Ich finde, das muss man trennen können, und hätte ich zu einem Autor eine Freundschaft auf einer Ebene, sodass ich das nicht könnte, würde ich das Buch vermutlich nicht rezensieren. Allerdings kann ich mir da bisher nichts vorwerfen, denn auch in Leserunden mit Autorenbegleitung hatte ich bisher nie Probleme mit Ehrlichkeit und ich hoffe, das wird auch so bleiben.


------- ENDE -------

Ach du meine Güte, habe ich viel geschrieben. Es war mir aber wichtig, da es sich um eine Diskussionsrunde mit über 20 Teilnehmern und begrenzter Zeit handelte, noch einmal auf die Punkte einzugehen und gerade in Sachen Rezensionen noch einmal deutlich zu argumentieren, wie ich das sehe. Nicht nur für den Workshop, sondern auch ganz allgemein, denn Rezensionen machen ja einen großen Teil unserer Buchblogger-Welt aus. Ich hoffe auch, dass ich mich bei keinem unnötig unbeliebt gemacht habe, denn das war ja mal wieder nicht meine Absicht, aber ich denke auch nicht, dass ich hier irgendwas "böses" geschrieben habe - gerne darf man andere Meinungen vertreten als ich, ich freue mich auch, wenn ihr mir Kommentare hinterlasst.


Was mir an dem Workshop wirklich am meisten Spaß gemacht hat, waren die Blogger. Es ist doch jedes Mal schön, mit vielen Menschen zusammenzutreffen, die das gleiche Hobby haben, wie man selbst. Natürlich möchte ich mich an der Stelle auch noch einmal beim Arena-Verlag und bei den Inhabern der transfer-Buchhandlung bedanken, dass sie dieses Treffen möglich gemacht haben.

Anmerkung, Montag, 21. Oktober 2013: Ich habe noch das Gruppenfoto ergänzt, das die Buchhändlerin Birgit Lange-Grieving von der versammelten Workshop-Meute (inklusive Leiterin Daniela Kern und Autor Jakob M. Leonhardt) geschossen hat.

22 Kommentare:

  1. Ein wunderbarer Bericht! Besonders beim Thema "Rezensionen" kann ich dir nur zustimmen und viele deiner Gedanken teile ich selbst. Ich bin und bleibe Hobby-Rezensent und schreibe so, wie ich es mag - natürlich bei Rezensionen mit einer gewissen "Professionalität", die eigentlich gar keine ist. Ich hoffe du verstehst, was ich meine :D

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  2. Mach so weiter wie bisher. Und vielen Dank in den Einblick zum Workshop von Arena.

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  3. Ich finde deine Schilderung sehr gelungen und kann dich da voll und ganz verstehen. Ich denke beim Rezensieren auch nicht an die Verlage oder die Autoren, sondern an das Buch, weil ich ja eben dieses bewerten möchte. Wenn ich es schlecht fand, stehe ich da auch zu und kann das von meinen Ansichten und Empfindungen her begründen. Ich weiß dann auch, dass es viele gibt, die das Buch vielleicht super fanden. Aber letztendlich geht es in meiner Rezension um meine eigene Meinung und zwar objektiv. Ich analysiere das Buch nicht, sondern bewerte es nach meinen Maßstäben und das ganze hobbymäßig.

    Aber schön, dass dir der Workshop sonst trotzdem Spaß gemacht hat. Ich möchte ja auch gerne mal an einem teilnehmen.

    Liebe Grüße, Katja :)

    P.S.: Ich habe auch nie Pferdebücher gelesen, weil ich damit einfach nichts anfangen konnte ;)

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  4. Halli hallo

    Ein ganz toller und interessanter Bericht!
    Ich stimme dir in vielen Bereichen zu!

    Nur weil ein Buch z.b. von vielen geliebt wird fast nur fünf Sterne kriegt oder sogar auf der Bestsellerliste steht, heisst das doch nicht, das es mir auch gefallen muss!! Geschmäcker sind nun mal verschieden und man sollte doch ehrlich seine Meinung äussern können!!

    Auch wenn es für dich "nur" ein Hobby ist finde ich doch, dass du es sehr professionell machst und ich bin immer wieder erstaunt, was dir alles auffällt beim lesen eines Buches, also ich könnte das nicht!

    Ich persönlich hatte Spass mit " ein Pyjama...." ( vier Sterne) und ich gehöre nun wirklich nicht zum Zielpublikum ( ha, ha. ich bin 39 Jahre alt!!!) und lese " solche" Bücher eigentlich sonst auch gar nicht, bin aber immer wieder offen für Experimente!

    Ich als " Nur- Leserin" kann dir sagen mach weiter so...

    Liebe Grüsse Bea

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  5. *Applaus*
    Du hättest auch ruhig noch mehr schreiben können!
    Es gibt eben doch noch ernüchternde Momente im Bloggerleben, wie ich auch auf der Messe bemerken musste.

    Am Besten hat mir gefallen:
    Zitat: "Denkt ihr an die Autoren oder die Verlage, wenn ihr eure Rezensionen schreibt?"

    Meine Antwort: Nein. Ich denke an das Buch, denn ich bewerte nur das Buch. Zitat Ende

    Genauso sollte es bei jedem sein - Danke für diesen tollen Beitrag und mach weiter so!!!

    Liebe Grüße,
    dieSeitenfluesterin

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  6. Hi "Sarah" :),

    mir ging es da wie dir und auch Michi hatte ein ähnliches Gefühl.
    Der Bloggerworkshop war "ansich" spitze, aber es gab halt in meinen Augen ein Problem... naja, du kannst dir ja denken wen oder was ich meine.

    Zum Kevinismus hatte ich folgendes Fazit sogar in meiner Rezi:

    Fazit:
    Obwohl das Buch in Chatform geschrieben wurde und eins der Kinder vom Chantalismus gezeichnet ist hat mir die Geschichte gut gefallen. Authentische Jugendliche, die die Vorzüge und Tücken des Internets erleben.

    Wie du siehst hab ich den Namen sogar in meine Rezension aufgenommen.
    Auch auf die Gefahr hin, nie wieder Bücher von bestimmten Verlagen zu bekommen - ich werde weiterhin MEINE Meinung sagen, denn danach wird gefragt, wenn man mir ein LE, oder RE zukommen lässt.
    Der Autor war dagegen sehr sympathisch, locker, offen und meiner Meinung nach auch ehrlich. Ihn hat es wirklich interessiert was wir denken. Wir haben uns sogar ein weiteres Buch von ihm gekauft, um zu schauen ob es noch eher etwas für unseren Geschmack ist.

    LG
    Steffi

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    1. PS: Achso... und der Buchmarkt ist auch wirklich einsame Spitze. Sehr toll und modern eingerichtet. Viel Platz, eine nette Inhaberin etc. etc.

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    2. Ich finde, du hast die Chantal da gut mir reingebracht. ;) Vielleicht mache ich es dann auch. Aber da ich offenbar unbewusst jemanden schon mit einer anderen. für mich eher harmlosen Aussage beleidigt habe (als es um das dicke Buch ging), kann ich nach diesem Workshop sehr schlecht einschätzen, was man da schon als "zu viel" ansieht. Man möchte ja niemanden beleidigen, aber... na ja. Mal sehen, was ich schreibe.

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  7. Hallo Sabrina :P

    Also, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hier noch zu sagen kann. Ich finde deinen Bericht wahnsinnig toll und habe jede Zeile gelesen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl schreien zu müssen: Ja, du hast Recht! - oder - Genau so ist es! Denn ich könnte dich echt knutschen für all die wunderbaren Dinge, die du hier deine Meinung nennst. Bezüglich des Themas rezensieren kann ich dir einfach nur zustimmen und ich freue mich wirklich darüber, dass du diesen Bericht (auch für alle, die eben nicht da waren, wie ich) dazu genutzt hast, ein paar Fragen zu beantworten, die ja in der Bloggerwelt immer häufiger ein leidiges Thema werden/sind. Ich stimme dir also mit gutem Gewissen bei allen Punkten zu. Besonders toll ist der Abschnitt über das Rezensieren als Hobby und auch die gestellte Frage. Ich als Blogger denke auch nur an das Buch, daran, dass Rezensionen für den Leser sind und das Autoren sich bewusst sein müssen, das ein Buch von jedem gelesen werde kann und vielleicht auch wird...

    Jedenfalls, Hut ab für diesen ausführlichen Post :)

    LG, Tanja

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  8. Ein toller Beitrag! Bei euch scheint das ganze ja noch mehr ausgeartet zu sein wie bei uns in Würzburg... Vielleicht lag das aber auch an den Büchern.

    Wenn ich irgendwo nur den Spruch höre "aber es ist doch ein Jugendbuch" dann krieg ich die Krise. Es hat sicher seine Begründung, wenn ich es so und so bewerte. Und wenn ich was unspannend fand oder vorhersehbar und zu einfach zu durchschauen, dann hätte das auch mein Zielgruppen-Ich so empfunden.
    Ich rezensiere viele Kinderbücher und kann die ja auch nicht aus meinem Empfinden heraus schreiben (hatte viel zu wenig Text und zu kurze Sätze *g*).

    Aber dasselbe Problem hatte ich schon, als ich etwas (als Nicht-Thriller-Leser) zu unspannend fand: "Wenn man viele Thriller liest, kann es ja vielleicht vorhersehbar sein" (Tu ich NICHT).

    Und ich denke beim Rezensieren insofern an den Autor und den Verlag, dass ich versuche, nicht zu beleidigen und zuviel Sarkasmus bei der Korrektur wieder streiche. Das ist aber die Formsache, der Inhalt bleibt derselbe :-)

    Puuh, jetzt hab ich auch so viel geschrieben :o

    lg
    Steffi

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    1. Und genau auf diesen Sprüchen lag mir bei unserem Workshop leider zu sehr der Fokus. Zwischendurch hieß es zwar auch, Kritik müsste immer begründet sein - aber was nützt das, wenn die Begründungen damit abgeschmettert werden, dass man ja die Zielgruppe berücksichtigen müsste. Vielleicht hieß es sogar, man müsste aus Sicht der Zielgruppe schreiben, aber das kann ich einfach nur überhören, denn ich kann eben nicht schreiben, als wäre ich 14.

      Den Thriller-Spruch kenne ich übrigens auch und, obwohl ich regelmäßig Thriller lese, muss ich sagen: Na und? Muss das Buch nur für Thriller-Neulinge spannend sein?

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  9. Danke für deinen Bericht und für deine ausführlichen Statements zum Thema "Ehrliche Rezensionen".
    Bin zwar keine Buchbloggerin, aber ich rezensiere in meinem Forum und auf wasliestdu.de auch sehr viele Bücher - wenn mir ein Buch gefallen hat, bin ich dabei vergleichsweise bedeckt. Schreibe ich jedoch Verrisse, werden die schon mal fünfmal so lang wie normale Rezensionen und ja, ich gebe es zu, auch mal fies.
    Nun werde ich bald das erste Mal bei einer Leserunde dabeisein und mir stellt sich natürlich die Frage, wie direkt oder ehrlich ich da sein darf, wenn ich nicht will, dass man mich nie wieder mitmachhen lässt...

    Danke für die Zeilen.

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    1. Ich kann auch mal fies werden. ;-) Ich finde aber auch, ein bisschen Sarkasmus, ein paar Seitenhiebe und eine Spur Humor müssten doch auch erlaubt sein.

      Aus meiner Erfahrung mit Leserunden muss ich sagen, dass ich da solche und solche Erfahrungen gemacht habe. Manche Autoren können mir gar keiner Kritik umgehen, selbst wenn du sie in ein Meer aus Blümchen verpackst. Keine Chance, du diskutierst eigentlich weniger, als dass du dich für deine Meinung rechtfertigen musst. Zum Glück ist das aber die Ausnahme, in den meisten Leserunden darf man schon ganz unverblümt schreiben und ich überspitze dann auch mal gerne - ein bisschen Spaß muss ja auch sein. ;-)

      Vielleicht sehen wir uns bei wasliestdu ja auch mal in einer Leserunde, ich bin da nämlich auch. Wünsch dir erstmal viel Spaß bei deiner ersten.

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    2. Stimmt, das müssen sie - das sehe ich wie du :).

      Args... genau davor habe ich Angst, mich nur noch rechtfertigen zu müssen für meine Meinung. Aber gut, wenn das eher die Ausnahme ist. Da bin ich erleichtert.

      Das wäre schön :), ich würde mich sehr freuen!

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  10. Huhu :)

    bin durch das Käkula in fb auf deinen Blog aufmerksam geworden.. er ist echt toll und dein Beitrag auch :) Ich teile deine Ansichten zu 100% und finde es total toll wie du deine bzw. bestimmt die meisten Meinungen vertrittst! mach auf jedenfall weiter so :) bin gleich mal Leserin geworden :)
    Ganz liebe Grüße
    Nadine ♡

    buchesser.blogspot.de

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  11. Hey,
    nur, weil du bei dem Bloggerworkshop warst und das Buch vom Verlag bekommen hast, würde ich aber nicht die Rezension anders, also "positiver" schreiben. Wenn dir der Name nicht gefallen hat, dann sags trotzdem, ist ja jetzt nicht ein fettes Minus fürs Buch.
    Ich kann dich voll und ganz verstehen. Vor allem auf Blogs finde ich es vollkommen ok, wenn ältere Personen Jugendbücher rezensieren, da die Blogleser ja das Alter des Bloggenden wissen und daher aus der Rezi ihre eigenen Schlüsse ziehen können. Auf anderen Plattformen wie Amazon finde ich es schon etwas problematischer.
    Ich war beim Bloggertreffen in Würzburg und dort hat uns die Autorin Katrin Lange verdeutlicht, dass wir die Rezensionen für die (potenziellen) Leser schreiben und nicht für den Autoren/Verlage und dass wir negatives Schreiben dürfen und das sinnvoll erklärt werden soll, wie du auch schon geschrieben hast.

    lg. Tine =)

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    1. Ich werde die Rezension auch nicht anders schreiben und ganz bestimmt erwähnen, dass ich den Namen schrecklich finde. Aber meinen Sarkasmus wollte ich an der Stelle ein wenig reduzieren. Einfach, weil ich durch eine andere Sache (die, auf die ich nicht näher eingehen möchte), das Gefühl habe, dass da einiges zu persönlich genommen wird und man sich schnell beleidigt fühlt. Das möchte ich ja nicht und deswegen werde ich es in dem Fall einfach etwas sachlicher versuchen, obwohl ich sonst gerne mal austeile.

      Von Autorenseite kam beim Dortmunder Workshop wie gesagt genau das Gleiche wie bei euch. Das hätte ich mir eben auch von Verlagsseite gewünscht, denn es lief eigentlich immer wieder darauf zurück, dass Rezensenten die Zielgruppe nicht berücksichtigen würden - ich sagte, die meisten würden das tun, man sagte "nein". Und dann wurde halt immer wieder nachgefragt, ob man nicht doch weiter blicken wolle und nicht doch glaube, dass das Buch eine Leserschaft finden könnte, der man das in der Rezension empfehlen könnte...

      Das war halt leider nicht so fruchtbar, wie ich mir das vom Workshop erhofft hatte.

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  12. Hallo Sarah,
    ein wunderbar kritischer Bericht zum Workshop und ich kann mich da nur anschließen!
    Ich hatte (gerade zum Schluss hin) das Gefühl, dass uns eine Meinung aufgedrängt werden sollte von Verlagsseite her. Natürlich sind wir Erwachsen und lesen Jugendbücher und werde diesen dann anders bewerten, als Jugendliche, aber das ist unseren Lesern doch auch klar und deswegen wird bestimmt kein Buch von uns verrissen. Es geht ja auch mal wieder nur darum, wenn wir ein Buch mit weniger als 4 Sternen bewerten...
    Auf die Sache, auf die du nicht eingegangen bist: Ich weiß ja was du meinst und ich fand es einfach nur unmöglich. Die Aussage zu tätigen - okay, aber man kann doch nicht dazu sagen, dass sich die Person im Raum aufhält. Das war ein ganz böses Vorführen! Und da konnte man auch gut sehen, dass eine eigene Meinung von Verlagsseite nicht wirklich erwünscht ist *hust* (Jakob wollte ja genau das - Ehrlichkeit) Der Verlag war selbst nach einer Diskussion recht stur...
    Für meine Rezension zum Pyjama habe ich einen neuen Impuls bekommen (das Ende sehe ich nun anders), der Autor war sehr sympathisch und seine Ansichten fand ich interessant, allerdings sehe ich den Rest des Workshops kritisch. Ich werde meine Rezensionen weiterhin so schreiben, wie ich sie nun mal schreibe, denn zum Glück gibt es bei uns die Meinungsfreiheit ;-)
    Liebe Grüße,
    Julia

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  13. Hallöchen :)
    Bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen :)
    Echt toll *.* Und der Bericht ist super! Da hattest du einen tollen Tag! :)
    Da werde ich gleich mal Leserin :)

    LG, Nenya
    nenyas-book-wunderland.de

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  14. Hallo Sarah,

    ich kann dir da mit deinem Bericht nur zustimmen. Ich fand den Workshop sehr toll und ich fand es gut das so viel diskutiert wurde. Aber der Punkt "Ich rezensiere nicht für Kinder, sondern für Leute in meinem Alter" wurde gar nicht beachten bzw. wurde darauf gar nicht weiter eingegangen. Ich verstehe schon das ein Jugendbuch auch immer aus der Sicht eines Jugendlichen gesehen werden sollte, zumindest zum Teil, aber meine Leser (und deine evtl. auch?) sind halt alle auch in unserem Alter oder zumindest zum größten Teil.
    Was die andere Sache angeht: Das fand ich auch sehr unnötig. Es hat mich jetzt persönlich nicht betroffen, aber wie es vorgebracht wurde war nicht sehr schön. Das hätte man zum einen unter viel Augen ansprechen können. Abgesehen davon hat der Satz auch wieder nur deine eigene Meinung wieder gespiegelt und der Verlag benutzt nunmal extrem dickes Papier, aus welchen Gründen auch immer... Na ja, ich bin froh das dir der Workshop trotz der angesprochenen Themen gefallen hat und wünsche dir noch eine schöne Woche.

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