Jacinda und das Selbstmitleid
„Flammende Träne“ ist nach „Brennender Kuss“ der zweite Band der
Firelight-Trilogie von Sophie Jordan, einer Urban-Fantasy-Geschichte aus
dem Jugendbuchbereich, vom Verlag empfohlen am 13 Jahren – eine
Empfehlung, die ich unterstütze.
Inhalt: Um Will, dem
Draki-Jäger, in den sie sich verliebt hat, das Leben zu retten, musste
Jacinda sich in ihrer Drakigestalt zu erkennen geben und anschließend
fliehen. Cassian, der Sohn des Rudelführers, bringt sie, ihre Mutter und
ihre Zwillingsschwester Tamra zurück in ihr Heimatdorf, zu dem Rudel,
vor dem ihre Mutter sie eigentlich schützen wollte. Dort steht Jacinda
unter strenger Beobachtung und, obwohl Cassian ehrliche Gefühle für sie
zeigt, kann sie Will nicht vergessen. Doch sie muss vorsichtig sein,
denn ihre Stellung im Rudel ist gefährdet. Als seltener Feuerdraki ist
sie auch längst nicht mehr das einzige außergewöhnliche Rudelmitglied,
denn auch ihre Schwester Tamra, die bisher nie die Gestalt eines Draki
angenommen hatte, hat mit der Wandlung begonnen…
Wir sind also zurück im Herzen der Welt dieser außergewöhnlichen Drachenwesen, im Rudel der Draki, vor denen Jacinda zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester im ersten Band geflohen war. Durch ihren Fluchtversuch ohnehin schon skeptisch betrachtet, wird Jacinda durch ihre Gefühle für Will nun fast zur Ausgestoßenen. Zwar ist sie als seltener Feuerdraki immer noch wertvoll für das Rudel, aber ihre angesehene Stellung hat sie dennoch verloren. Früher war sie durch ihre Einzigartigkeit hoch angesehen und es war beinahe vorherbestimmt, dass sie und Cassian, der Prinz des Rudels, zusammen gehören und sich eines Tages paaren würden.
Nun aber scheint selbst das für viele im Rudel nicht mehr sicher, denn Tamra, ihre Zwillingsschwester, die durch das Ausbleiben einer Wandlung zum Draki jahrelang selbst ausgeschlossen und eifersüchtig auf Jacinda war, ist plötzlich zu einem der mächtigsten und für die Zukunft des Rudels wichtigsten Mitglieder geworden: Eine Wächterin, die durch ihren Nebel das Dorf schützen und unerwünschte Besucher das Gesehene vergessen lassen kann. Während Tamra endlich die immer ersehnte Beachtung erfährt, vor allem von Cassian, quält Jacinda besonders eine Frage: Könnte auch Will sie durch den Nebel vergessen haben?
Durch Tamras Wandlung werden die Verhältnisse zwischen den Schwestern endlich fairer. Im ersten Band störte mich Tamras Oberflächlichkeit sowie ihre von Neid getriebene Rücksichtslosigkeit ihrer Schwester gegenüber häufig. Dies ist jetzt erträglicher geworden, dennoch bleibt das Wetteifern um Cassian.
Cassian, der Sohn des Clanführers, hatte es mir bereits im ersten Band angetan. Dominant und stark ist er immer noch, er offenbart aber auch, dass er Jacinda sicher nicht nur wegen ihrer ungewöhnlichen Fähigkeiten als Feuerdraki zugetan ist. Cassian stellt dadurch einen guten Gegenpol zu Will dar, der, am Anfang eher schwächlich, nur langsam sein altes Profil zurückerlangen kann, dann aber zusammen mit dem Draki-Prinzen dafür sorgt, dass sich zumindest durch die beiden männlichen Protagonisten ein ausnahmsweise gelungenes Liebesdreieck entwickelt, das aus vielen Perspektiven seinen Reiz hat. Cassian ist ein sehr ausdrucksstarker, überraschender Charakter, der für Jacinda ungeahnte Risiken auf sich nimmt. Das Gleiche gilt für Will, der alles daran setzt, Jacinda zu finden, obwohl das Rudel gerade für ihn, einen Jäger, in dem das gestohlene Blut eines getöteten Drakis fließt, eine große Gefahr darstellt.
Wir sind also zurück im Herzen der Welt dieser außergewöhnlichen Drachenwesen, im Rudel der Draki, vor denen Jacinda zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester im ersten Band geflohen war. Durch ihren Fluchtversuch ohnehin schon skeptisch betrachtet, wird Jacinda durch ihre Gefühle für Will nun fast zur Ausgestoßenen. Zwar ist sie als seltener Feuerdraki immer noch wertvoll für das Rudel, aber ihre angesehene Stellung hat sie dennoch verloren. Früher war sie durch ihre Einzigartigkeit hoch angesehen und es war beinahe vorherbestimmt, dass sie und Cassian, der Prinz des Rudels, zusammen gehören und sich eines Tages paaren würden.
Nun aber scheint selbst das für viele im Rudel nicht mehr sicher, denn Tamra, ihre Zwillingsschwester, die durch das Ausbleiben einer Wandlung zum Draki jahrelang selbst ausgeschlossen und eifersüchtig auf Jacinda war, ist plötzlich zu einem der mächtigsten und für die Zukunft des Rudels wichtigsten Mitglieder geworden: Eine Wächterin, die durch ihren Nebel das Dorf schützen und unerwünschte Besucher das Gesehene vergessen lassen kann. Während Tamra endlich die immer ersehnte Beachtung erfährt, vor allem von Cassian, quält Jacinda besonders eine Frage: Könnte auch Will sie durch den Nebel vergessen haben?
Durch Tamras Wandlung werden die Verhältnisse zwischen den Schwestern endlich fairer. Im ersten Band störte mich Tamras Oberflächlichkeit sowie ihre von Neid getriebene Rücksichtslosigkeit ihrer Schwester gegenüber häufig. Dies ist jetzt erträglicher geworden, dennoch bleibt das Wetteifern um Cassian.
Cassian, der Sohn des Clanführers, hatte es mir bereits im ersten Band angetan. Dominant und stark ist er immer noch, er offenbart aber auch, dass er Jacinda sicher nicht nur wegen ihrer ungewöhnlichen Fähigkeiten als Feuerdraki zugetan ist. Cassian stellt dadurch einen guten Gegenpol zu Will dar, der, am Anfang eher schwächlich, nur langsam sein altes Profil zurückerlangen kann, dann aber zusammen mit dem Draki-Prinzen dafür sorgt, dass sich zumindest durch die beiden männlichen Protagonisten ein ausnahmsweise gelungenes Liebesdreieck entwickelt, das aus vielen Perspektiven seinen Reiz hat. Cassian ist ein sehr ausdrucksstarker, überraschender Charakter, der für Jacinda ungeahnte Risiken auf sich nimmt. Das Gleiche gilt für Will, der alles daran setzt, Jacinda zu finden, obwohl das Rudel gerade für ihn, einen Jäger, in dem das gestohlene Blut eines getöteten Drakis fließt, eine große Gefahr darstellt.
„Flammende Träne“ wird also
tatsächlich von den männlichen Figuren getragen, denn die Ich-Erzählerin
Jacinda weiß nicht so recht, was sie will, und raubt dem Leser mit
ihrer Unentschlossenheit so manchen Nerv. So einfühlsam die Autorin auch
schreibt, so eindringlich sie Emotionen auch vermittelt und den Leser
dadurch mitreißt, so sehr ich manchmal auch mit Jacinda mitfühlen und
ihre Traurigkeit verstehen konnte, ihr dauerhaftes Baden in übermäßigem
Selbstmitleid war irgendwann zu viel des Guten. Sie will niemandem
Unrecht tun, niemanden im Rudel gegen sich aufbringen und leidet dafür
im Stillen vor sich hin – und dank Ich-Perspektive bekommt der Leser die
volle Dröhnung der „Jacinda ist traurig“-Show zu spüren. Wenn sie sich
doch nur mal entscheiden und durchsetzen könnte.
Natürlich laufen die Ereignisse bedingt durch Will und Jacindas Konflikt mit dem Rudel irgendwann ziemlich aus den Ruder, was zwischenzeitlich zu einigen Spannungsmomenten führte, in denen gelegentlich auch Jacinda aufblühen und glänzen, aber dennoch Cassian und Will nie den Rang ablaufen kann.
Natürlich laufen die Ereignisse bedingt durch Will und Jacindas Konflikt mit dem Rudel irgendwann ziemlich aus den Ruder, was zwischenzeitlich zu einigen Spannungsmomenten führte, in denen gelegentlich auch Jacinda aufblühen und glänzen, aber dennoch Cassian und Will nie den Rang ablaufen kann.
Außerdem, und das ist mein größter Kritikpunkt an „Flammende Träne“, fehlt dem Buch ein Finale, ein richtiger Abschluss, ein Spannungshöhepunkt. Es ist der typische Mittelband einer Trilogie, der zwar die Charaktere ein wenig weiterentwickelt, was der Autorin insbesondere bei Cassian auch sehr gut gelungen ist, aber in Sachen Handlungs- und Spannungsverlauf nicht so recht vorankommen durfte.
Dabei steuert dieser zweite Band sogar auf einen viel versprechenden Abschluss zu, der noch einmal auf ordentlich Spannung und Action hoffen ließ, doch das erwartete Finale kam nicht mehr. Die Seiten gingen zur Neige, die Action, der Kampf, alles, worauf ich gehofft hatte, wird erst im dritten und letzten Band der Trilogie zum Thema werden. Das ist schade, denn dem zweiten Band fehlt dadurch leider ein rundes Ende. Bleibt zu hoffen, dass der dritte Band, „Leuchtendes Herz“, mit der im zweiten herausgezögerten Spannung etwas anzufangen und diese gut umzusetzen weiß.
Fazit: „Flammende Träne“ kann beinahe mit dem Vorgänger mithalten. Die Charaktere wirken intensiver, insbesondere die Beziehungen zwischen den Figuren können punkten. Leider fehlt es diesem Mittelband an Spannung, insbesondere am Ende. 4 Sterne.
Die Firelight-Trilogie
- "Brennender Kuss" (Aug. 2011, engl. Originaltitel: "Firelight")
- "Flammende Träne" (Nov. 2012, engl. Originaltitel "Vanish")
- "Leuchtendes Herz" (Nov. 2013, engl. Originaltitel "Hidden")
Allgemeine Informationen
Ausgabe: Gebunden
Seiten: 334
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3785570463
Preis: € [D] 17.95
Weitere Informationen auf der Verlagshomepage
Halli hallo
AntwortenLöschenUps... jetzt hätte ich doch fast die Rezi gelesen, dachte es ist Band eins!!
Sofort zu deiner anderen Rezi wechseln, aber gut zu wissen, dass dieser auch nicht schlecht ist!
Liebe Grüsse Bea