Mittwoch, 19. März 2014

Film-Vorstellung: "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand"

Bereits am Sonntag durfte ich in einer Vorpremiere in einem kleinen, aber hübschen Kino in Köln, dem Odeon, den Film "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" anschauen. Wie der Rest der Zuschauer im Kino auch hatte ich die Karten bei einem Mayersche-Kultkarten-Gewinnspiel gewonnen und mich mit einer Freundin auf den Weg gemacht. 

Der Film hat meine Erwartungen insgesamt erfüllt. Da es sich um eine schwedische Produktion handelte, waren mir die Darsteller allesamt unbekannt. Überzeugt haben sie allerdings. Besonders der Hauptdarsteller Robert Gustafsson, ein schwedischer Komiker und Schauspieler, seines Zeichen aktuell knapp halb so halt wie der hundertjährige Allan, machte in jung wie alt eine gute Figur. Die Maske war gelungen, aber auch die Bewegungen des "Alten" waren überaus glaubwürdig.

Ansonsten bleibt der Film - trotz unvermeidlicher Kürzungen - nah am Buch und zeigt den gleichen schwarzen und sehr skurrilen Humor, der gelegentlich wirklich sehr böse wird und an der Grenze zum Makaberen balanciert. 
Allan, der gerne und vor allem viele Dinge in die Luft jagt, trifft in seinem langen Leben allerhand Persönlichkeiten der Geschichte und ist mit seiner gutmütigen, naiven Art durch diverse Freundschaftsdienste in fragwürdige Ereignisse verwickelt - am Ende seines Lebens führen sie ihn erst ins Alterheim, dann dort an seinem 100. Geburtstag durchs Fenster hinaus und an eine Rockergang, deren Koffer voll Geld er zufällig mit in den Bus nimmt.


Wie im Buch werden parallel die Ereignisse der Gegenwart (Allan mit 100 Jahren und einem Geldkoffer in Schweden) und die der Vergangenheit (Allans aberwitzige Lebensgeschichte) erzählt.
Der Witz ist dabei für mein Empfinden etwas brachialer als im Buch - ein bisschen weniger böse Subtilität, dafür ein bisschen mehr Holzhammer. Auch die zwar sehr gelungene, aber eben auch sehr auf lustig getrimmte Filmmusik unterstützen diesen Eindruck. Außerdem fehlen manchmal die Übergänge. Natürlich musste es Kürzungen geben, aber im Buch hat mich oft am meisten die Beiläufigkeit von Allans Reise zum Schmunzeln gebracht. Wie er von einer Situation in die andere schlitterte, ohne es wirklich selbst zu merken. Das geht in der Geschwindigkeit, mit der gerade die Rückblicke erzählt werden, leider manchmal ein wenig unter.

TRAILER


Allerdings sollte ohnehin jeder, der das Buch gelesen hat, wissen, dass hier bewusst und mit Freude jede Situation überzogen dargestellt wird - wer das Buch nicht mochte, wird wohl auch an dem Film keinen gefallen finden. Und wer das Buch nicht kennt, aber allgemein keine Komödien mit überspitztem, schwarzen Humor mag, der wird vermutlich ebenfalls nicht glücklich werden mit diesem Film.

Mich hat er knapp 2 Stunden lang sehr gut unterhalten. Der Humor war da, die Darsteller waren gut, die Situationen oft sehr pointiert getroffen. In meiner üblichen Bewertungsskala würde ich dieser Verfilmung 4 Sterne geben. 



Einige Bilder zum Film findet ihr außerdem in der Galerie der Homepage zum Film.
Außerdem hat der Film eine Facebook-Seite.
Offizieller Kinostart: 20. März 2014

Wenn euch meine Meinung zum Buch interessiert, hier gibt es die Rezension.

Und hier noch ein zweiter Trailer zum Abschluss


1 Kommentar:

  1. Klingt sehr gut! Merke ich mir auf jeden Fall für meinen nächsten Kinobesuch.

    Liebe Grüße :)

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