Dienstag, 13. August 2013

Rezension zu "Höllenflüstern - Die Dämonenfängerin 3" von Jana Oliver



Zwischen Himmel und Hölle

„Höllenflüstern“ ist der dritte Band der vierbändigen Urban-Fantasy-Reihe „Die Dämonenfängerin“ um die junge Riley Blackthrone. Nach „Aller Anfang ist Hölle“ und „Seelenraub“ überzeugt die amerikanische Autorin Jana Oliver auch dieses Mal.

Inhalt: Rileys Feinde sind zahlreicher geworden. Nicht genug, dass sie sich selbst dafür hasst, auf den gefallenen Engel Ori hereingefallen zu sein, jetzt suchen auch noch die Dämonenjäger nach ihr. Vorübergehend konnte sie sich bei Mort, dem Totenbeschwörer, bei dem nun auch ihr Vater ist, verstecken, aber das ist keine endgültige Lösung. Sie könnte aus der Stadt fliehen, doch zusammen mit ihrem Freund Peter beschließt sie, ihren Namen wieder rein zu waschen, indem sie aufklärt, was mit den Dämonen in Atlanta los ist…. 

„Höllenflüstern“ war für mich der bisher beste Band der Reihe. Zwar waren schon die ersten beiden wirklich stark, in diesem war ich aber emotional am meisten eingebunden. Die Autorin lässt Riley tiefer in ihre Gefühlswelt abtauchen und erlaubt ihr immer mehr von ihrer verletzlichen Seite zeigen, was einen guten Kontrast zu ihrem härteren Image als Dämonenfängerin darstellt. Natürlich kommt auch ihre andere Seite nicht zu kurz. Die Dämonen legen in diesem dritten Band eine ordentliche Show hin. Atlanta wird zu einem noch gefährlicheren Pflaster, als es ohnehin schon war, und ist plötzlich von Dämonenscharen bevölkert, die Jäger wie Fänger vor ganz neue Herausforderungen stellen.

An Spannung ist „Höllenflüstern“ dadurch kaum zu überbieten – es ist nur schwer aus der Hand zu legen. So viele Rätsel sind zu lösen, so viele geheime Machenschaften aufzudecken – und Riley ist mittendrin im Kampf zwischen Himmel und Hölle. Ori lässt sie, obwohl jetzt eine steinerne Figur auf dem Friedhof, nicht in Ruhe, sondern spukt in ihrem Kopf herum und ruft sie zu sich. Ihre Nacht mit ihm hat Spuren hinterlassen. Bei ihr selbst, bei Beck und letztendlich sogar bei den Jägern des Vatikans, denn für die gilt Riley, auch Dank ihres Ex-Freundes Simon, jetzt als höchst verdächtig.

So ist die junge Protagonistin größtenteils auf der Flucht vor jedem und muss versuchen, ihre Unschuld zu beweisen. Ihr verkorkstes Beziehungsleben mit einem Ex-Freund, der sie bezichtigt für die Hölle zu arbeiten, und einem gefallenen Engel, der die genau dazu verführen wollte, muss neben all den Geheimnissen der Dämonenwelt und ihrer Rolle zwischen Himmel und Hölle natürlich auch endlich ein wenig aufgeräumt werden und führt dabei – man möchte sagen „endlich“ – zu einer Figur der Reihe, die wahrscheinlich jeder Leser schon lange an Rileys Seite gesehen hat: Beck.

Der etwas verschrobene, bissige, aber auch sehr fürsorgliche zweite Protagonist und Ex-Partner von Rileys Vater bekommt in „Höllenflüstern“ endlich seinen großen Auftritt. Seine Entwicklung hat mir am besten gefallen. Er fängt Riley auf, wenn sie zu schwächlich wird, was manchmal leider der Fall ist, und zeigt sich zunehmend von seiner angenehmeren Seite. Dabei gibt es auch ein paar wirkliche süße Elemente, die neben den ganzen blutigen, brutalen Schlachten mit den Dämonen und den derben Sprüchen zum Schmunzeln bringen. In Beck steckt eindeutig mehr, als man denkt.

Sprachlich bedeutet Becks Weiterentwicklung vor allem eins: Weniger Umgangssprache. Im ersten Band hatte mich diese zusammen mit einer nicht sehr gelungenen Übersetzung, die sich zum Beispiel durch viele „Yeah“s auszeichnete, noch sehr gestört. Schon beim zweiten Band war der sprachliche Sprung beachtlich, doch der dritte legt hier noch einmal nach und verbindet Sprache und Inhalt anhand der Entwicklung seiner Protagonisten miteinander, was mir sehr gut gefallen hat.
Was den beschreibenden Teil angeht, bleibt die Reihe stark wie am Anfang. Jana Oliver versteht es einfach, den Leser in ihrer düstere Vision eines dämonischen Atlantas hineinzuziehen und ihn durch großartige Bilder und enorme Spannung bis zum Ende nicht mehr loszulassen.

Fazit: Dämonisch, höllisch und auch himmlisch gut. „Höllenflüstern“ hat alles, was gute Urban-Fantasy ausmacht. Viel Spannung, Scharen von Dämonen, facettenreiche Protagonisten und jede Menge Entwicklungen. Es liegt jetzt am vierten Band, „Engelsfeuer“, der Reihe die Krone aufzusetzen, denn „Höllenflüstern“ hat alles auf den Weg gebracht, was ein starkes Finale brauchen kann. 5 Sterne für einen überzeugenden dritten Band. 




Die "Riley Blackthorne" - Reihe
  1. "Aller Anfang ist Hölle" (Sep. 2011, engl. Originaltitel "The Demon Trappers 1: Forsaken")
  2. "Seelenraub" (Sep. 2012, engl. Originaltitel "The Demon Trappers 2: Forbidden")
  3. "Höllenflüstern" (April 2013, engl. Originaltitel "The Demon Trappers 3: Forgiven")
  4. "Engelsfeuer" (Okt. 2013, englischer Originaltitel "The Demon Trappers 4: Foretold")



Allgemeine Informationen

Ausgabe: Gebunden, 1. Auflage
Seiten: 512
Verlag :Fischer FJB
ISBN: 978-3841421128
Preis: € [D] 16.99


Leseprobe und weitere Informationen auf der Verlagshomepage zum Buch





1 Kommentar:

  1. Tolle Rezi :)

    Ich habe das Buch auch schon gelesen & mir hat es auch richtig gut gefallen.
    Ich muss dir zustimmen, was die Entwicklung von Beck angeht. Und auch ich habe damals diese "Yeah"s kritisiert & bin froh, dass die nun aus dem Buch rausgeflogen sind ;)
    Ich kann die Fortsetzung gar nicht mehr abwarten & bin gerade schon schwer am Überlegen, ob ich mir nicht den 4. Teil einfach auf Englisch als eBook kaufen soll, da der ja nicht einmal 4€ kostet... ;)

    Liebe Grüße
    Maura

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