Ich zeige euch heute einen leichten Kissenbezug mit sogenanntem "Hotelverschluss". Der ist auch für Anfänger geeignet, da weder Knöpfe noch Reißverschlüsse angenäht werden müssen - der Verschluss entsteht dadurch, dass sich der Stoff auf der Rückseite des Kissen überlappt. Anschließend zeige ich euch noch, wie ihr einfache Applikationen als individuelle Verzierungen auf eure Kissen bringt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ZUTATEN
- Nähmaschine
- Bügeleisen
- Kissen oder Stoff und Füllwatte, um eins zu nähen
- Stift, Schere, Maßband/Geodreieck
- Stoff für den Bezug (hier weiß)
- Stoffe für die Applikationen
- passende Garne
- Stecknadeln
- "Vliesofix"
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ANLEITUNG
Jetzt geht es mir der Anleitung los. Anfangen möchte ich mir dem Kissen...
Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ihr habt ein passendes Kissen. Von dem müsst ihr dann nur noch die Seitenlängen ausmessen und fertig seid ihr mit diesem Abschnitt. Geht weiter zu "Der Bezug".
Die zweite Möglichkeit ist, ein einfaches Kissen schnell selbst zu nähen. Dazu braucht ihr einen Stoff und Füllwatte. Aus dem Stoff schneidet ihr ein Rechteck, das so breit und doppelt so lang ist, wie das Kissen, das ihr gerne hättet. Außerdem addiert ihr an den Rändern jeweils 1 cm für die sogenannte Nahtzugabe. Soll das Kissen, das ihr nähen wollt, also 30 x 30 cm groß sein, ergibt das folgende Werte für euer Stoffrechteck:
Länge: 2 x 30 cm + 2 x 1 cm = 62 cm
Breite: 30 cm + 2 x 1 cm = 32 cm
Das zugeschnittene Rechteck faltet ihr mittig, rechte Stoffseite innen, steckt die Kanten mit den Stecknadeln senkrecht zur späteren Naht fest und näht anschließend 1 cm neben den Kanten (Nahtzugabe) entlang, um die Kanten zu verschließen. Damit der Stoff nicht aufribbelt, versäubert ihr die Nahtzugaben mit einen groben Zickzack-Stich, indem ihr die Stoffkante genau mittig unter dem Füßchen eurer Nähmaschine durchführt, damit die Nadel beim Zickzack einmal in und einmal neben den Stoff sticht.
Auf einer Seite lasst ihr in der Mitte der Kante allerdings eine Öffnung, die groß genug ist, damit ihr durch diese das Kissen füllen könnt, nachdem ihr den Stoff gewendet habt.
Nachdem ihr das Kissen gewendet und mit der Füllwatte gefüllt habt, schlagt ihr die Nahtzugabe der Öffnung nach innen, sodass eine gerade Kante entsteht, steckt diese fest und näht nah an der Kante, um die Öffnung zu verschließen. Fertig ist das Kissen.
Jetzt wird der Bezug genäht. Dazu berechnet ihr wieder ausgehend von den Maßen des Kissens, wie groß euer Stoffrechteck sein muss. Dieses Mal müssen neben den Nahtzugaben von 1 cm bei der Breite auch noch jeweils 3 cm für den Saum an der Längsseite addiert werden. Außerdem muss sich der Stoff für den Hotelverschluss hinten überlappen. In meinem Fall eines 50 x 50 cm - Kissens sollen das 15 cm sein. Hier also die Beispielrechnung....
Breite: 50 cm + 2 x 1 cm = 52 cm
Länge: 2 x 50 cm + 2 x 3 cm + 15 cm= 121 cm
Die Maße übertragt ihr auf den Stoff und schneidet ihn zu. Anschließend wird als erstes der Saum an den beiden kurzen Kanten genäht, wozu der Stoff der 3-cm-Zugabe zweimal umgeschlagen und festgesteckt wird. Wenn ihr einen etwas festeren Stoff verwendet, bügelt den Saum einmal über. Dann näht ihr den Saum, wie auf dem Bild, entlang der inneren Kante des eingeschlagenen Stoffes, fest.
Jetzt faltet ihr den Stoff, rechte Stoffseite innen, sodass das entstehende Rechteck die Länge eures Kissens hat und sich die gesäumten Enden mittig auf der Rückseite überlappen. Die offenen Kanten steckt ihr wieder fest und näht sie 1 cm neben dem Rand zusammen. Franzt euer Stoff auf, versäubert ihr die Nahtzugaben wieder mit einem groben Zickzack-Stich (siehe "Das Kissen").
Anschließend schneidet ihr noch die Ecken an den Nahtzugaben bis kurz vor die Naht schräg ein, wendet den Bezug und lasst ihn das Kissen einmal "anprobieren". Passt? Dann geht es weiter mit den Applikationen...
Jetzt machen wir das Kissen individuell, indem wir uns Applikationen basteln. In diesem Fall werden es ganz einfache, einlagige. Dazu braucht ihr ein Material namens "Vliesofix", das ihr so gut wie überall dort findet, wo auch Stoffe verkauft werden. Es handelt sich dabei um ein Klebepapier, das nach Aufbügeln beidseitig haftet - eine Seite ist dabei durch ein Papier geschützt. Der Vorteil, zum Beispiel im Gegensatz zum Feststecken der Appliaktion mit Nadeln, ist, dass nichts mehr verrutschen kann, wenn wir die Applikation später durch einen Zickzack-Stich umranden.
Außerdem könnt ihr die Papierseite des Vliesofix' auch direkt zum Aufzeichnen eurer Motive verwenden. Ich mache heute Buchstaben. Denkt am besten schon beim Aufzeichnen daran, dass das Motiv spiegelverkehrt gezeichnet werden muss, um hinterher richtig auf dem Stoff zu erscheinen. Bei symmetrischen Motiven ist das egal, bei einigen Buchstaben zum Beispiel aber nicht. Ich vergesse das immer gerne....
Nach dem Aufzeichnen schneidet ihr das Vliesofix erstmal nur grob zu.
Nachdem ihr euch für die Stoffe für eure einzelnen Motive entschieden habt, geht es ans Aufbügeln. Dazu stellt ihr euer Bügeleisen auf die mittlere Stufe (zwei Punkte) ein und legt das Vliesofix mit Motiv auf die linke Stoffseite, mit der Papierseite nach oben, mit der rauen, ungeschützten Seite auf dem Stoff. Dann bügelt ihr die Motive auf, ohne Dampf, aber mit leichtem Druck für einige Sekunden. Anschließend abkühlen lassen.
Jetzt schneidet ihr die Motive exakt zu und zieht dann das Papier ab. Das kann manchmal ein wenig schwierig sein, Fingernägel können helfen.
Die zugeschnittenen Motive legt ihr jetzt mit der beschichteten Seite nach unten auf euren Kissenbezug, genau dahin, wo ihr sie haben wollt. Ich lege dann vor dem Bügeln immer noch einen leicht feuchten, dünnen Stoffrest drüber, was den Vorteil hat, dass die Buchstaben nicht mehr verrutschen können und man auch nicht mit den Bügeleisen hängen bleiben kann. Gebügelt wird wie schon beim ersten Mal bei mittlerer Stufe mit leichtem Druck für einige Sekunden. Abkühlen lassen.
Jetzt wird an der Nähmaschine ein schmaler Zickzack-Stich mit geringer Stichlänge eingestellt. Am besten, ihr testet an einem kleinen, gefalteten Stoffrest, ob euch die Einstellung so gefällt. Dann seht ihr schon bevor ihr euch an euren richtigen Stoff begebt, ob ihr die Umrandung gerne ein wenig breiter oder enger haben wollt.
Dann legt ihr die Applikation so unter das Füßchen der Nähmaschine, dass ihre Kante genau mittig liegt. Ihr seht also auf der einen Seite eure Applikation, auf der anderen den Stoff eures Bezuges. So umnäht ihr jetzt die gesamte Applikation mit einem farblich passenden Garn. Bei sehr dünnen Stoffen kann es sich empfehlen, ein Stickvlies beim Nähen unterzulegen, damit sich die Stoffe nicht verziehen.
Übrigens: Keine Angst vor den Ecken. Die Maschine hier einfach immer so stoppen, dass die Nadel im Stoff stecken bleibt. Dann das Füßchen hochnehmen (Nadel steckt immer noch), den Stoff drehen, Füßchen wieder runter und weiter nähen. Damit sind Ecken wirklich ganz leicht zu umnähen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ERGEBNIS
Wie ihr seht, habe ich zwei große Bezüge genäht, von dem einer das neue Schlummerkissen für meinen Kater werden soll. Deswegen habe ich seinen Namen draufgenäht. Beim zweiten überlege ich mir noch ein Motiv.
Aus dem Stoffrest habe ich außerdem einen kleinen Bezug genäht, der auf das kleine Tutorial-Kissen passt, dessen Entstehungsprozess ich unter "Das Kissen" beschrieben habe.
Snow hat den Entstehungsprozess seines Kissen genau beobachtet - auf dem Kissen ohne Bezug schon einmal ein Nickerchen gemacht (als ich gerade alles bereit gelegt hatte und anfangen wollte - Hallo? Gibt es nicht noch genug andere Kissen?), beim Nähen zugeschaut (ein bisschen gruselig bei dem Licht) und das neue Kissen natürlich auch schon begutachtet, abgenickt und eingeweiht.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
GIVEWAY
Das kleine Kissen habe ich extra für dieses Tutorial genäht. Deswegen habe ich auf den Bezug "I *Herz* to read" geschrieben und dieses Kissen könnt ihr gewinnen. Es ist ca. 30 x 30 cm groß.
Teilnahmebedingungen:
- Ihr solltet 18 Jahre alt sein oder das Einverständnis eurer Eltern haben
- Versand erfolgt auch ins europäische Ausland (ist ja Weihnachten ;-) )
- Ihr solltet euch innerhalb von 3 Tagen nach Auslosung melden.
Wenn ihr dieses kleine, selbstgemachten Kissen also gerne unterm Weihnachtsbaum hättet, dann hinterlasst mit einen Kommentar unter diesem Post und zwar bis spätestens zum 15.12.2013 um 23.59 Uhr und beantwortet darin folgende Frage:
Welche selbstgemachten Geschenke landen bei euch unterm Weihnachtsbaum?
Verschenkt ihr überhaupt Selbstgemachtes?
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Huhu
AntwortenLöschenich beneide ja jeden der so gut nähen kann und finde Deine Kissen einfach Klasse. Gerne würde ich gewinnen und beantworte Dir sehr gerne die Frage:
Bei mir unter dem Weihnachtsbaum liegt schon seit Jahren ein selbst gestalteter Kalender für meine Mama und auch meine Schwester.
Liebe Grüße
Natalie
Hallöchen:)
AntwortenLöschenIch kann leider gar nicht nähen und auf meinem Sofa ist noch ne Menge Platz für Kissen... Da passt dein Giveaway ja perfekt:D
Ich verschenke gern Selbstgemachtes. Dieses Jahr gibt es allerdings nichts, da ich kaum Zeit für so etwas hatte. Letztes Jahr bekam allerdings mein Opa zum Beispiel ein Portrait. Ich hab ihn gezeichnet, als er so 3-4 Jahre alt war. Hab ein Foto als Vorlage bekommen.^^
liebe Grüße
Annabel
Ich habe ein paar Karten gebastelt. :) Mit der Nähmaschine kann ich leider nicht so gut umgehen.
AntwortenLöschenDeine Kissen sind toll und dein Tutorial mit Snow, der genau aufpasst, dass du auch alles richtig machst ;) echt süß!! Ich kann leide rnicht nähen, obwohl ich als Kind gerne an der alten Nähmaschine (zum treten) von meiner Oma gesessen bin und da auch Puupenkleider genäht habe! Dann wars allerdings vorbei damit....
AntwortenLöschenDein Kissen würde perfekt in mein neues Lese-/Bastelzimmer passen, das ich mir gerade einrichte, denn die Farben sind rot, gelb, orange ;) Und mein Sofa muss ich mir noch kaufen...soll aber rot werden!
Ich bastle jedes Jahr selbstgemachte Weihnachtskarten (siehe mein Haupt-Blog http://martinaluger.blogspot.co.at/ ) und nehme mir jedes Jahr vor auch was anderes zu Basteln. Leider bleibt es immer beim Vorsatz...schäm
Liebe Grüße
Martina
Wow, das sieht ja wirklich total schön aus. Leider bin ich total unbegabt :( Ich würde mich daher sehr über das Kissen freuen und es dann in meine Leseecke packen ;)
AntwortenLöschenSelbstgemachtes verschenke ich aus Zeitgründen leider eher weniger :( Plätzchen werden aber auf jeden Fall verschenkt.
LG Serpina
myreadingworld@gmail.com
http://my-reading-world.blogspot.de/
Huhu,
AntwortenLöschenich hab mir jetzt zweimal die Anleitung angeschaut, weil ich die Kissen so toll finde.
Doch ich befürchte, bevor ich mich an Omas Nähmaschine wage (zum ersten Mal) sollte ich vielleicht einen Nähkurs für Einsteiger besuchen. Ich weiss ja nichtmal für welchen Stoff man welche Nähmaschine wie einstellt :)
Bei mir gibt es zu Weihnachten oft selbstgemachte Fotoalben, oder Fotokalender, aber eigentlich immer selbstgemachte Weihnachtskarten (beschriftet) dazu :)
LG
Steffi
Für die Einstellungen der Nähmaschine empfehle ich die Bedienungsanleitung. Oder eine Stündchen Nachhilfe bei der Oma ;) Eigentlich ist das auch gar nicht so kompliziert, die Einstellungen hängen nur wenig vom Stoff ab (außer bei elastischen Materialien vielleicht).
LöschenIch habe allerdings auch einmal einen Kurs gemacht, es gibt bei "meiner" VHS sogar Einzelstunden, einen Nachmittag zum Beispiel, da geht es nur um die Funktionen der Nähmaschine.
Das mit den Einzelstunden klingt auch toll. Ist mit Kleinkind sicher auch einfacher zu regeln.
LöschenNachhilfe bei Oma geht leider nicht mehr :( Ich hab die Nahmaschine im Mai 2011 bekommen, als meine Oma gestorben ist. Da habe ich sie mitgenommen und einen großen Kasten mit Fäden. Am Wichtigsten wäre einfach die Einstellung, die Grundstiche und wie man das Garn überhaupt einfädelt. Den Rest lernt man sicher durch Übung und Anleitungen.
LG
Steffi
Wow, das Kissen ist ja richtig toll! Also ich habe bis jetzt zu Weihnachten einen selbst gestalteten Kalender und ein selbstgemaltes Bild auf Leinwand verschenkt. Ansonsten bin ich bei sowas nicht sehr begabt, aber ich mache mir viele Gedanken darüber was ich verschenke.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nina
Hallo Sarah,
AntwortenLöscheneine schöne Anleitung für ein Kissen, vor allem den Hotelverschluss kannte ich noch nicht. Auch mit den Applikationen hast du mir Mut gemacht, es selbst mal auszuprobieren^^
Ja, ich verschenke eigentlich total gerne Selbstgemachtes, auch wenn ich leider nicht so kreativ bin bzw es nachher nicht so wird, wie ich es haben wollte. Dieses Jahr werden es hauptsächlich Unmengen an Plätzchen, aber auch das ein oder andere Körnerkissen wird seinen Weg unter den Baum finden. Sogar eine Buchhülle ist in Planung.
Liebe Grüße, Katja :)
super Anleitung, die issen sehen echt toll aus.
AntwortenLöschenSelbstgemachtes verschenke ich kaum noch, ab und zu mal ein Bild, aber sonst nicht Besonderes
Hallo, das ist ja wirklich ein sehr schönes Kissen. Ich verschenke an selbstgemachten sher gerne etwas gebackenes, also Kekse oder auch Kuchen. Ansonsten häkel ich auch gerne und so häckle ich auch gerne ma etwas was dann verschenkt wird.
AntwortenLöschenlg ANNA
Hallo Sarah,
AntwortenLöschendas sieht wirklich toll aus, da bin ich doch glatt versucht, das auch mal auszuprobieren... :-)
Ich verschenke sehr gerne Selbstgemachtes, sogar noch lieber als Gekauftes. Allerdings geht es bei mir dann eher in die Richtung Basteln - mal ist es ein selbstgemachter Kalender oder auch mal eine selbst gebastelte Weihnachtskarte. :-)
Lieben Gruß,
Jessica
Ich verschenke eigentlich jedes Jahr selbstgemachte Dinge. Dieses Jahr möchte ich Schokolade machen. Also ich stelle mir vor weiße, Vollmilch- und Bitterschoki zu schmelzen in eine Form oder ein Blech zu geben und dann mit verschiedenen leckeren Sachen "aufzupeppen". Also versch. Nüsse, Salz, Smarties, .. usw.
AntwortenLöschenBisher sind solche Dinge immer sehr gut angekommen =)
Das Kissen ist wirklich richtig toll geworden und dir super gelungen!
LG, Anja
Wow, das sieht ja wirklich wundervoll aus, das Kissen.
AntwortenLöschenDa will man sich ja gleich am liebsten ins Bett kuscheln und lesen! :)
Was selbstgemachtes gibt es eigentlich jedes Jahr für alle meine Freunde und Verwandte: Kekse!
Das klingt vielleicht auf den ersten Blick ziemlich langweilig, aber da meine Verwandtschaft überwiegend in Baden-Württemberg lebt, ich jedoch in Schleswig-Holstein, wird da jede Menge immer mit der Post versendet. Und auch an meine Freunde wird dann gedacht, so dass diese dann auch immer ein großes Tütchen mit Keksen erhalten.
Ansonsten habe ich letztes, oder vorletztes Jahr, mal eine Collage mir vielen Familienfotos gebastelt, die nun im Wohnzimmer hängt. :)
Dieses Jahr landet nichts selbstgemachtes unterm Weihnachtsbaum. Letztes Jahr hatte ich eine Schokomilch-Mischung verschenkt und schön verpackt. Aber dieses Jahr hatte ich irgendwie keine Zeit für etwas selbst gemachtes.
AntwortenLöschenLg Sandy
Themalaso[at]gmx.de
Sehr cooles DIY, auf das ich ja schon bei wasliestdu gestoßen bin. Und dein Kater ist wunderwunderwunderschön. :)
AntwortenLöschen