Dienstag, 7. Mai 2013

Farbe ändern/Spiegeln - Der neue Cover-Trend?

Heute habe ich Lust auf einen kleinen Diskussionsbeitrag. Eigentlich wollte ich eine Rezension schreiben, aber stattdessen möchte ich euch ein paar Cover zeigen, Reihenfortsetzungen, die einem bestimmten Trend zu folgen scheinen.

DIE ASHES-REIHE von Ilsa J. Bick


"Brennendes Herz" (Band 1), "Tödliche Schatten" (Band 2), "Ruhelose Seelen" (Band 3) und "Pechschwarzer Mond" (Band 4)

Das gleiche Gesicht, der gleiche Schmollmund, die gleiche Haarsträhne, die in gleicher Position unterm Auge entlang weht. Kurz, das gleiche Bild, viermal, zweimal gespiegelt. Die Farbe geändert, die Vögel fliegen mal in andere Richtungen, der Hintergrund wird ein wenig variiert. Dennoch kann meiner Meinung nach von nicht gerade von einer individuellen Gestaltung der Reihe sprechen.

Wer sich übrigens jetzt wundert, dass "Ashes" doch eigentlich eine Trilogie sein sollte - ist es auch, aber nur im Original. Der INK-Verlag hat sich dazu entschieden, den letzten Band zu teilen. Das Original "Monsters" ist mit 688 Seiten angekündigt und durch Vergleich mit den ersten beiden Bänden hätte ich den Umfang auf etwa 750, höchstens 800 Seiten geschätzt, für den Verlag scheint es aber auf jeden Fall zu viel zu sein. Jetzt erscheinen zwei Bände, á 448 Seiten, die allerdings im August und im September unmittelbar aufeinander folgend veröffentlicht werden sollen und pro Stück 2 € günstiger sein werden als die ersten beiden Bände (je 17.99 € statt 19.99 €). Auch darüber, wie man das findet, kann man wahrscheinlich diskutieren, aber heute soll es ja um die Cover gehen...


BREATHE von Sarah Crossan



Die gute Nachricht: Anstelle des häufig zu beobachtenden Jahresrhythmus' bei der Veröffentlichung der Einzelbände einer Reihe müssen die Fans von "Breathe" nur 8 Monate warten. Der zweite Band erscheint im November.
Das Cover: Gespiegelt, Farbe geändert - das wars.


"DAS MEER DER SEELEN" von Jodi Meadows


"Nur ein Leben" (Band 1), "Nur eine Liebe" (Band 2)

Auch auf die Fortsetzung von "Das Meer der Seelen" muss nicht das übliche Jahr gewartet werden - sondern gleich ganze 14 Monate ;-). "Nur eine Liebe" erscheint erst im März 2014.
Dieses Beispiel zeigt wohl die geringsten Veränderungen innerhalb einer Reihe. "Ashes" hat noch seine veränderten Hintergründe, bei "Breathe" haben die Designer immerhin auch noch eine Spiegel-Funktion gefunden - "Das Meer der Seelen" wurde ein kleines bisschen eingefärbt und die Ranken haben sich dezent geändert.


MEINUNGEN?

Es kann natürlich sein, dass ihr euch nichts aus Covern macht und euch sagt: "Ist doch egal wie das Buch aussieht." Ich bin aber ein absoluter Cover-Fan und für mich gehört es auch innerhalb einer Reihe einfach dazu, dass Cover des nächsten Bandes zu entdecken, mit darüber Gedanken zu machen und für gewöhnlich habe ich auch eine Meinung dazu, über die ich mich gerne mit euch austauschen möchte.

Durch das gleiche Hauptmotiv der Cover enttäuschen sie mich leider sehr. Es gibt einfach nicht mehr viel zu entdecken, die Bilder kenne ich schon. Das finde ich langweilig.
Natürlichen sollen Bücher einer Reihe einen gewissen Wiedererkennungswert haben - aber muss sie dazu das gleiche Bild zieren? Ich denke nicht. Immerhin gibt es viele Beispiele für gelungene Reihen, deren Bände individuell gestaltet sind und doch Details aufweisen, die sie eindeutig als Reihe erkennbar machen.


Ein Beispiel: "Flammen über Arcadion" (Band 1), "Im Schatten des Mondkaisers" (Band 2) und "Das geraubte Paradies" (Band 3, erscheint im September 2013)

Optische Zusammengehörigkeit ist also auf verschiedenen Wegen zu erreichen. Die einen sind feiner, kreativer und interessanter...die anderen eben etwas plumper. Ich meine bei "gleich" eine Ähnlichkeit zu erzielen ist keine Kunst, es ist naturgegeben.

Oft lese ich auch Argumentationen wie: "Es kommt auf den Inhalt an." - Sicher, bestreitet das irgendwer, nur indem er eine Coverabbildung diskutiert? Aber, Moment, ich schau noch mal nach...Nein, kein Inhalt in Sicht. Wir betrachten hier nur die Cover. Die sollten idealerweise zum Inhalt passen, dieser ändert aber nichts an ihrem Aussehen. Ich sage auch ständig: "Hauptsache mein Auto fährt, warum sollte ich es durch die Waschstraße fahren?", aber um ehrlich zu sein, sauberer wird es durch seine Fähigkeit zu Fahren nicht...

Ich muss also zusammenfassend leider sagen, dass ich diese Art der Cover-"Gestaltung" (ich weiß nicht, ob ich Copy-Paste mit ein bisschen Farbe "Gestaltung" nennen möchte) langweilig finde und mich die Verlage da ein wenig enttäuschen. Liegt es daran, dass sie darauf setzen können, dass ich Fortsetzungen lese, egal wie sie aussehen? Wahrscheinlich. Es ist ja auch eine Vermutung, die durchaus richtig ist, aber enttäuscht bin ich dennoch von so wenig Kreativität. Ich hoffe daher, dass sich diese Art der "Gestaltung" NICHT als neuer Trend durchsetzen wird. Wäre doch irgendwie schade, denn Buchcover können die Literatur künstlerisch so wunderbar ergänzen und davon geht leider viel verloren, wenn nicht mehr variiert wird.

Wie findet ihr die Cover? Ist diese Form der Reihengestaltung für euch eine gute Variante oder seht ihr das ganze kritischer? Oder gehört ihr wohlmöglich zu denen, die sich für Cover generell gar nicht interessieren?

19 Kommentare:

  1. Ich finde es schrecklich das sich neuerdings bei manchen Covern keine Mühe mehr gegeben wird. Sie sind total unkreativ und wirken auf mich, da sie sich nur sehr wenig unterscheiden, einfach so dahingeklatscht. Da kann ich wirklich mit Erleichterung sagen das ich deine drei Beispiele allesamt in Englisch angefangen habe und auch vorhabe diese weiterhin in Englisch zu lesen.

    Es würde mich wirklich interessieren was die Verlage selbst dazu sagen. Wieso sie sich entschieden haben das so zu machen.

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    1. Ja, das wäre interessant zu wissen. Ich würde ermuten, Gewinnoptimierung, weil man ein wenig am Design spart...

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  2. Mich stört das Aufteilen des 3. Ashes Bandes viel mehr als die Cover. Natürlich sind die Cover total einfallslos, aber meist sieht man im Regal ja eh nur die Rücken ;)

    LG, Sandrina

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    1. Aber ich weiß ja trotzdem wie sie aussehen. Und außerdem ist mein Regal so voll, dass die schönsten Hardcover schräg davor platziert sind. ;-)
      Aber das Aufteilen des dritten Ashes-Bandes ist wirklich nicht besonders schön, vor allem, weil ich die zu erwartende Dicke eigentlich noch nicht als unzumutbar empfinden würde. INK kann das aber mit seiner Technik offenbar nicht einmal kleben, also ein 800 Seiten-Buch...

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  3. Du sprichst mir aus der Seele!
    Ich bin eine von den Bücher-Käuferinnen, die einfach in den schnuckeligen kleinen Laden bei uns im Dorf geht und sich von den Covern inspirieren und anlocken lässt.
    Ich liebe es, mir anhand der Cover-Gestaltung Gedanken über den Inhalt zu machen, gerade wenn es mehrere Bücher einer Reihe sind und man die ersten Teile schon gelesen hat.
    Ein Bild nehmen, einfärben und spiegeln kann eigentlich jeder der ein mehr oder weniger gutes Bildbearbeitungsprogramm hat. Dazu braucht man nicht einmal besondere Kenntnisse.
    Aber gut, man könnte jetzt noch Ewigkeiten weiter darüber philosophieren.
    Eines möchte ich aber noch loswerden: ich werde deinen Blog definitiv weiter verfolgen, bin gerade eigentlich nur zufällig darauf gestoßen. Aber jetzt bleibe ich hier ;)

    Liebe Grüße
    FullmoonShadow

    P.S. Vielleicht möchtest du ja auch mal bei meinem Blog vorbei schauen? Würde mich freuen! :D http://wenn-ein-vollmond-schatten-wirft.blogspot.de/

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  4. Ich habe mich bei Facebook ja gestern schon über Breathe "aufgeregt".

    Das Meer der Seelen ist ja das allerschlimmste! Außer ein bisschen Farbe ist da ja gar nichts verändert worden :-(

    Die Carya-Cover LIEBE ich! Sie sind einfach der Hammer! Und passen PERFEKT zusammen, ein wunderschönes Beispiel dass das auch geht :)

    lg
    Steffi

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    1. Die Cover der Arcadion-Bücher liebe ich auch. Die sind wahnsinnig schön und zeigen eben, dass auch wechselnde Motive sehr gut als Reihe zusammenpassen können. Ganz ohne langweilig zu sein.

      Bei den Meer-der-Seelen-Covern wurden die Ranken tatsächlich auch verändert, also die Form, nicht die Farbe. Aber die sind schon sehr unscheinbar...

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  5. Die Ashes-Cover finde ich im Vergleich zu Das Meer der Seelen ja noch harmlos! Ich finde die 4 Cover, obwohl das gleiche Bild benutzt wird, wurden doch gut variiert (Hintergrund UND Farbgebung)und haben - für mich - alle eine recht unterschiedliche Wirkung. Ehrlich gesagt finde ich die Cover nebeneinander sehen extrem gut aus! Nur aus 3 Bänden 4 machen finde ich hingegen nicht ganz fair.
    Bei Das Meer der Seelen sehen die Cover trotz unterschiedlicher Farbgebung immer noch komplett gleich aus, das gefällt mir hingegen gar nicht. Bei Breathe bin ich mir unsicher. Es wurde versucht, etwas Variation einzubringen, aber leider mit mäßigem Erfolg. Das Bild wirkt trotz anderer Farben und Spiegelung noch gleich auf mich. Und ich habe irgendwie mit der Farbkombi im zweiten Band ein Problem.

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    1. Beim "Meer der Seelen"-Cover ist es wirklich am extremsten, dass sehe ich auch so. Wenn sie wenigstens etwas stärkere Farben gewählt hätten, aber diese pastelligen Ranken sind so unauffällig, dass der Farbwechsel schon fast untergeht...

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  6. Schon seltsam wie die Meinungen auseinandergehen können^^
    Vielleicht liegt es daran, dass ich keine Coverkäuferin bin (auch wenn ich nichts gegen ein schönes Cover habe), aber ich finde es gar nicht so schlimm, wenn sich die Bilder so ähnlich sind. Es ist mir sogar lieber, wenn eine Reihe zusammenpasst - auch wenn es so aussieht wie die Cover von Ashes. Weil ich ein nachdenklicher Mensch bin, habe ich mich versucht in die Verlagsleute zu versetzen. Es ist nur eine Vermutung und die geht in die Richtung, dass ein neues Design viel mehr Arbeit und Geld in Anspruch nimmt, als ein altes, das man nur etwas abändert - die Vorlage ist ja schon gegeben. Mir ist ein "unpassendes" Cover somit lieber, als ein Buch das einige Euro mehr kostet.

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    1. Das Buch würde durch eine Cover-Gestaltung sicher nicht einige Euro mehr kosten - die Mehrinvestition rechnet sich ja auf die ganze Auflage um und außerdem hatte das erste Buch diese Kosten für ein "neues" Design auch. Nach dieser Theorie müsste die Fortsetzungen ja dann günstiger sein, das ist aber (fast) nie der Fall.
      Natürlich gehen die Verlage aber mit dem Design beispielsweise, wie aber auch mit der Übersetzung/Lektorat usw. natürlich in Vorkasse und sparen durch eine Überarbeitung des alten Motives wahrscheinlich ein paar Euro ein.

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  7. Halli hallo
    Mhhh... schwierige Frage also das Auge liest für mich schon auch mit, z.b. " Die Auserwählten im Labyrinth", da finde ich die Cover sooo hässlich ( irgendwie wirken die böse )dass ich lieber die Taschenbuchausgabe abwarte!!
    Der zweite Teil von " Breathe" gefällt mir wirkliche nicht, aber bei der " Gaia-Trilogie" stört es mich z.b. nicht, dass nur die Farbe wechselt, wie übrigens auch bei " Dark Canopy" oder "Aria und Perry Trilogie"
    Ein sehr schönes Beispiel für verschiedene Covers im gleichen Look finde ich übrigens " Zeitenzauber"!!!

    Übrigens interessante Diskussion hier Danke
    Liebe Grüsse Bea

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    1. Die Gaia-Trilogie finde ich persönlich auch sehr langweilig. Die englsiche Ausgabe, also die Taschenbuchausgabe, gefällt mir da um längen besser.
      Bei Aria und Perry hast du recht, die sind auch alle gleich, obwohl es mich da irgendwie weniger stört, weil die Schrift ja sehr dominant ist und immer ein anderer Buchstabe groß ist.

      Und bei Dark Canopy könnte man meinen, dass sich nur die Farbe geändert hat, die Figur in der Mitte ist aber tatsächlich auch ein wenig anders. Und der Hintergrund natürlich auch (Wüste und Meer).

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  8. Ich finds total langweilig -.- Bei der Rebellion von Maddie Freeman ist es ja noch schlimmer, als bei diesen Beispielen :( Es gibt doch sooo viele Möglichkeiten

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  9. Ich sehe das wie du. Natürlich lese ich die Bücher trotzdem, auch wenn ich die Cover nicht gut finde, aber die Cover sind eben immer der erste Eindruck. Und wenn ich ein Buch sehe, bei dessen Cover ich nur denke: "wow!", dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es schnell lese, natürlich viel größer.

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  10. Da ich Cover liebe finde ich es schrecklich,dass Sie sich keine Mühe mehr dafür geben...
    LG Lisa

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  11. Ich achte zuerst, genau wie bei dir, auf die Cover. Spricht mich das Cover an lese ich den Klappentext, immer in der Reihenfolge. Aber spricht mich das Cover schon nicht an, dann lese ich meist nicht den Klappentext.
    Wenn ich ehrlich bin finde ich es total nervig, wenn die Folgebände genauso aussehen wie das eine Buch. Ich meine jedes Buch hat seine Besonderheit und meist beginnt das beim Cover, aber sehen alle gleich aus, geht eine Einzigartigkeit verloren und das finde ich total blöd

    lg Caterina

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  12. Mir gefällt dieser Trend auch überhaupt nicht. Ist aber natürlich günstiger, als für jedes Buch ein neues Cover entwerfen zu lassen oder aber (falls es ein Originalcover ist) die Rechte für die folgenden Bände zu kaufen. Es sieht nicht nur total langweilig aus, man muss auch noch höllisch aufpassen, das richtige Buch zu erwischen, wenn man nicht genau hinguckt!

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  13. Ich finde, das man bei Ashes sich neue Cover ausdenken sollte, denn es ist schon langweilig, wenn man immer wieder das selbe Mädchen sieht.

    Du hast einen sehr schönen Blog. Bin gleich mal Mitglied geworden.
    Würde mich riesig freuen, wenn du bei mir auf meinem Blog vorbeischaust :)

    http://bessis-louisiana.blogspot.de/
    Ganz liebe Grüße
    Besra

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